22-0380.01

Störung des Friedhofsbetriebs in Bergedorf durch Softwareausfall

Antwort

Letzte Beratung: 26.06.2025 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 4.2

Sachverhalt

Kleine Anfrage

der BAbg Potthast, Brodbeck, Basener und Fraktion der GRÜNEN

Der Betrieb auf dem Bergedorfer Friedhof war aufgrund eines Softwareproblems vom 9. bis 25. April 2025 massiv eingeschränkt. Die zentrale Software zur Bearbeitung von Bestattungsanträgen ist nach einem Update ausgefallen, sodass in diesem Zeitraum keine neuen Beerdigungen geplant oder genehmigt werden konnten. Zahlreiche Trauergemeinschaften, Kirchen und Bestattungsunternehmen warteten tagelang auf Rückmeldung. Der Ausfall führt dabei zu erheblichen organisatorischen Verzögerungen.

Vor diesem Hintergrund bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Seit wann wird die betreffende Software auf dem Friedhof in Bergedorf eingesetzt und welche Funktionen übernimmt sie im täglichen Betrieb?

Die Software FIM wird seit 04/2010 in der Friedhofsverwaltung eingesetzt. Darin werden sämtliche Daten der einzelnen Beisetzungsvorgänge sowie die Belegung und Berechtigungen der Grabstätten des Bergedorfer Friedhofs gespeichert.

  1. Was war die konkrete Ursache für den Ausfall der Software?

Das Fehlen einer Zusatzsoftware nach der Installation des Updates für die Anwendung FIM.

  1. Welche Mnahmen wurden ergriffen, um den Betrieb während der Störung aufrechtzuerhalten oder schnellstmöglich wiederherzustellen?

Auftraggeber des Updates sowie der IT-Servicedienstleister Dataport wurde bereits am 10.04. informiert. Die Dringlichkeit wurde umfassend dargelegt.

Da das Update der Software auf den Umzugstag (09.04.) des Friedhofsbüros fiel, waren Maßnahmen getroffen worden um während des Umzugs den Dienstbetreib aufrechterhalten zu können.

Die Bestatter waren über den Umzug informiert und Unterlagen und Daten waren so vorbreitet, dass der Betrieb für den 09., 10. und 11.04. gewährleistet war.

  1. Wie viele Beerdigungen mussten aufgrund des Ausfalls verschoben oder abgesagt werden?

Es mussten keine Beerdigungen verschoben oder abgesagt werden.

  1. Welche Schritte unternimmt das Bezirksamt, um zukünftige Ausfälle dieser Art zu verhindern und die IT-Sicherheit sowie die Zuverlässigkeit der eingesetzten Systeme zu gewährleisten?

Es findet eine Nachbetrachtung der Umstände des Ausfalls mit den federhrenden Dienststellen innerhalb der FHH statt.

  1. Welche Kapazitäten stehen dem Bezirksamt zur Verfügung, um die durch den Softwareausfall aufgelaufenen Beerdigungsanträge und Terminvergaben zeitnah zu bearbeiten?

Die Bearbeitung wurde unmittelbar nach Beendigung der Störung vorgenommen, im Übrigen siehe Antwort zu 4..

  1. Wurden zusätzliche personelle oder technische Ressourcen bereitgestellt, um den Rückstand bei der Bearbeitung der Anträge nach der Wiederaufnahme der Buchungssoftware kurzfristig aufzuholen?

Nein, zusätzliche Ressourcen waren nicht notwendig.

  1. Wie lange mussten die betroffenen Trauergemeinschaften, Bestattungsunternehmen und Kirchen, deren Anträge noch unbearbeitet waren, durchschnittlich warten, bis ihr Antrag nach Wiederaufnahme des Systems bearbeitet wurde?

Bis zum Anmeldestopp konnten alle Anmeldungen rechtzeitig und reibungslos abgearbeitet werden. Der Anmeldestopp hat verhindert, dass Anmeldungen unbearbeitet blieben.

  1. Welche Kommunikationsmaßnahmen wurden gegenüber den Betroffenen ergriffen, um über die Verzögerungen und den aktuellen Bearbeitungsstand zu informieren?

Die Bestatter sind durch eine E-Mail informiert worden. Parallel hat das Bezirksamt eine Pressemeldung geschaltet.

  1. Aus welchem Grund konnte in Bergedorf der Ausfall der Software über einen so langen Zeitraum nicht behoben werden, während andere Bezirke schon früher wieder reibungslos Anmeldungen bearbeiten konnten?

Dazu liegen dem Bezirksamt keine abschließenden Informationen vor. Für den Betrieb der IT-Technik ist der Dienstleister Dataport verantwortlich.

Anfangs war die Zusatzsoftware nicht installiert (dies betraf auch die anderen Bezirksämter). Die Installation der Software verursachte dann einen Fehler, der zum Austausch der Hardware führte.

  1. Weshalb wurden die Betroffenen erst nach sieben Tagen über den Ausfall informiert?

Da man aufgrund des Umzugs des Friedhofbüros auf eine Übergangszeit eingestellt war, hatte man die Bestatter informiert und Daten und Unterlagen so vorbereitet, dass der Betrieb zunächst auch ohne Softwareunterstützung weiter aufrechterhalten werden konnte (siehe Frage 3). Da man Dataport umgehend über das Problem und die Dringlichkeit informiert hatte, ging man zunächst von einer schnellen Fehlerbehebung aus. Da diese sich aber nach 7 Tagen (inklusive Wochenende) nicht einstellte und über die Übergangszeit hinausging, konnte der Systemausfall nicht länger kompensiert werden.

Petitum/Beschluss

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