Alternativantrag zu Drucksache- 21-1524: Sachstand Haus der Erde und des MIN-Forums der Universität im Bezirk Eimsbüttel
Im Juni 2010 fiel die Entscheidung, die Universität Hamburg am Standort in Eimsbüttel zu modernisieren und auszubauen, um die Zukunftsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Hamburg langfristig zu sichern. Auf der Grundlage eines städtebaulichen Konzeptes für den Campus an der Bundesstraße werden zunächst drei Teilprojekte verwirklicht: der Neubau am Geomatikum – Haus der Erde, Neubauten MIN-Forum und Informatik sowie die Modernisierung des Geomatikums.
Der Neubau am Geomatikum – also das Haus der Erde – wird vor allem wegen Fehlplanungen bei der Lüftung deutlich teurer als geplant. Statt der vorgesehenen 177 Millionen Euro werden für das Haus der Erde mindestens 303 Millionen Euro fällig.
Offenbar haben wesentliche Planungsbeteiligte massive Fehler zum Schaden der Stadt und des Projekts begangen. Die FHH ist dabei, diese aufzuarbeiten. Dazu wurden vier Kündigungen gegen Planungsbeteiligte ausgesprochen. Aktuell wurden zwei Klagen bereits eingereicht, drei weitere sind in Vorbereitung. Zu einer Klage liegt bereits eine Feststellung des Landgerichts zu Gunsten der Stadt vor.
Im zweiten Bauabschnitt werden mit dem MIN-Forum und Informatik Flächen von 17.808 m² Nutzfläche erstellt. Die Flächen beinhalten kleine und große Hörsäle, Seminarräume, eine zentrale Mensa und eine Zentralbibliothek mit Freihandbereich, daneben Büros, Studienberatung und Rechnerbereiche.
Vor allem die Außenraumgestaltung für den neuen MIN-Campus verfolgt stadtplanerisch das Ziel, über eine einheitliche Gestaltung von Wegen und Plätzen einen zentralen Baustein für den neu im Entstehen begriffenen Campus Bundesstraße zu schaffen. Er platziert mit seinen Nutzungen dauerhaft wichtige öffentliche und auch quartierbezogene Nutzungen am Campus.
Die Bauverzögerungen beim Haus der Erde haben bereits in der Novembersitzung der Bezirksversammlung das Interesse der FDP-Fraktion insoweit bewegt, dass die Fraktion eine Aktuelle halbe Stunde angemeldet hat, obwohl das Thema sichtbar im Zuständigkeitsbereich der Hamburgischen Bürgerschaft liegt. Dieses Thema war dann auch wenige Tage später bereits auf der Tagesordnung des Wissenschaftsausschusses der Bürgerschaft. Trotz einer Aussprache liegt nun weiter ein Interesse vor, den Sachstand der zukünftigen Projekte der Universität Hamburg und dessen Bedeutung und stadtplanerische wie nutzungsbedingte Folgen für den Bezirk zu erörtern.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, eine Vertreterin oder einen Vertreter der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke nach Beendigung der Befassung durch den Wissenschaftsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft in den Universitätsausschuss einzuladen, um über den aktuellen Planungsstand und das Nutzungskonzept des Hauses der Erde und des MIN-Forums der Universität in Eimsbüttel zu berichten.
Ali Mir Agha, Jost Fischer und GRÜNE-Fraktion
Rüdiger Kuhn, Sascha Greshake und CDU-Fraktion
keine