Die Tagesordnung wird ohne Änderungen einvernehmlich beschlossen.
Herr Ellrott und Herr Komossa tragen zum Thema anhand einer Präsentation vor und beantworten Verständnisfragen aus dem Plenum.
Herr Krohn merkt an, dass der Einzelhandel in Oberbillwerder ohne eigene Kundenparkplätze geplant werde und möchte daher wissen, ob dies negative Auswirkungen auf den Umsaz hat.
Herr Ellrott antwortet, dass die verkehrliche Erreichbarkeit und die Zuwegung grundsätzlich Faktoren seien, die den Umsatz beeinflussen können. In Oberbillwerder sei jedoch die besondere Struktur zu beachten, da der Stadtteil kompakt und gut vernetzt sei, sodass eine gute Erreichbarkeit im Einzugsgebiet gegeben sei. Herr Komossa verweist ergänzend auf das Mobilitätskonzept für Oberbillwerder mit den Mobility Hubs in der Nähe zum Einzelhandel.
Frau Jacobsen regt aufgrund der Fülle der Informationen an, das Thema in einer weiteren Sitzung vertiefend zu beraten. Sie möchte wissen, ob bei der Grundlage der Untersuchungen die reduzierte Geschossfläche bereits berücksichtigt wurde, was von Herrn Ellrott verneint wird, da die Untersuchungen auf Daten vom Sommer 2020 basieren.
Frau Jacobsen fragt außerdem, warum die Liste der in Frage kommenden gewerblichen Nutzungen für Oberbillwerder ungleich länger und umfangreicher als die in Neuallermöhe bestehenden Angebote ist, wenn für Neuallermöhe-West mit 13.812 Einwohnern und für Oberbillwerder mit 15.500 gerechnet wird. Außerdem sei sie besorgt, dass sich 83% des bipolaren Zentrums in Oberbillwerder abspielen soll, weil es eigentlich zu verhindern gelte, dass die Umgebung durch den neuen Stadtteil ausblutet.
Herr Ellrott erklärt, dass sich die Untersuchungen unter anderem auch von den Empfehlungen der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) haben leiten lassen. Demnach solle Oberbillwerder genutzt werden um Potenziale für das gemeinsame Ortszentrum zu erschließen. Um die Potenziale ausschöpfen zu können, werde eine kritische Masse benötigt. Kaufkraft, die derzeit aus Neuallermöhe abfließe, könnte so im gemeinsamen Ortszentrum gebunden werden.
Frau Petersen-Griem hofft darauf, dass das gemeinsame Ortszentrum verhindert, dass Neuallermöhe ausblutet. Die Idee der Meisterzeile sowie Schaffung von Raum für Start-Ups und Kreative halte sie für eine gute Idee, fragt jedoch, ob dies möglich ist. Die genannten Gruppen seien oft auf günstige Mieten angewiesen. Dies sei zu berücksichtigen, wenn diese Gruppen angesprochen und im Stadtteil gehalten werden sollen. Zu Bergedorf-West merkt sie an, dass auch hier Rücksicht genommen werden müsse, damit der Stadtteil nicht ausblute, da auch dieser Stadtteil sich in den nächsten Jahren entwickeln werde.
Herr Ellrott stimmt zu, dass die Mietpreissensibilität eine wichtige Rolle für die genannten Angebote spiele. Insbesondere zu Beginn müsse den Unternehmen und Kreativen die Möglichkeit gegeben werden, die erste Phase zu überstehen.
Herr Komossa teilt mit, dass die Entwicklung des Nahversorgungszentrums in Bergedorf-West bekannt sei. Langfristig sei im Bereich Oberbillwerder, Neuallermöhe und Bergedorf-West zusammen mit 40.000-45.000 Einwohnern zu rechnen, sodass hier das Potential für ein Ortszentrum mit kompetenterem Angebot entstehe.
Herr Jersch fragt sich, warum erst jetzt eine Untersuchung durchgeführt wurde. Außerdem bemängelt er, dass nicht ausreichend Zahlenmaterial für eine valide Einschätzung vorliege. Auch die Zahlen zum Kaufkraftindex seien für ihn nicht nachvollziehbar. Er fragt, ob sich das eigenständige Profil für Oberbillwerder nur auf Gewerbe und Einzelhandel beziehe oder darüber hinausgeht und was dies für Bergedorf-West und Neuallermöhe bedeutet. Zudem fragt er, mit welchen Umsatzeinbußen am Fleetplatz zu rechnen sind.
