Stellungnahme zur Streichung der unterjährigen Verstärkungsmittel
Letzte Beratung: 22.04.2025 Jugendhilfeausschuss Ö 5
Antrag der freien Träger
Ina Achilles, Ria Albert, Maren Liedtke, Stefan Baumann
Auch wenn die akuten Herausforderungen der Corona-Pandemie weitgehend überwunden scheinen, stehen Kinder und Jugendliche weiterhin vor erheblichen Schwierigkeiten und Herausforderungen, die aus dieser Zeit resultieren. Wissenschaftliche Studien belegen eindrücklich, dass die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit, das soziale Verhalten und die Bildungschancen junger Menschen noch lange nachwirken.
So litten Kinder und Jugendlichen während der Pandemie unter erhöhten psychischen Belastungen. Auswirkungen dieser spiegeln sich aber auch noch aktuell wieder. Die Kolleg:innen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfeberichten seit langem, dass der Beratungs- und Begleitungsbedarf Jugendlicher extrem gestiegen ist. Auch diese Tatsache zeigt, dass nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden kann. Die Isolation, der Verlust von sozialen Kontakten und die Unsicherheit über die Zukunft haben tiefe Spuren hinterlassen. Viele junge Menschen fühlen sich einsam und überfordert, was sich negativ auf ihre Entwicklung auswirkt.
Zusätzliche Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe sind daher unerlässlich. Sie bieten nicht nur einen Raum für soziale Interaktion, sondern auch die Möglichkeit, emotionale Unterstützung zu erhalten und neue Perspektiven zu entwickeln. Programme zur Förderung der psychischen Gesundheit, Freizeitaktivitäten und Bildungsangebote sind entscheidend, um den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu helfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten und gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen. Gezielte Fördermaßnahmen in der Jugendhilfe steigern zudem nicht nur das individuelle Wohlbefinden der jungen Menschen, sondern haben auch langfristig positive Effekte auf die Gesellschaft. Investitionen in die Kinder- und Jugendhilfe sind somit nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern auch eine Investition in die Zukunft der Gesellschaft.
Der Wegfall der sogenannten unterjährigen Verstärkungsmittel wäre eine faktische Kürzung für das eh schon unterfinanzierte Arbeitsfeld. Zudem wird seitens der Fachkräfte festgestellt, dass die Akquise von Drittmitteln bei Stiftungen und anderen Drittmittelgebenden sich zunehmend schwierig gestaltet. Viele Stiftungen haben ihre Förderprogramme eingeschränkt oder die zur Verfügung stehenden Töpfe sind so schnell erschöpft, sodass die Bedarfe nicht mehr gedeckt werden können bzw. die angeforderten Antragssummen nicht mehr in Gänze bewilligt werden können. Dies führt dazu, dass wichtige Projekte und Angebote nicht realisiert werden können, was die Situation der betroffenen Kinder und Jugendlichen weiter verschärft.
Wir appellieren an die Verantwortlichen, die Bedeutung dieser Thematik ernst zu nehmen und die notwendigen finanziellen Mittel weiter bereitzustellen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Kinder, Jugendlicheund Jungerwachsenedie Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um ihre Potenziale zu entfalten und die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss stellt aus fachlicher Sicht fest, dass die Folgen der Pandemie gerade für Kinder und Jugendliche äußerst präsent sind und bittet daher die Bezirksversammlung, sich der Stellungnahme anzuschließen und sich bei der Fachbehörde für den Erhalt der unterjährigen Verstärkungsmittel einzusetzen.
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