Zwölfspuriger Ausbau der A1-Brücke über die Elbe
Letzte Beratung: 15.04.2019 Fachausschuss für Verkehr und Inneres Ö 6
Auskunftsersuchen der BAbg. Mirbach, Bauer, Jobs, Winkler, Sturmhoebel - Fraktion DIE LINKE
Bei aktuellen Wohnungsbauvorhaben in Bergedorf, wie zum Beispiel der Großwohnsiedlung Oberbillwerder, wird seitens der Planerinnen und Planern gern auf die sich ändernden Mobilitätsgewohnheiten der Bürgerinnen und Bürgern verwiesen. Demnach nimmt der motorisierte Individualverkehr (MIV) ab. Dieser Trend wird als anhaltend angesehen und begründet die Auffassung, dass zukünftig weniger private und öffentliche Kfz-Stellplätze eingeplant werden müssen und dass die Verkehrsbelastungen in der Stadt abnehmen werden.
Diesen Darstellungen abnehmender Individualverkehre steht der in Hamburg geplante Ausbau von Fernstraßen in hartem Kontrast gegenüber. So titelte beispielsweise die Bergedorfer Zeitung am 12.01.2019 mit Bezug auf die Erneuerung der Norderelbbrücke bei Moorfleet: „Hamburg baut zwölfspurige Brücke über die Elbe”. Hier ist geplant, die Verkehrsführung von beidseitig drei Fahrstreifen ohne Standstreifen auf vier Fahrstreifen, zwei Verflechtungsfahrstreifen und einen Standstreifen pro Fahrbahn auszubauen[1].
Bezugnehmend auf den Bundesverkehrswegeplan informiert die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation dazu:
„Die A 1 ist in Hamburg bereits heute stark ausgelastet. Da das Verkehrsaufkommen weiter steigen soll, plant die Stadt Hamburg eine Erweiterung der A 1 um zwei zusätzliche Spuren im zentralen Abschnitt zwischen dem künftigen Autobahndreieck mit der A 26 in Stillhorn und dem Autobahndreieck HH-Südost (A 25). Das Vorhaben umfasst die Erneuerung der Norderelbbrücke sowie die Anpassung des Autobahnkreuzes HH-Süd.”[2]
Als Auftragsverwaltung für die Bundesfernstraßen plant die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) derzeit den achtstreifigen Ausbau der Bundesautobahn A1 zwischen dem Autobahndreieck HH-Südost und der Anschlussstelle (AS) HH-Harburg. In diesem Zuge werden Ersatzneubauten für die Brücken über die Norderelbe und die Süderelbe geplant.
Der Ausbau der Fernstraßen in Hamburg ermöglicht es, den wachsenden Verkehr zu bündeln und zügig abfließen zu lassen. Damit sollen die innerstädtischen Straßen entlastet werden. Die geplante Norderelbbrücke befindet sich zwischen zwei Autobahndreiecken, sodass zusätzlich zu den jeweils vier Fahrstreifen noch je zwei Verflechtungsstreifen vorgesehen sind. Diese ermöglichen eine große Flexibilität zur Verkehrsführung.
Dies vorausgeschickt, beantwortet die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation das Auskunftsersuchen vom 13.02.2019 wie folgt:
Dies vorausgeschickt fragen wir die zuständige Behörde:
Zu 1.:
Der Verkehrsuntersuchung zum Ausbau der A1 liegt die Verkehrsprognose 2030 der aktuellen Bundesverkehrswegeplanung zugrunde. Für den Raum Hamburg wurde die Bundesprognose ergänzt bzw. verfeinert mit den Daten der Strukturdatenprognose der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausschätzung des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein sowie durch weitere lokale Prognosegrundlagen (z.B. Umschlagprognose des Hafens).
Zu 2.:
Allgemeine Abnahmen des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) sind keine Grundlage der Verkehrsprognose. In der Verkehrsnachfrage der Bundesverkehrswegeplanung werden modale Verkehrsverlagerungen auf Grundlage prognostizierter Änderungen im Verkehrsverhalten berücksichtigt.
Zu 3.:
In der Analyse aus dem Jahr 2017 sind jeweils ca. 3.700 Kfz/24h der Verkehre auf der Norderelbbrücke Quell-/ bzw. Zielverkehre Bergedorfs. Dies sind rund 6 % des Gesamtverkehrsaufkommens auf der Norderelbbrücke.
In der Prognose 2030 sind jeweils ca. 6.500 Kfz/24h der Verkehre auf der Norderelbbrücke Quell-/ bzw. Zielverkehre Bergedorfs. Dies sind rund 8 % des prognostizierten Gesamtverkehrsaufkommens auf der Norderelbbrücke.
Die prognostizierte Zunahme ist insbesondere Folge von Routenverlagerungen der Relation Bergedorf – Hamburg-Innenstadt von der B5 auf die A25/A1 infolge der Kapazitätserweiterung auf der A1.
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