Herr Zillmer vom Freundeskreis Sammlung de Weryha berichtet über die Zuwegungsproblematik zum Atelier.
Die Tagesordnung wird einvernehmlich ohne Änderungen beschlossen.
Herr Brenncke und Herr Eisenach vom Welterbe Schwerin Förderverein stellen die Schweriner Bewerbung zum Weltkulturerbe anhand einer Präsentation vor.
Herr Dr. Dahms bedankt sich für den Vortrag. Er stellt fest, dass dem bürgerlichen Engagement eine zentrale Bedeutung bei einer Welterbebewerbung zukomme. Er hebt die Rolle des Fördervereins sowie der städtischen Stabsstelle einer Welterbebeauftragten hervor. Hier müsse Bergedorf hinkommen und dafür bedürfe es auch des politischen Drucks aller Parteien sowie der Unterstützung der Senatsbehörde. Bergedorf sei noch weit von dem entfernt, was Schwerin zum Ziel geführt habe. Hinsichtlich des bürgerlichen Engagements und der politischen Unterstützung sehe er den Weg einer weiteren Bewerbung positiv.
Frau Schilakowski hinterfragt die Zustimmung in der Schweriner Bevölkerung.
Herr Brenncke berichtet, dass es in der Bevölkerung keine relevanten Gegenstimmen gegeben habe.
Herr Eisenach ergänzt hierzu, dass es mit Blick nach Dresden durchaus Bedenken gegeben habe, dass es zu Einschränkungen hinsichtlich des Denkmalschutzes kommen werde. Diese Bedenken habe man jedoch mit dem Verweis auf die Umsetzung moderner Bauwerke in geschützten Ensembles, wie beispielsweise dem Ozeaneum in Stralsund oder der Elbphilharmonie in Hamburg, ausräumen können.
Frau Schilakowski hinterfragt den baulichen Zustand der Objekte im Schweriner Ensemble.
Herr Brenncke erklärt, dass der bauliche Zustand der Gebäude aufgrund der historischen Entwicklungen in Ostdeutschland sehr gut sei.
Frau Bendt-Soetedjo bedankt sich für den Vortrag. Sie stellt fest, dass die Bergedorfer Sternwarte im Vergleich zurückfalle und unterstreicht, dass der Anstoß einer Bewerbung aus der Bevölkerung kommen müsse. Sie verweist auf den Senatsbeschluss, 340.000 Euro in die Sternwarte zu investieren. Die Sternwarte befinde sich in keinem vergleichbaren Zustand und müsse vermehrt in das Bewusstsein der Bevölkerung gerufen werden.
Herr Brenncke berichtet, dass auch das Bewusstsein für die Schweriner Bewerbung über mehrere Jahre aufgebaut werden musste. Er unterstreicht die Bedeutung der Darstellung des universellen Wertes des Bewerbungsobjektes und der wissenschaftlichen Begründung hierfür. Dies bedürfe ausreichender finanzieller Mittel.
Herr Dr. Dahms erklärt, dass es zwei wissenschaftlich begründete Bewerbungen der Sternwarte gegeben habe. Die Ablehnung der aktuellen Bewerbung wurde darin begründet, dass sich die Anlage in einem schlechten Zustand befinde.
Frau Garbers bedankt sich für den Vortrag und würdigt das bürgerschaftliche Engagement. Sie stellt fest, dass man sich bei den Hamburger Verantwortlichen für die Sternwarte aktiv einsetzen müsse, damit diese den besonderen Wert der Sternwarte wahrnehmen.
Herr Brenncke unterstreicht, dass man Menschen brauche, die für die Bewerbung brennen und sich für diese aktiv einsetzen.
Frau Schreiter möchte wissen, welche Aufgabe die Stabsstelle innehatte und wie die Zusammenarbeit des Fördervereins mit der Stabstelle erfolgte. Außerdem fragt sie nach der Herkunft der finanziellen Mittel des Fördervereins, ob diese aus der Bevölkerung oder aus der Wirtschaft generiert wurden.
Herr Brenncke erklärt, dass die Stabstelle relativ spät eingerichtet wurde. Zuvor sei eine befristet beschäftigte Kunstwissenschaftlerin bei der Stadt mit dem Thema befasst gewesen. Der erste Vorsitzende des Fördervereins entstammte eines in der Region bedeutsamen wirtschaftlichen Unternehmens, was ihm ermöglichte entsprechend Gehör zu finden und die Einrichtung der Stabsstelle positiv zu beeinflussen. Diese Stabstelle, die über 6/ 7 Jahre bestand, habe dann nicht mehr wissenschaftlich, sondern koordinativ gearbeitet. Der Förderverein habe private finanzielle Mittel in Höhe einer Million Euro, die Stadt 400.000 Euro in die Bewerbung eingespeist.
