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Weltkulturerbe Sternwarte: Und jetzt? Wie weiter nach der Ablehnung der Bergedorfer Sternwarte als Weltkulturerbe?

Antwort

Letzte Beratung: 08.04.2024 Kulturausschuss Ö 4

Sachverhalt

Große Anfrage

der BAbg. Mirbach, Westberg, Jobs, Gruber, Heilmann - Fraktion DIE LINKE

 

 

Die Kultusministerkonferenz hat es Ende letzten Jahres abgelehnt, die Bewerbung der Stern­warte als Weltkulturerbe weiter zu verfolgen. Ab 2027 wird es ein geändertes, verbindliches Verfahren für die Nominierung als Weltkulturerbestätte geben. Eine Folge davon ist, dass die Sternwarte frühestens 2035 als Bewerberin in die Tentativliste aufgenommen werden kann. Was bedeutet dies für die Zukunft der Sternwarte im Park auf dem Gojenberg?

 

Ist es nicht angesagt, bei der oben beschriebenen Perspektive Alternativen in den Blick zu nehmen? Was ist zum Beispiel mit einer Bewerbung für das Europäische Kulturerbe Siegel der Europäischen Union? Voraussetzung dafür ist aber nicht nur eine Aufarbeitung der gescheiterten Weltkulturerbewerbungen, sondern auch ein daraus folgender Plan, wie eine Weiterentwicklung des Sternwarten-Ensembles aussehen kann.

 

Das Bezirksamt beantwortet die Fragen wie folgt:

 

  1.                Gab es nach der negativen Entscheidung der Weltkulturerbebewerbung ein gemeinsames Treffen der zuständigen vier Behörden oder ist eines geplant?

 

Zuständig sind die Behörde für Kultur und Medien (BKM), die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) sowie die Universität. Die Verantwortlichen haben am 6. Februar 2024 mit dem Direktor der Sternwarte sowie dem Förderverein den Sachstand erörtert. Die BKM koordiniert den Prozess und hat dem Bezirksamt Bergedorf angeboten, teilzunehmen. Der Sachstand wird am 8.4.2024 im Kulturausschuss dargestellt.

 

 

  1.                Welche Ursachen sieht das Bezirksamt für die gescheiterte Bewerbung und welche Schritte sollen folgen?

 

Die Gründe für die Ablehnung der Sternwarte für eine weitere Teilnahme am Bewerbungsprozess als Weltkulturerbe sind auf der Seite der Kultusministerkonferenz dargelegt, ebenso wie die Perspektiver eine erneute Bewerbung: Sieben neue Anträge zum UNESCO-Welterbe in Deutschland - Kulturministerkonferenz beschließt neue Tentativliste (kmk.org)

 

 

  1.                re das Bezirksamt bereit, die Federführung bei der Weiterentwicklung der Sternwarte zu übernehmen, um das jetzt bestehende „Zuständigkeitswirrwar“ aus Kulturbehörde, Wissenschaftsbehörde, Universität Hamburg und Bezirksamt zu beenden? Oder gibt es ein anderes Konzept der klaren Aufgabenverteilung oder -zusammenführung?

 

Bei der Sternwarte handelt es sich in erster Linie um einen aktiven wissenschaftlichen Hochschulbetrieb im Eigentum der BWFGB. Eine Federführung durch das Bezirksamt für eine Weiterentwicklung der Sternwarte ist mangels Expertise und Zuständigkeit ausgeschlossen. Das Bezirksamt steht allerdings im kontinuierlichen Austausch mit der Sternwarte, der Wissenschaftsbehörde und nimmt am Runden Tisch Sternwarte teil und wird insofern die Interessen des Bezirksamtes in geeigneter Weise weiterhin mit einbringen und mit dafür Sorge tragen, dass ein neuer Bewerbungsprozess erfolgreich angestoßen werden kann.

 

 

  1.                Welche Schäden sind dem Bezirksamt am denkmalgeschützten Ensemble Sternwarte bekannt?

 

Die Verwaltung der Gebäude unterliegt nicht dem Bezirksamt. Insofern kann darüber keine Auskunft gegeben werden.

 

 

  1.                Gibt es inzwischen einen Sanierungsplan für das Gebäude, in dem das Café sich befindet, und wie hoch werden die voraussichtlichen Kosten für eine komplette Sanierung werden?

 

Siehe Antwort zu 4.

 

 

  1.                Von 2012 bis 2016 hat der Bezirk 144.269 Euro aus Förderfond, Gestaltungsfond und Sondermittel zugunsten der Sternwarte aufgewendet. Wieviel Mittel wurden seit 2016 bis Ende 2023 zugunsten der Sternwarte aus bezirklichen Mitteln zur Verfügung gestellt und was wurde damit gemacht? Bitte einzeln nach Jahren und Zweck auflisten.

 

Jahr

rderinstrument

Empfänger

Zuwendungszweck

rderhöhe

2016

Sondermittel investiv

rderverein Hamburger Sternwarte e.V.

Beseitigung von Bauschäden am 1-Meter- Spiegel Gebäude der Sternwarte

8.000,00 €

2017

rderfonds investiv

rderverein Hamburger Sternwarte e.V.

Anschaffung Beleuchtung an der Sternwarte

17.368,60 €

 

 

  1.                Wie bewertet das Bezirksamt eine mögliche Übernahme der Zuständigkeit des Ensembles Sternwarte an die städtische Sprinkenhof GmbH?

 

Diese Frage wäre zwischen der zuständigen Immobilienverwaltung der Wissenschaftsbehörde und der Sprinkenhof GmbH zu klären.

 

 

  1.                Seit etwa einem halben Jahr gibt es wieder ein Café auf dem Gelände der Sternwarte. Wie hat sich das Café wirtschaftlich entwickelt?

 

Nach Auskunft des Pächters hat sich die Annahme des Angebots für eine Startphase positiv entwickelt.

 

 

  1.                Gibt es offizielle Zahlen oder Schätzungen, wie viele Besucherinnen und Besucher die Sternwarte in den Jahren 2022 und 2023 besucht haben? Wenn ja: Bitte entsprechende Zahlen angeben.

 

Dem Bezirksamt liegen ausschließlich Besucherzahlen für 2023 vor. Insgesamt haben 25.494 Personen die Sternwarte in 2023 besucht.

Schätzungsweise 50 Personen besuchen erfahrungsgemäßglich den Park (18.250 insgesamt in 2023).

 

Die weiteren 7.244 Besucherinnen und Besucher haben sich wie folgt aufgeteilt:

 

Wissenschaft und Forschung

 

21

hrungen

 

1.266

Sonderveranstaltungen

 

3.311

Vortragsabende

 

1.361

Astronomiewerkstatt

 

900

Praktikantinnen und Praktikanten

 

6

Girls´ Day

 

50

Politik + Verwaltung

 

24

Kindergeburtstage

 

305

 

Petitum/Beschluss

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