Quartiersfonds 2020
Mit Drucksache 20/6154 vom 06.12.2012 wurde von der Hamburgischen Bürgerschaft das Instrument des Quartiersfonds geschaffen und mit Drucksache 21/6976 vom 02.12.2016 fortgeschrieben, um bewährte Einrichtungen in den Quartieren der sozialen Stadtteilentwicklung ohne dauerhaftes bzw. ausreichendes Finanzierungskonzept zu unterstützen.
Die Bezirke sollen auch in 2019 eine verlässliche Unterstützung zur Sicherung und Weiterentwicklung der Strukturen in der Stadtteilarbeit sowie der Stadtteil- und Quartiersentwicklung erhalten, um erfolgreiche und wichtige Projekte der Stadtteilarbeit finanziell zu unterstützen und Finanzierungslücken zu schließen. Dies gilt nicht nur aber u.a. für solche Quartiere und Projekte, die nicht oder nicht mehr unter die Städtebauförderungskriterien fallen.
Für den Haushalt 2019/2020 wird der Quartiersfonds auf 10.000.000,00 € erhöht. Hiervon erhält jeder Bezirk 1.000.000,00 €. Der Restbetrag in Höhe von 3.000.000,00 € wird auf Basis des Bevölkerungsschlüssels auf alle 7 Bezirke verteilt. Für den Bezirk Bergedorf ist ein Betrag in Höhe von 203.780,00 € vorgesehen. Diese Mittel sollen dazu dienen, Projekte und Maßnahmen in Verbindung mit Geflüchteten und Integrationsarbeit zu entwickeln bzw. die bisher aus dem Hamburger Integrationsfonds finanzierten Projekte fortzuführen.
Die Entscheidung über die zweckentsprechende Verwendung der Mittel liegt bei den Bezirken unter Beteiligung der jeweiligen Bezirksversammlung.
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Summe |
von Summe konsumtiv |
von Summe investiv |
Quartiersfonds Basismittel |
1.000.000,00 € |
1.000.000,00 € |
0,00 € |
optionale Mittel |
203.780,00 € |
203.780,00 € |
0,00 € |
Gesamtsumme |
1.203.780,00 € |
1.203.780,00 € |
0,00 € |
Das Bezirksamt schlägt die nachstehende Verteilung dieser Mittel vor:
Quartiersfonds (konsumtive Mittel)
Ansatz 2020 |
1.203.780,00 € |
Gesamtsumme der vorgeschlagenen Maßnahmen |
1.200.380,50 € |
Rest |
3.399,50 € |
Bei den zur Finanzierung vorgeschlagenen Maßnahmen handelt es sich um:
1. Ein Haus für alle im Serrahn (Bergedorfer für Völkerverständigung) Das Haus für alle bietet eine Begegnungsstätte von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie eine Orientierungshilfe durch gezielte Beratung von Geflüchteten |
40.188,00 € |
2. Begleitung von Geflüchteten bei der Wohnungssuche (Bergedorfer für Völkerverständigung) Ziel des Projektes ist die Unterstützung und Vermittlung von Geflüchteten in eigenen Wohnraum / Mieterführerschein. |
29.480,00 € |
3. Finanzierung einer zusätzlichen Verwaltungskraft für den Seniorentreff der AWO Der Seniorentreff der AWO im Lichtwarkhaus wird bis zum Einzug in den Neubau in das Körberhaus in besonderer Weise gefordert. Es bedarf aufgrund des Standortes für die Übergangszeit eines erhöhten Organisations- und Koordinationsaufwandes. Das Programm sowie der Alltagsbetrieb müssen auf die verschiedenen Standorte angepasst werden. Ferner wird sich der Seniorentreff auch auf die veränderten Rahmenbedingungen im Neubau vorbereiten müssen. Die AWO benötigt zur Bewältigung dieser zusätzlichen Aufgaben die Finanzierung einer auf 450 € Basis (zzgl. 30 % Pauschalabgaben) beschäftigten Verwaltungskraft für den Seniorentreff. Bei dieser Finanzierung handelt es sich um eine projektbezogene, nicht dauerhafte Finanzierung, die der Übergangslösung gerecht werden soll. |
7.060,00 € |
4. Mi 4 Mi Migranten für Migranten – Joblotsen (BAKM) Ziel des Projektes ist die Integration von Menschen Migrationshintergrund in sozialversicherungspflichtige Arbeit, Ausbildung oder Praktikum. |
74.401,00 € |
5. Übergangslösung KulturA und Rückzug nach Sanierung (Sprungbrett e.V.) Die Sanierungsmaßnahmen und der Rückzug in das wiederhergestellte Gebäude werden Ende des zweiten Quartals 2020 abgeschlossen sein. Für die Umsetzung der räumlichen Zwischenlösung und für die Kosten des Rückzuges werden weitere Mittel benötigt. |
150.000,00 € |
