Projekt Coole Orte & Straßen in Eimsbüttel - Unsere Quartiere auf mehr Hitze im Sommer vorbereiten
Der Sommer ist da und sorgt auch in Hamburg für überdurchschnittlich heiße Tage, denn auch Hamburg ist zunehmend von der Klimakrise betroffenen. Zeitgleich vollzieht sich eine immer stärkere Verdichtung unserer Stadt. Dieser Prozess führt zu sogenannten Wärmeinseln, in welchen es noch heißer ist als in der Umgebung und es deutlich langsamer abkühlt (Helmholtz-Zentrum). Schon jetzt kann an extrem heißen Tagen der Temperaturunterschied zwischen Kern- und Außengebiet bis zu unglaubliche 7 Grad betragen. Bis 2050 wird die Durchschnittstemperatur in Hamburg, laut einer Studie des Deutschen Wetterdienstes, vor allem im Sommer deutlicher ansteigen als im Umland. Die Anzahl von Sommertagen (Tagesmaximum über 25°C), heißen Tagen (Tagesmaximum über 30°C) und tropischen Nächten (Tagesminimum nicht unter 20°C) wird voraussichtlich ebenfalls deutlich zunehmen. Nachtschlaf und Erholung werden dadurch empfindlich gestört. Bei extremen Temperaturen wird eine höhere Sterberate registriert. (Umweltbundesamt).
Um Abkühlung an heißen Sommertagen auch mitten in der Stadt möglich zu machen und den zunehmenden Hitzewellen Rechnung zu tragen, schaffen andere Städte wie beispielsweise die Stadt Wien temporäre „Coole Straßen“ in verschiedenen Bereichen der Stadt. Außerdem werden in Wien einzelne Straßen dauerhaft umgestaltet. In sogenannten „Coolen Straßen Plus“ gibt es Baumpflanzungen, Fassaden- und Dachbegrünung, Regenwasser-Management, helleren Asphalt und Schatten- oder Wasserelemente. Diesem Vorbild folgend wollen wir prüfen, ob auch wir in einzelnen Stellen oder Straßenzügen in unserem Bezirk notwendige Maßnahmen ergreifen können, um eine gute Aufenthaltsqualität auch künftig an heißen Tagen gewährleisten zu können.
Forschende des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) haben gemeinsam mit Partnerstädten im Projekt "Stadtgrün wertschätzen“
(https://www.ioew.de/projekt/stadtgruen_wertschaetzen_ii) ein Online-Tool zur Bewertung von urbanem Grün entwickelt. Diese Datenbank werde noch im August 2022 als Onlineplattform für Verwaltungen, Politik und interessierte Bürger*innen bundesweit zugänglich sein und verschiedenen Akteuren bei der Entwicklung, Verbesserung oder auch Verteidigung von Stadt grün als Instrument für Information, Sensibilisierung und Umweltbildung zur Verfügung stehen, berichten die IÖW-Forschenden. Ausgehend vom Status quo könnten etwa Szenarien zur optimalen Zahl der Straßenbäume und des Anteils von Grünflächen an der gesamten Stadtfläche durchgespielt werden. Diese Plattform könnte auch in Eimsbüttel geprüft und gegebenenfalls angewendet werden (vgl. ausführlicher unter https://www.energiezukunft.eu/klimawandel/online-tool-zur-bewertung-von-urbanem-gruen/).
Die Bezirksamtsleitung wird gebeten zu prüfen, wo im Bezirk Eimsbüttel, vorrangig im Kerngebiet, besondere Orte sind, die innerhalb von heißen Perioden besonders aufgeheizt sind.
Die Ergebnisse der Prüfung sollen bis November dieses Jahres im Ausschuss GNUVWDI und Stapla vorgestellt werden.
Ali Mir Agha, Kathrin Warnecke, Nina Schübel, Sebastian Dorsch und GRÜNE-Fraktion
keine