Sanierungsstau bei den Gebäuden mit bezirklichen sozialen Einrichtungen. Wie ist der Sachstand im Jahr 2024?
Große Anfrage
der BAbg. Emrich, Zaum, Eggebrecht und Fraktion der CDU
Wie bereits durch verschiedene CDU-Anfragen in den letzten Jahren herausgearbeitet wurde ist festzustellen, dass bei den Gebäuden des Bereichs der Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Förderung der Erziehung in der Familie ein erheblicher Sanierungsstau besteht. Bei einigen Gebäuden, wie dem Jugendzentrum Juzena, sind die Planungen vorangeschritten, bei anderen ruht still der See oder, wie beim HdJ Heckkaten, ist der Verfall so weit fortgeschritten, dass öffentlich davon ausgegangen wird, dass eine Sanierung nicht mehr wirtschaftlich ist.
Der Verwaltung stehen regelhaft nur Mittel für die laufenden Bewirtschaftung und Bauunterhaltung, für kleinere Reparaturen o. ä., zur Verfügung. Angemessene Sanierungsmittel müssen aus dem Haushalt der FHH oder anderen Quellen kommen.
Daher war es überraschend, dass der Senat am 4. Juni 2024 mittels Pressemitteilung darüber informierte, dass eine Investitionsoffensive von rund 80 Millionen Euro für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Hamburger Bezirken bereitgestellt werden würde. Die 80 Millionen Euro sind eine komplementär Finanzierung zu Mitteln aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“.
Von der Förderung profitieren 14 Projekte aus verschiedenen Bezirken. Auffällig ist, dass im Bezirk Bergedorf keines der begünstigten Projekte liegt.
In seiner Antwort auf eine kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Gladiator (Drs. 22/15442) erläuterte der Senat, dass es sich bei den genannten Projekten um Maßnahmen handelte, für die sich die Freie und Hansestadt Hamburg in den vergangenen Jahren erfolgreich um eine Förderung aus dem Bundesprogramm bewerben konnte. Die Antragstellung erfolgte direkt durch die Bezirksämter anhand der politischen Prioritätensetzung vor Ort sowie unter Berücksichtigung der jeweils vom Bund vorgegebenen Förderkriterien. Aus dem Bezirk Bergedorf seien keine Vorschläge oder Bewerbungen gekommen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Das Sozialraummanagement des Bezirksamtes Bergedorf nimmt wie folgt Stellung:
Ja.
1.470.000 €
Das Bezirksamt plant Bauvorhaben anhand der zur Verfügung gestellten Mittel. Daher kann keine Prognose zu Umsetzungen von Planungs- und Bauvorhaben anhand einer Mittelanmeldung gegeben werden.
Es wurden investive Mittel der Rahmenzuweisung Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Förderung der Erziehung in der Familie von insgesamt 7,6 Mio. € für Instandsetzungen angemeldet.
Juzena: 1.173.457,50 €
HdJ Heckkaten: 1.575.744,16 €
Die angemeldeten Mittel wurden wie folgt übertragen:
Clippo Boberg, Bockh. Weg |
1.046.853,60 € |
Sanierung Juzena |
1.173.457,50 € |
HdJ Heckkaten |
131.582,29 € |
HdJ Am hohen Stege |
237.212,20 € |
JuZ Kirchwerder |
475.369,19 € |
Die angemeldeten Mittel wurden wie folgt übertragen:
Clippo Boberg, Bockh. Weg |
1.285.583,49 € |
Sanierung Juzena |
1.173.457,50 € |
HdJ Heckkaten |
526.844,16 € |
JuZ Kirchwerder |
489.369,19 € |
Einrichtung |
Maßnahme |
Kosten |
Beginn und |
HDJ Heckkaten |
Kinderkarrenunterstand |
18.000,00 € |
11.2023-09.2024 |
Installation Rauchmelder Keller 1000 Steine |
4.767,97 € |
Oktober 23 |
|
Bereich der Fluchtfenster Proberäume 1000 Steine: Im Außenbereich Grünzeug wegschneiden, befestigten Weg erstellen, im Bereich der Nottreppe Treppenauge pflastern |
1.455,97 € |
Juli 23 |
|
Küche |
22.785,36 € |
Feb 23 - Juni 23 |
|
Prüfung ortsfeste E-Anlage |
7.735,00 € |
August 23 |
|
Heizkörper versetzt, Montage Sprossen zum Fluchtfenster |
888,95 € |
Juli 23 |
|
Instandsetzung Notausstiege Kellergeschoss |
6.564,14 € |
Juni 2023 bis Juli 2023 |
|
Anwesendheitstableau |
135,43 € |
November 23 |
|
Juzena |
div. bauvorbereitende Maßnahmen |
7.289,94 € |
seit Juni 24 |
Beim Juzena wurde die Sprinkenhof mit dem Projektvorhaben beauftragt. Der Architekt hat die Planung zur Sanierung und Teilneubau begonnen.
Beim HdJ Heckkaten laufen aktuell Planungen zur Umsetzung verschiedener Realisierungslösungen. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen.
Zum derzeitigen Zeitpunkt können keine verlässlichen Aussagen zu den zu erwartenden Kosten getroffen werden. Eine Aussage ist erst nach Abschluss der Planungen möglich.
SpH Friedrich-Frank-Bogen |
746.450,10 € |
SpH Neuallermöhe |
716.288,40 € |
SpH Kiebitz |
725.382,00 € |
Clippo Lohbrügge |
575.429,40 € |
Mädchentreff Neuallermöhe |
885.168,00 € |
Jugendclub Steinjuz |
677.573,10 € |
Die Mittel stehen nach wie vor zur Verfügung.
Ja.
Antwort zu den Fragen 13, 14 und 15:
Maßgabe des Bundesprogramms war es, dass die anzumeldenden Maßnahmen Veranschlagungs- und Umsetzungsreife zum Haushalt 2025/2026 besitzen sollten. Das Bezirksamt Bergedorf hatte diesbezüglich geplant, das HdJ Heckkaten anzumelden. Hierfür wurde ein Sanierungsgutachten erstellt, welches Ende August, also rd. 14 Tage vor Abgabeschluss, vorlag.
Auf Grund offener Fragen sowie im Zusammenhang mit dem anstehenden RISE-Prozess zur Planung der gesamten sozialen Infrastruktur in Bergedorf-West musste von einer Anmeldung abgesehen werden. Außerdem ermöglicht eine Berücksichtigung neuer Maßnahmen bei RISE eine Förderquote von 50% sowie eine volle Übernahme von Planungsmitteln.
Eine Förderung aus dem RISE Programm schließt eine Förderung durch das Bundesprogramm aus.
Weitere, den Förderkriterien des Bundesprogrammes entsprechende Maßnahmen, lagen in Bergedorf zum Zeitpunkt der Programmausschreibung nicht vor.
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