Regionales Bildungs- und Beratungszentrum (ReBBZ) Bergedorf
Auskunftsersuchen der BAbg. Mirbach, Westberg, Jobs, Gruber, Heilmann –
Fraktion DIE LINKE
Das ReBBZ Bergedorf erfüllt eine wesentliche Aufgabe bei der Integration von Schüler:innen, die aus unterschiedlichsten Gründen auffällig geworden sind, um sie auf Dauer wieder ins Schulsystem einzugliedern. Die in Kürze erfolgende Zusammenführung der beiden Abteilungen Beratung und Bildung am Standort Reinbeker Redder ist wegen seiner dezentralen Lage nicht unumstritten, weil dies für die Schüler:innen, das Lehrpersonal und die Eltern oft lange Anfahrtswege bedeutet. In absehbarer Zeit wird hier ein weiteres Problem zu lösen sein, nämlich ein erheblicher Zuwachs an zu betreuenden Schüler:innen im neuen Stadtteil „Oberbillwerder“.
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) nimmt zum Auskunftsersuchen vom 12.05.2022 wie folgt Stellung:
Der Bezirk Bergedorf erfreut sich hoher Beliebtheit und wächst ebenso wie die gesamte Stadt Hamburg. Dies ist auch anhand der Zahl der Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen ersichtlich, die in Hamburg allein in den letzten zehn Jahren um rund 22.000 gestiegen ist. Damit Bergedorfs Schülerinnen und Schüler gut lernen können, hat die BSB in den letzten neun Jahren über eine viertel Milliarde Euro in den Schulbau in Bergedorf investiert.
Für den Bezirk Bergedorf wird ein Anstieg der Schülerzahlen von 2019 bis 2030 um rund 25 Prozent erwartet. Aufgrund dessen wurden konkrete Aus- und Zubaumaßnahmen für die einzelnen Schulformen geprüft. Dabei wurden alle bestehenden Schulen hinsichtlich ihrer möglichen Kapazitäten und den realen Aufnahmemöglichkeiten betrachtet. Ebenso wurde das bisherige Wahlverhalten der Familien einbezogen.
Um weiterhin allen Kindern und Jugendlichen einen guten Schulplatz zu bieten, ist neben dem Ausbau möglicher Standorte auch die Neugründung von insgesamt sieben Schulen im Bezirk Bergedorf erforderlich.
Mit Oberbillwerder wurde Hamburgs 105. Stadtteil beschlossen, der nördlich der S-Bahnstation Allermöhe angesiedelt werden soll.
Für die regionale Versorgung des schulischen Bedarfs im neuen Stadtteil Oberbillwerder entstehen nach aktueller Planung zwei Grundschulen, eine Stadtteilschule und ein neues Gymnasium. Siehe hierzu auch Drs. 22/7435.
Am Standort Reinbeker Redder entsteht aktuell ein moderner Neubau, in dem die beiden Abteilungen Beratung und Bildung des Regionalen Bildungs- und Beratungszentrums (ReBBZ) Bergedorf an einem Standort zusammengeführt werden.
Derzeit befindet sich nur die Bildungsabteilung als Zweigstelle des ReBBZ Bergedorf am Reinbeker Redder. Die Beratungsabteilung des ReBBZ Bergedorf befindet sich in der Leuschnerstraße und teilt sich dort mit der Grundschule Leuschnerstraße dasselbe Schulgebäude. Künftig soll das ReBBZ Bergedorf am Reinbeker Redder zusammengeführt werden. Dadurch entfallen Wegezeiten für die Lehrkräfte und entstehen neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit. Dafür werden am Reinbeker Redder neue Schulgebäude für das ReBBZ gebaut.
Die Grundschule Leuschnerstraße kann dann künftig das Schulgebäude in der Leuschnerstraße allein nutzen. Dazu wird das Schulgebäude in der Leuschnerstraße saniert werden.
Siehe hierzu auch die Pressemitteilung der BSB vom 11. Februar 2022 (https://www.hamburg.de/bsb/pressemitteilungen/15869402/2022-02-11-bsb-schulbau-in-bergedorf/).
Mit der räumlichen Zusammenlegung der beiden Abteilungen des ReBBZ, Bildungs-, und Beratungsabteilung, werden Kompetenzen gebündelt und es entstehen kurze Wege um Fachwissen aus beiden Abteilungen für die Beratung, Förderung und Beschulung für die Region noch effektiver und effizienter zu gestalten.