Anlagen
TOP 3_Bergedorf_SN-WE-Förderverein_Pfaffenteich-Gesellschaft (11110 KB)
Frau Garbers möchte wissen, ob die Gebäude denkmalschutzgerecht renoviert werden sollen.
Herr von Krenski verweist auf die vorliegende Antwort: „Von Seiten des Denkmalschutzes erfolgen keine Vorgaben zur Pflege oder Gestaltung der Gartenanlage. Es wurden lediglich Empfehlungen ausgesprochen, wie z.B. die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands.“ Er gehe davon aus, dass sämtliche Renovierungen in Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt erfolgen werden.
Die Antwort verweise zudem darauf, dass der Gesamtbestand der Wissenschaftsgebäude ab 2027 schrittweise in die Systematik des Mieter-Vermieter-Modell überführt werden soll. Damit habe man, beispielsweise beim Bergedorfer Schloss, bereits gute Erfahrungen gemacht. Zu Beginn werde eine Zustandserfassung und eine Planung der Sanierungen vorgenommen. Außerdem verweist er auf die Bereitstellung von 370.000 Euro für die Sanierung und Durchführung der dringendsten Arbeiten.
Frau Garbers fragt, ob auch das Gebäude mit dem Café in das Mieter-Vermieter-Modell überführt werde, was Herr von Krenski bestätigt. Der Umgang mit dem Mitvertrag des Bezirksamtes müsse dann voraussichtlich neu verhandelt werden.
Frau Bendt-Soetedjo verweist ebenfalls auf den Bürgerschaftsantrag, 370.000 Euro in die Sternwarte zu investieren.
Herr Walter stellt fest, dass der zitierte Antrag einen bezeichnenden Blick auf die Antwort der Behörde werfe. In dieser spiele das 1-Meter-Spiegelteleskop-Gebäude keinerlei Rolle. Weiterhin erinnert er daran, dass laut Universität Hamburg grundsätzlich kein Etat für Bauunterhaltung bestehe und nur die dringendsten Sanierungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Die angesprochenen 370.000 Euro dienten nur der Kosmetik. Er vertritt die Auffassung, dass man sich in Hamburg vor einer grundsätzlichen Bewertung des Zustands der Gebäude scheue und man sich hiergegen positionieren müsse.
Dass die Schäden des 1-Meter-Spiegelteleskop-Gebäude im Antragstext auf den Café-Betrieb zurückgeführt werden, findet er grotesk.
Herr Dr. Dahms bestätigt, dass dies eine klare Falschbehauptung sei und die Schäden auf die mangelnde Überwachung der Sanierungsarbeiten, nicht das Café, zurückzuführen sind. Auch aus seiner Sicht seien die angesprochenen Mittel in Höhe von 370.000 Euro unzureichend und letztlich nur der Betrag, der zuletzt nicht für die laufende Instandhaltung zur Verfügung gestellt wurde. Für eine ernsthafte und denkmalschutzgerechte Restaurierung der Gebäude bedürfe es fachgerechter Bauschadengutachten auf deren Grundlage ein Restaurierungsplan erstellt und dann abgearbeitet werde.
Frau Bendt-Soetedjo vertritt die Auffassung, dass die Investition von 370.000 Euro ein Anfang sei und Bergedorf Schwung geben könne, weiterzumachen und die Sternwarte in das Bewusstsein der Bevölkerung zu heben. Sie erinnert zudem an die getätigten Investitionen der vergangenen Jahre.
Herr Mirbach sieht die Investition als unzureichend an. Aus seiner Sicht sei Hamburg an der Bewerbung der Sternwarte als Kulturerbe nicht wirklich interessiert.
Herr Texter schließt sich der Auffassung an, dass die geplanten Investitionen unzureichend sein werden und es die Aufgabe für die Zukunft sei, hier auch parteiübergreifend tätig zu werden.
Der Kulturausschuss nimmt Kenntnis.
Herr von Krenski berichtet von der Ausstellung „Stick Dein Leben“ sowie dem Projekt „In Vielfalt vereint“ des Hansa Gymnasiums, die beide im Bergedorfer Schloss stattfinden. Er verweist auf die geplanten Veranstaltungen im Rahmen der internationalen Woche gegen den Rassismus sowie weitere Veranstaltungen im KörberHaus.
Herr Walter erkundigt sich nach den Protokollen des Museumsbeirats. Zudem verweist er auf den Bezirksversammlungsantrag für eine Veränderung der Dauerausstellung im Rieck Haus. Weiterhin möchte er wissen, wie lange der Zutritt zu den Archiven wegen der Sanierungsarbeiten im Schloss beschränkt werde und worin die Arbeiten bestehen. Hierüber hätte es sich weitere Informationen gewünscht.
