Wie sieht die Nachpflanzungsstatistik für gefällte Bäume im Bezirk aus?
Letzte Beratung: 25.08.2022 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 4.1
Kleine Anfrage des BAbg. Wegner und der CDU-Fraktion
Seit 2015 regiert Rot-Grün in Hamburg. Wie verschiedene Anfragen des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Sandro Kappe (Drs. 22/339, 21/6665, 21/13771, 22/2555, 22/5236 und 22/2823) ergeben haben, sind seitdem über gefällte 18.000 Bäume, darunter 3.620 Straßenbäume, nicht nachgepflanzt worden.
Auch aus diesem Grund hat die Bezirksversammlung Bergedorf im Mai 2021, auf Antrag der Koalitionsfraktionen, folgenden Beschluss gefasst (Drs. 21-499):
Das Bezirksamt möge bei allen Planungen in der Zukunft dafür Sorge tragen, dass Bäume oder Gehölze, die (…) entfernt werden müssen, im Verhältnis von mindestens 1:1,5 möglichst durch heimische Gehölze ersetzt werden (für jeden gefällten Baum 1,5 neue, großkronige Laubbäume).
Die CDU-Fraktion hatte hierzu einen Ergänzungsantrag gestellt, dass die Fällung und Nachpflanzung von Bäumen auch statistisch erfasst und jährlich dem Umweltausschuss zur Kenntnis gegeben wird. Dies wurde von den Koalitionsfraktionen abgelehnt.
Aufgabe und Interesse des Bezirksamtes liegt in der Weiterentwicklung der Grünanlagen und insbesondere auch des Baumbestandes. Das dargestellte Verhältnis zwischen gefällten und gepflanzten Bäumen ist allerdings missverständlich. Es wird nicht berücksichtigt, dass die meisten Bäume, die jedes Jahr gefällt werden, nicht gepflanzt wurden, sondern sich natürlich vermehrt haben. Diese müssten daher für eine aussagefähige Statistik auch zu den gepflanzten Bäumen hinzu gezählt werden, insoweit werden die Daten aber statistisch nicht erfasst. Bäume, die solitär stehen und gefällt werden müssen, pflanzen wir selbstverständlich nach.
Dies vorangestellt beantwortet das Bezirksamt die Kleine Anfrage vom 16.06.2022 wie folgt:
Vor diesem Hintergrund frage ich:
Im Jahr 2021 wurden in Bergedorf 264 Straßenbäume im Straßenbegleitgrün gefällt. Es wurden 219 Straßenbäume im Straßenbegleitgrün in Bergedorf gepflanzt.
Die Kosten belaufen sich auf ca. 2.500,00 € / Baum.
Ja. Aus der Rahmenzuweisung wurden in 2021 49.000,00 € für Pflanzungen zur Verfügung gestellt. Aus Klimamitteln der BUKEA wurden weitere 263.000,00 € zur Verfügung.
Der Mittelzufluss erfolgt aus der Rahmenzuweisung Zentrales Produkt Straßenbäume sowie aus dem Klimaplan (Einzelplan 6.2)
Die Verteilung erfolgt nach dem prozentualen Anteil Straßenbäume von Bergedorf am Hamburger Gesamtbestand.
In Grünanlagen, Parks, Kleingärten, auf Spielplätzen und auf dem Friedhof wurde 2021 insgesamt 341 Bäume gefällt. 8 Bäume wurden in öffentlichen Grünanlagen in 2021 nachgepflanzt. Gründe für Fällungen waren:
Der Grünverlust erfolgte meist in dichten Baumbeständen, oft in den Randbereichen. Diese Naturverjüngung ist ein natürlicher Prozess und gibt dem Baumnachwuchs die Chance von unten heran zu wachsen. Ein Ausgleich durch Nachpflanzung ist i,d,R, überflüssig. Sofern es sich um Solitäre handelte, die eine prägende Funktion im Landschaftsbild haben, wird selbstverständlich nachgepflanzt. Nachpflanzungen sind aus ökologischen und ökonomischen Gründen vorzugsweise als Herbstpflanzung vorzunehmen.
Im Jahr 2021 wurden im Bezirksamt Bergedorf 498 Anträge nach der Baumschutzverordnung gestellt. In 216 Fällen erfolgte eine Aufforderung zur Nachpflanzung. Diese Aufforderung können auch das Nachpflanzen mehrere Bäume umfassen. Eine Kontrolle der Nachpflanzung erfolgt nur in Stichproben.
Vgl. Antwort zu 6.
Für Ersatzzahlungen bei Baumfällungen wurden 2021 insgesamt 2000,- Euro festgesetzt.
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