Serrahn: Die neue Hafenpromenade Bergedorfs
Große Anfrage der BAbg. Mirbach, Westberg, Jobs, Gruber, Heilmann - Fraktion DIE LINKE
Im Herbst 2018 sprach die SPD in der Bezirksversammlung davon, dass „Platanen ökologisch nicht wertvoll seien“. Die Grünen-Fraktion äußerte in derselben Sitzung: „Platanen seien keine heimischen Bäume und hätten deshalb keinen hohen ökologischen Wert. Bei Neupflanzungen müssen heimische Bäume gepflanzt werden.“
Am 23.2.2021 wurden alle 19 Platanen in der Serrahnstraße gefällt.
Die ersten Platanen kamen ca. 1743 aus England und Frankreich. Sie waren 1650 aus einer Kreuzung entstanden. Es stellt sich die Frage, ab wann ein Baum als einheimisch gilt.
Grundsätzlich können alte und hohe Bäume mit vielen Blättern und einem großen Stammdurchmesser mehr CO2 verwerten als ein junger Baum. Ein gesunder und alter Baum versorgt am Tag rund zehn Menschen mit Sauerstoff. Alte und große Bäume haben also einen hohen ökologischen Wert.
Jetzt, kurz vor Vollendung der Umbaumaßnahmen, sind 12 Bäumchen in der Serrahnstraße zu bewundern. Viele Vorbeigehende fragen sich beim Passieren der Serrahnstraße, was das für kleine Bäumchen sind, ob sie als heimische Bäume gelten und wie hoch ihr ökologischer Wert ist.
Das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage vom 17.05.2022 wie folgt:
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Nein, es handelt sich nicht um die Felsenbirne „Robin Hill“, da diese Sorte derzeit nicht auf dem Markt verfügbar ist.
Gepflanzt wurde die Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus), da diese in der Größe und dem Habitus der Felsenbirne „Robin Hill“ entspricht.
Die Baumart wird 8-10 m groß, 4 bis 8 m breit, hat eine weiße Blüte im Zeitraum Mitte/Ende April bis Anfang Mai und bildet walzenförmige Früchte aus.
Das Besondere an der ausgewählten Baumart ist, dass sie als sogenannter Zukunftsbaum gilt. Bei diesen Bäumen geht man davon aus, dass Sie mit den klimatischen Veränderungen gut zurechtkommen werden. Seit Jahren werden die Bäume dahingehend beobachtet und Erfahrungen aus vielen Städten gesammelt.
Heimische Bäume sind an dieser Stelle ungeeignet. Der Standort ist nicht natürlich sondern künstlich hergestellt. Die Verkehrsflächen um die Bäume sind versiegelt und der Wurzelraum ist durch Einbauten sehr eingeschränkt. Das hat zur Folge, dass der Baum großer Trockenheit und Strahlungsintensität ausgesetzt ist. Hinzu kommt, dass durch die nahe Bebauung nur wenig Raum für die Krone vorhanden ist. Daher wurde eine Baumart aus der sogenannten GALK-Straßenbaumliste (Gartenamtsleiterkonferenz beim Deutschen Städtetag) ausgewählt.
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