Herr von Krenski hinterfragt, ob der bauliche Zustand des Schlosses Teil des Berichtes aus der Kulturlandschaft sei. Er berichtet kurz über den baulichen Zustand und die Sanierungsarbeiten des Bergedorfer Rathauses und des Schlosses. Die Sanierungen obliegen dem Eigentümer und Vermieter, der Sprinkenhof GmbH.
Hinsichtlich der Erneuerung der Dauerausstellung im Rieck Haus erklärt er, dass aktuell die Mittel als Komplementärfinanzierung beschlossen wurden und nun, ähnlich der Erneuerung der Dauerausstellung des Schlosses, die nächsten Schritte durch die Mitarbeiter der Bergedorfer Museumslandschaft geplant und umgesetzt werden.
Zu den Protokollen des Museumsbeirats werde er sich unter TOP 6 äußern.
Fragen an die Verwaltung: Rudi Walter, Fraktion DIE LINKE
1) In der Kleinen Anfrage 22-0148.01 die Bergedorfer Museumslandschaft betreffend, antwortet das Bezirksamt mit allgemeinen Aussagen. Aus der Antwort ergeben sich folgende Nachfragen:
- Das Bezirksamt antwortet auf die Frage, ob zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 Ausstellungen oder Veranstaltungen geplant sind: „Die Bergedorfer Museumslandschaft behandelt das Thema Kriege und Konflikte unabhängig von subjektiv ausgewählten Gedenktagen.“ Die Antwort irritiert. Der 8. Mai 2025 ist in einigen Bundesländern ein offizieller Feiertag, in Hamburg ist der 8. Mai ein Gedenktag.
- Ist das Bezirksamt der Meinung, dass der 8. Mai ein vom Fragesteller „subjektiv ausgewählter Gedenktag“ ist?
- Ist es richtig, dass für die Jahre 2025/26 ausschließlich Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstler geplant sind?
- Wenn nicht, mit welchen Themen beschäftigen sich diese Ausstellungen und wie lauten die Titel?
- Wann und wie oft hat sich der Museumsbeirat in den Jahren 2024/25 bislang getroffen? Wann liefert das Bezirksamt die Protokolle des Museumsbeirats?
2) Skulpturengruppe in der Alten Holstenstraße
Anfang August 2023 ist der zweite Teil der Skulpturengruppe von Mitarbeitern des Bezirksamtes abtransportiert worden. Ist sichergestellt, dass dieser Teil der Gruppe nicht verschwinden kann wie der erste Teil der Skulpturengruppe, der auch vom Bezirksamt abgebaut und eingelagert wurde?
Gibt es eine Planung des Bezirksamtes, wann der im August 2023 abtransportierte Teil der Gruppe wieder aufgestellt wird und wie sieht diese Planung aus? Bitte mit einem Zeitplan.
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Herr von Krenski beantwortet die eingereichten Fragen wie folgt:
1.1) Ja.
1.2) Ja.
1.3) Die Beantwortung entfällt gemäß 1.2).
1.4) Der Museumsbeirat treffe sich viermal jährlich. Die Protokolle werden nach deren Genehmigung auf der Folgesitzung an den Kulturausschuss versandt. Die Protokolle von Juni und September 2024 wurden verteilt. Das aktuelle Protokoll der Dezembersitzung werde nach dessen Freigabe in der Märzsitzung an den Ausschuss verteilt.
2) Am 05.03.2025 werde der abtransportierte Teil der Skulpturengruppe wiederaufgestellt.
Frau Garbers erkundigt sich nach dem Sachstand zum Hasse-Haus.
Herr von Krenski erklärt, dass das Hasse-Haus durch den Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) begutachtet werde. Hieraus werden sich dann die nächsten Schritte ergeben.
Frau Garbers hinterfragt, ob nicht die Kirche als Eigentümerin des Gebäudes die Begutachtung vornehmen lassen müsste. Sie fragt, ob ein Erwerb des Hauses durch den LIG denkbar sei.
Herr von Krenski kann dies nicht einschätzen. Auf Nachfrage erklärt er, dass sich die Kirche als Eigentümerin des Hasse-Hauses nicht in der Lage sehe, dieses instand zu setzen.
Frau Garbers fragt, ob man wisse, wo das Hasse-Archiv während der voraussichtlichen Bauphase untergebracht werde.
Herr von Krenski kann dazu noch keine Aussage treffen.
Herr Dr. Dahms verweist auf die Ausstellungen „Bergedorf im Gleichschritt“ und „Orte der Zwangsarbeit in Hamburg“ im Kultur- & Geschichtskontor.
Herr Walter bittet um Versand des Ergebnisses zum Prüfauftrag zur Initiierung eines „Runden Tisch Kultur“ (Drs. 21-1646), was Frau Donat zusichert.
Der öffentliche Teil der Niederschrift vom 18.11.2024 wird einvernehmlich genehmigt.
Der öffentliche Teil der Niederschrift vom 06.12.2024 wird einvernehmlich genehmigt.