Für die Zusammenführung der ReBBZ ist ein Zubau von rund 13 Millionen Euro vorgesehen. Der Zubau soll auf dem Bolzplatz realisiert werden. Tore und Bolzplatz werden hierfür auf dem Grundstück verlegt und stehen weiterhin zur Verfügung. Ansonsten sind von dem Neubau keine Freiflächen betroffen.
Die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer konnten in der so genannten „Phase 0“ ihre Bedarfe und Vorstellungen miteinbringen, die im Anschluss Teil der Planungen wurden. So ist die Schulgemeinschaft bei den Neubauplanungen für das ReBBZ Bergedorf entsprechend eingebunden worden.
Zum Genehmigungs- und Einbindungsprozess für die Realisierung des Bauprojekts siehe die Drs. 22/5361.
Die ReBBZ als Unterstützungssystem für inklusive Bildung in Hamburg sind analog zu den Jugendämtern regional aufgestellt und sind es gewohnt, für wachsende Gebiete zuständig zu sein. Die Kapazitäten zur Beschulung, Beratung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler sowie der Sorgeberechtigten und des schulischen Personals werden regelhaft überprüft und bei Bedarf wird nachgesteuert.
Für das gesamte ReBBZ Bergedorf sind 40,21 Planstellen im Stellenplan der BSB vorgesehen. Die Zahl der Stellen richtet sich nach der Schülerzahl. Jährlich erfolgt eine Personalbedarfsanalyse, damit die Aufgabenbewältigung gewährleistet ist.
In der Bildungsabteilung des ReBBZ Bergedorf werden derzeit 165 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf Lernen, Sprache bzw. emotionale und soziale Entwicklung (LSE), gemäß ausdrücklichem Elternwunsch (§ 12 Hamburgisches Schulgesetz), beschult.
Dafür stehen der Bildungsabteilung aktuell 25 Planstellen zur Verfügung. Zusätzlich können bedarfsabhängig Honorarverträge für Kooperationen mit Jugendhilfeträgern geschlossen werden.
In der Bildungsabteilung sind somit derzeit Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen, Allgemeinpädagoginnen und Allgemeinpädagogen. Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie Erzieherinnen und Erzieher tätig.
Die Beratungsabteilung im ReBBZ Bergedorf ist für ca. 17.000 Schülerinnen und Schüler im Bezirk Bergedorf zuständig.
Aktuell stehen der Beratungsabteilung 15,21 Planstellen zur Verfügung.
In der Beratungsabteilung sind sonderpädagogische Fachkräfte, sozialpädagogische Fachkräfte sowie Psychologinnen und Psychologen tätig. Zudem gibt es eine Verwaltungskraft.
Die Planungen stehen grundsätzlich in Abhängigkeit von den tatsächlich nach der Bebauung von Oberbillwerder aufkommenden Schülerinnen- und Schülerzahlen und ist daher noch nicht abgeschlossen. Zurzeit lassen sich diese nur ungenau prognostizieren. Das ReBBZ wird dann entsprechend der Personalbemessung aller ReBBZ, unter Berücksichtigung der Sozialindices der Schulen in der Region, des Anteils der Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarfen, und anderen Parametern der Personalbemessung in der Bildungs- und in der Beratungsabteilung ausgestattet werden. Dies erfolgt jeweils für das folgende Schuljahr. Dabei ist wie bisher auch davon auszugehen, dass nur ein Anteil der Schülerinnen und Schüler sonderpädagogischen Förderbedarf und/oder einen multiprofessionellen Beratungs- und Unterstützungsbedarf haben werden.
Ein zusätzlicher Standort in Oberbillwerder ist vor diesem Hintergrund nicht geplant. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.
Entfällt.
Die geplanten baulichen Maßnahmen für die Beratungsabteilung im Zuge des Neubaus am Reinbeker Redder sowie die Sanierung des Schulgebäudes in der Leuschnerstraße bieten vor dem Hintergrund der im großen Maße stattfindenden Termine in den Schulen, Home-Office Regelungen und der Mehrfachnutzung von Räumen künftig zusätzliche räumliche Möglichkeiten. Im Übrigen wird die weitere Planung im Lichte des tatsächlichen Bedarfs von Oberbillwerder angepasst, die Überlegungen dazu sind noch nicht abgeschlossen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.
Siehe Antwort zu 2 und 3.
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