Herr Ellrott verweist darauf, dass die Formulierung eines eigenständigen Profils für Oberbillwerder aus dem Zentrenkonzept 2020 der BSW stamme. Zu den Umsatzeinbußen ergänzt Herr Komossa, dass für den Fleetplatz mit maximal 8% und für Bergedorf-West mit maximal 4-5% Umsatzeinbußen gerechnet werde.
Frau Bendt-Soetedjo möchte wissen, ob es anderswo schon Erfahrungen mit bipolaren Ortszentren gibt und wie man bei Schwierigkeiten gegensteuern kann.
Herr Ellrott antwortet, dass es in Hamburg viele bipolare Ortszentren gebe und nennt als Beispiele Bergedorf-Lohbrügge und Ottensen-Altona, die zwar größer seien, aber auch jeweils durch Bahnhöfe bzw. Gleise getrennt werden. Ein wichtiges Thema sei immer die Unterquerung und eine sinnvolle Verzahnung, die den optimalen Austausch gewährleisten.
Herr Zimmer merkt an, dass verkehrliche Bedarfe und Angebote im Zusammenhang mit dem Nutzungskonzept mitbedacht werden sollten.
Frau Westberg bemängelt, dass in der Analyse der Bedarf einer öffentlichen Toilette am Fleetplatz fehle. Sie möchte außerdem wissen, ob der Kulturteil, der in Neuallermöhe bislang vom KulturA und vom Bürgerhaus Allermöhe abgedeckt werde, mitberücksichtigt wurde. Weiterhin fragt sie, ob aus dem Leerstand am Edith-Stein-Platz Schlussfolgerungen für den Fleetplatz und Oberbillwerder gezogen werden. Zudem finde sie die Meistermeile überdimensioniert, da der Bedarf in diesem Bereich nicht so groß sei.
Herr Ellrott teilt mit, dass die Resonanz der Handwerkskammer auf die Meistermeile positiv sei.
Herr Hamatschek befürchtet, dass die Leute in Neuallermöhe parken werden und das Parken hier kostenpflichtig wird, wenn es in Oberbillwerder keine Parkmöglichkeiten gibt.
Frau de Buhr teilt mit, dass es in Oberbillwerder ca. 5000 Stellplätze in den Mobility Hubs geben werde. Der Supermarkt und der Discounter an der zentralen Achse werden direkt an einem Mobility Hub liegen. Neben dem Einzelhandelskonzept gebe es auch ein Mobilitätskonzept. Zusätzlich verweist sie darauf, dass das vollständige Nutzungskonzept auf der Internetseite der IBA zum Download zur Verfügung stehe.
Frau Schindler teilt mit, dass sie auf Belebung des Fleetplatzes durch Gastronomie und den Wochenmarkt hoffe. Außerdem fragt sie, ob die Ergebnisse der Schülerbefragung mitbetrachtet wurden.
Herr Ellrott empfiehlt, den Wochenmarkt als Alleinstellungsmerkmal unbedingt auf dem Fleetplatz zu lassen.
Herr Jarchow greift den Vorschlag von Frau Jacobsen auf und lädt Herrn Ellrott und Herrn Komossa dazu ein, zur Beratung des Themas an einer weiteren Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses teilzunehmen. Herr Ellrott und Herr Komossa erklären sich dazu bereit.
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt die Drucksache zur Kenntnis.
Frau de Buhr trägt zum Thema anhand einer Präsentation vor und beantwortet Verständnisfragen aus dem Plenum.
Frau Jacobsen bedankt sich für die sorgsame Überarbeitung des Masterplans. Sie fragt, welche Einwohnerzahl nun für Oberbillwerder prognostiziert wird.
Frau de Buhr antwortet, dass von ca. 15.000 Einwohnern ausgegangen werde. Eine genaue Zahl könne jedoch noch nicht verlässlich genannt werden, da die Einwohnerzahl auch von den Wohnungs- und Haushaltsgrößen abhängig sei.
Herr Gabriel und Herr Jarchow loben das Ergebnis der Überarbeitung ebenfalls.
Es liegen keine Mitteilungen vor.
Es werden keine Themen vorgebracht.
Der öffentliche Teil der Niederschriften der Sitzungen vom 18.03.2021 und 20.05.2021 wird einvernehmlich ohne Änderungen genehmigt.