Auskunftsersuchen
der BAbg. Garbers, Timmermann, Kumar und Fraktion der CDU
Langsam aber sicher sackt das historische Geburtshaus von dem zu seiner Zeit bedeutendsten Musiker, Johann Adolf Hasse, samt dem anliegenden Turm immer weiter in den weichen Untergrund neben der Bille. Der Verfall des Gebäudes ist offensichtlich und scheint sich zu beschleunigen. Akuter Handlungsbedarf ist gegeben.
Das Haus befindet sich noch im Besitz der Kirche, welche sich nicht in der Lage sieht, für die Erhaltung, geschweigen denn für die Instandsetzung, des Hauses aufkommen zu können.
In einer Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Fraktion bestätigte das Bezirksamt Anfang 2024, dass bereits seit Ende 2020 der Zustand bekannt sei. Inwieweit bereits die zuständige Behörde bzw. das Denkmalschutzamt hierüber unterrichtet sei, entzog sich der Kenntnis des Bezirksamts.
Daraufhin beschloss die Bezirksversammlung im Mai 2024, dass das Bezirksamt, in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und dem Denkmalschutzamt, die nötigen Sanierungsmaßnahmen und deren voraussichtlichen Gesamtkosten ermitteln möge. Außerdem sollte ein zukünftiges Nutzungskonzept erarbeitet werden.
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
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Seit wann ist dem Denkmalschutzamt der Verfall des Gebäudes bekannt?
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Wie schätzt das Denkmalschutzamt den aktuellen Zustand des Gebäudes ein?
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Wer genau ist Eigentümerin des Gebäudes?
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Wann und wie oft hatte das Denkmalschutzamt Kontakt mit der Eigentümerin bezüglich des Hasse-Hauses seit Mai 2024?
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Welche weiteren Schritte plant das Denkmalschutzamt bezüglich des Gebäudes?
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Gab es Gespräche des Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) oder anderer städtischer Stellen mit der Eigentümerin bezüglich eines eventuellen Ankaufs des Gebäudes? Wenn ja, wann und mit welchem Inhalt fanden die Gespräche statt?
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Ist es korrekt, dass für einen eventuellen Ankauf des Gebäudes durch die Stadt ein langfristiges Nutzungskonzept entwickelt werden muss? Wenn ja, wie ist hierzu der Sachstand und wer ist für die Konzepterstellung zuständig?
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Ist es korrekt, dass für einen eventuellen Ankauf des Gebäudes durch die Stadt eine Sanierung Voraussetzung ist? Wenn ja, wer wäre hierfür zuständig?
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Wurde bereits ein Gutachten bezüglich der erforderlichen Sanierungsarbeiten erstellt? Wenn ja wann und mit welchem Ergebnis? Wenn nein, wann ist mit einer Erstellung und Fertigstellung zu rechnen?
- Von welcher Stelle wird oder wurde das Gutachten beauftragt?
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Gäbe es rechtliche Möglichkeiten, die aktuelle Eigentümerin zu Erhaltungs- oder Instandsetzungsmaßnahmen zu verpflichten? Wenn ja, wie, in welchem Umfang und unter welchen Voraussetzungen?
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Besteht nach aktuellem Sachstand die Aussicht, dass das Haus durch die Stadt erworben wird? Wenn ja, welche Voraussetzungen sind noch zu erfüllen?
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Könnte der Umstand, dass das Gebäude in einem RISE-Gebiet steht, Einfluss auf den Kauf haben? Wenn ja, welchen und in welchem Zeithorizont?
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Gibt es schon Pläne, wo das Hasse Archiv während der Bauphase gelagert würde? Wenn ja, wo?