21-1682

Alternativantrag zu Drucksache 21-1605: Post im alten Fernmeldeamt in der Schlüterstraße erhalten

Beschlussempfehlung Ausschuss

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
25.02.2021
Sachverhalt

Bisherige Beratungsfolge

am

TOP

Drs.-Nr.

Ergebnis

Kerngebietsausschuss (Antrag der GRÜNE- und CDU-Fraktion)

01.02.2021

8.4

21-1666

Bei Fürstimmen der GRÜNE-, CDU-Fraktion und Fraktion DIE LINKE und Enthaltung der SPD-, FDP- und AfD-Fraktion einstimmig angenommen.

 

Seit 1993 betreibt die Deutsche Post AG, damals noch Deutsche Bundespost, Filialen als Untermieterin im Einzelhandel. Seit Ende 2011 betreibt die Deutsche Post keine eigenen Filialen mehr, alle Postfilialen sind nun in Untermietverhältnissen im Einzelhandel und in Finanzcentern, also Bankfilialen, der ehemaligen Partnerin Postbank untergebracht. Die Postdienstleistungen werden dabei von den Angestellten dieser Unternehmen erbracht.

Umgekehrt bietet die Deutsche Post auch in einigen ihrer Filialen im Einzelhandel Bankdienst­leistungen im Auftrag der Postbank an.

Die Postbank ist inzwischen Tochter der Deutschen Bank. Zusammen betreiben sie derzeit rund 1.300 Filialen. Nach Medienberichten werden in den nächsten Jahren davon 200–300 Filialen geschlossen.

Auch das Postbank Finanzcenter in der Schlüterstraße ist hiervon betroffen.

Ab 2023 wird das Gebäude in der Schlüterstraße von der Sprinkenhof GmbH angemietet werden und ab Herbst 2023 sollen hier verschiedene Institute, Fakultäten und Forschungs­gruppen der Universität Hamburg einziehen. Neben dem Humanities Research Center der Universität Hamburg werden auch das German Institute of Global and Area Studies (GIGA) und das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) dort einziehen.

Die Postbank betreut in dieser Filiale Privatkunden als klassische Filialbank. Die nächste Post­bankfiliale ist vom Standort Schlüterstraße für Hamburger Verhältnisse außergewöhnlich weit entfernt, in der Innenstadt oder der Eppendorfer Landstraße. Einzelhandelsgeschäfte mit Postdienstleistungen sind in der Umgebung sämtlich kleine Geschäfte ohne Liefer- oder Lager­möglichkeiten für das Paketaufkommen, das die Filiale in der Schlüterstraße abwickelt.

Das Finanzcenter in der Schlüterstraße erfüllt eine wichtige Funktion. Das hochqualifizierte Personal der Filiale vermag bei komplizierteren Dienstleistungen wie beispielsweise dem Post-Ident-Verfahren oder dem Renten-Service, der weiterhin in Deutschland von der Deutschen Post AG ausgeführt wird, zu assistieren. Außerdem bietet das großzügige Flair und die gute Ausstattung der Filiale einen gewissen Komfort. Gerade für ältere Menschen ist die gute Erreichbarkeit einer Postfiliale wichtig und eine gute Beratung und Assistenz unabdingbar.

Ziel muss es daher sein, im direkten Umfeld oder in diesem Gebäude Filialdienstleistungen der Post und der Postbank aufrecht zu erhalten. Wichtig ist hierbei eine ausreichend große Laden­fläche, um den gewohnten Komfort und Service der Postbank bzw. Post beibehalten zu können.

Die Universität, die dort einziehenden Forschungsinstitute oder das Studierendenwerk betreiben keine Geschäfte, die sich als Vermieter für die Post anbieten. Daher ist hier auch die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) aufgerufen, ge­meinsam mit der Sprinkenhof GmbH nach geeigneten Konzepten der Erdgeschossnutzung zu suchen, dem Einzelhandel, der als Vermieter der Post fungieren kann, Raum zu geben.

 

 

Petitum/Beschluss

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung möge der Deutschen Post AG übermitteln, dass

  1. die Bezirksversammlung Eimsbüttel die Deutsche Post AG auffordert, eine Filiale im direkten Umfeld der Universität zu erhalten und aktiv auf die Suche nach geeigneten Partnerhändler*innen geht. 
  2. Die Bezirksversammlung bedauert den Wegfall der Postbank. Daher wird die Post gebeten mit der Postbank über die Eröffnung einer Postfiliale im Einzelhandel mit inte­griertem Postbankservice zu verhandeln, wie beispielsweise in der Hamburger Bartels­straße.    
  3. Die Bezirksversammlung weist auf die hohen Anforderungen an die Innenräume von Geschäften durch Hygienekonzepte hin, aber auch auf den steigenden Bedarf barriere­freier Geschäfte mit Sitzmöglichkeiten, Tischen zum Schreiben etc. Daher spricht die Bezirksversammlung sich gegen sehr kleine Kiosks als Filialstandorte aus, sondern bittet um Suche nach großzügigeren Filialstandorten, die den eventuellen Verlust des Finanzcenters besser auszugleichen vermögen.

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung möge die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) auffordern, zusammen mit der Sprinkenhof GmbH nach geeigneten Konzepten der Erdgeschossnutzung des Gebäudes Schlüterstraße 51–53 zu suchen, so dass geeigneter Einzelhandel wie Schreibwaren, Bücher etc. unter der Bedin­gung der Erbringung von Dienstleistungen für die Deutsche Post AG Raum im neu gestalteten Gebäude finden kann.

 

 

Anhänge

keine