21-1655.01

Zahl der Enkeltricks und Schockanrufe in Bergedorf

Antwort

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30.03.2023
Sachverhalt

Auskunftsersuchen der AfD Fraktion Bergedorf

Reinhard Krohn, Eugen Seiler, Peter Winkelbach, Herbert Meyer

 

In den vergangenen Jahren ist ein deutlicher Anstieg von sogenannten Enkeltricks und Schockanrufen zu verzeichnen. Laut AfD-Anfrage der Bürgerschaftsfraktion (Drs. 22/10504) kam es im Jahr 2021 zu insgesamt 314 Fällen von Enkeltricks und zu 549 Fällen von Schockanrufen. Dabei entstand ein Schaden von ca. 1.500.000 Euro. Im Vergleich kam es im Jahr 2022 zu insgesamt 104 Fällen von Enkeltricks und aber zu 1034 Fällen von Schockanrufen. Dabei entstand ein Schaden von ca. 2.100.000 Euro. Aber wie sieht die Situation in Bergedorf aus?

 

Die Behörde für Inneres und Sport beantwortet das Auskunftsersuchen vom 14.02.2023 wie folgt:

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

 

  1. Wie haben sich die Deliktszahlen von Enkeltricks und Schockanrufen seit 2021 in Bergedorf entwickelt? (Bitte nach Deliktsvarianten und Schadensquote aufteilen.

 

Die Polizei erfasst Straftaten gemäß dem Straftatenkatalog der bundeseinheitlichen Richtlinien für die Erfassung und Verarbeitung der Daten in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Auf Grundlage der PKS ist jedoch keine Auskunft möglich, da die Tatbegehungsweise „Schockanruf“ in den standardisierten Tabellen der PKS nicht als eigene Kategorie ausgewiesen wird. Daher ist auf Grundlage der PKS keine Auskunft möglich.

Die im Landeskriminalamt (LKA) für die Bearbeitung von Trickdiebstählen zuständige Dienststelle LKA 433 führt eine Übersicht über die dort bearbeiteten Ermittlungsverfahren in Zusammenhang mit „Schockanrufen“. Beim „Schockanruf“ geben die Täter vor, nahe Verwandte hätten einen Unfall gehabt. Beim „Enkeltrick“ geben sich die Anrufenden selbst als nahe Verwandte aus.

Es handelt sich nachfolgend um nicht qualitätsgesicherte Daten für das Reviergebiet desr den Bereich Bergedorf zuständigen Polizeikommissariat (PK) 43, die allenfalls einen Trend widerspiegeln. Bisher festgestellte Schadenssummen siehe Tabelle:

 

Jahr

Tatbegehungsweise

lle gesamt

Vollendungen

Versuche

Schaden

2021

Enkeltrick

32

3

29

ca. 45.000 €

 

Schockanruf

45

2

43

ca. 40.000 €

2022

Enkeltrick

16

0

16

-

 

Schockanruf

94

4

90

ca. 108.000 €

Stand 7. März 2023

 

 

 

  1. Wie viele der ermittelten Tatverdächtigen wurden wegen dieser Taten seit 2021 in Bergedorf verurteilt? (Bitte nach Jahrgängen aufteilen.)

 

Die Beantwortung der Frage liegt in der Zuständigkeit der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz. Im Übrigen siehe Drs. 22/10504.

 

 

  1. Welche Maßnahmen plant der Bezirk zur Bekämpfung dieser spezifischen Delikte und der steigenden Kriminalitätszahlen unter besonderer Berücksichtigung der sich aus dieser Anfrage ergebenden Informationen?

 

Neben der Strafverfolgung durch Polizei und Staatsanwaltschaft kommt der Vorbeugung dieser Straftaten eine besondere Bedeutung zu. Zu den Maßnahmen im gesamten Stadtgebiet siehe Drs. 22/10504.

Ergänzend ist seitens der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle im Fachstab des Landeskriminalamtes (LKA FSt 32) für 2023 geplant, in Kooperation mit dem Polizeiverein Hamburg e.V. einen authentischen Podcast erstellen zu lassen, in welchem ein typischer Schockanruf von professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern beziehungsweise Sprecherinnen und Sprechern dargestellt wird; inklusive einer An- und Abmoderation, in welcher auch Präventionshinweise gegeben werden sollen.

Die geplante Audiodatei soll danach mit einer entsprechenden medialen Unterstützung verbreitet und beworben werden, um ausreichende Aufmerksamkeit für das Thema „Telefonbetrug zum Nachteil älterer Menschen - hier: Schockanrufe“ zu erzielen.

Im Übrigen finden von Seiten des PK 43 im Rahmen des täglichen Dienstes regelmäßig anlassbezogene und sensibilisierende Präventionsgespräche mit Seniorinnen und Senioren statt, die auch zur Weitergabe von Informationsmaterialien genutzt werden.

 

 

Petitum/Beschluss

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Anhänge

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