6. Betriebsmittel für Bezirkssporthallen (BA Bergedorf) Durch den Neubau der Sportanlage am Mittleren Landweg, Ausbau der Sportanlage Henriette-Hertz-Ring sowie Neubau auf der Sportanlage am Felix-Jud-Ring entstehen höhere Betriebskosten von insgesamt 44.000,00 €. Diese Mittel können erst zum neuen Doppelhaushalt eingeworben werden. Der Bezirk wird sich bemühen, ergänzende Mittel für das Haushaltsjahr 2020 einzuwerben. Sollte dies nicht gelingen, wäre eine Interims-Finanzierung für das Jahr 2020 erforderlich. |
44.000,00 € |
7. Ko-Finanzierung MGH Haus brügge (Sprungbrett e.V.) Die Mittel dienen der Ko-Finanzierung zur Mehrgenerationenhausförderung des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Die Gesamtförderung des MGH beträgt 40.000 €. Die Bezirksversammlung hat die Ko-Finanzierung in Höhe von jährlich 10.000 € für das MGH Brügge bis 2020 zugesichert (Drucksache 20-0847). |
10.000,00 € |
8. Förderung der Bürgerhäuser Die im Ansatz des Einzelplans 17. für die Förderung der Bürgerhäuser zur Verfügung stehenden Mittel reichen nicht aus, um die erforderlichen Kosten einer Personalstelle (Entgeltgruppe 10 TVL), der laufenden Miet- und Betriebskosten zu decken. Um den Betrieb der Einrichtungen weiterhin zu ermöglichen, ist eine adäquate Aufstockung der bereitgestellten Mittel erforderlich. Der Quartiersfonds dient u.a. dazu, erfolgreiche und wichtige Projekte der Stadtteilarbeit finanziell zu unterstützen und Finanzierungslücken zu schließen, so dass eine Finanzierung der Bürgerhäuser aus dem Quartiersfonds folgerichtig ist. |
307.845,50 € |
9. Verfügungsfonds zur Förderung der Stadtteilarbeit Mit dem Quartiersfonds stellt Hamburg den Bezirken Mittel unter anderem für die Verstetigung von Projekten in auslaufenden RISE-Gebieten zur Verfügung. Das Gebiet Lohbrügge-Ost lief zum 31.12.2015 aus. Ein wesentlicher Impuls für die aktive Mitarbeit im Stadtteilverein liegt in der Möglichkeit zur Gestaltung. Vor diesem Hintergrund soll, wie bereits seit 2016 auch in 2019 ein Verfügungsfonds in Höhe von 10.000 € bereitgestellt werden, über dessen Ausgaben die Mitglieder des Stadtteilvereines entscheiden können. |
10.000,00 € |
10. Laufende Arbeit des Jungentreff Plus (AWO) Der Jungentreff Plus bietet für die Zielgruppe der jungerwachsenen mit Migrationshintergrund die Gelegenheit der Integration durch gemeinsame Freizeitaktivitäten und darüber hinaus die Gelegenheit, Probleme in der Familie, in der Schule oder im Freundeskreis zu besprechen. |
30.000,00 € |
11. Fortführung des Integrationsprojektes „Hip Hop - Tanzkurse“ (Stiftung Kulturpalast Hamburg) Die beiden Hip Hop - Tanzkurse im JuZeNa und Jugendzentrum Kurt-Adams-Platz bieten aufgrund es regionalen Bezuges eine optimale Möglichkeit der Kontaktaufnahme von Geflüchteten und Anwohnern. Die Jugendlichen werden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert und gestärkt und erlernen kreative Tanztechniken. Das Projekt hat sich seit 2017 erfolgreich etabliert, sodass die Anschlussfinanzierung für die Zeit vom 01.07.2020 - 30.06.2021 aus dem Quartiersfonds realisiert werden sollte. |
10.000,00 € |
12. Hello World Musikprojekt von und mit Menschen mit Migrationshintergrund (LoLa) Auch in 2020 soll das interkulturelle Musikprojekt „Hello World“ in Form monatlicher öffentlicher Sessions für geflüchtete und einheimische Musiker*innen fortgesetzt werden. An den Sessions nehmen regelmäßig bis zu 20 Musiker*innen und 50 bis 120 Besucher*innen teil: viele stammen aus Syrien, regelmäßig dabei sind außerdem Musiker*innen mit türkisch/kurdischem Hintergrund, deutsche Musiker*innen und einzelne Musiker*innen aus dem Iran, aus Pakistan, Indonesien und Südafrika. |
17.000,00 € |
13. Angebote der Elternschule Bergedorf im Haus 23 (BA Bergedorf) Für insgesamt 12 Angebote der Elternschule im Haus 23 mit dem Schwerpunkt der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund werden zusätzliche Quartiersfondsmittel benötigt. |
44.260,00 € |
14 Mietkosten für die räumliche Übergangslösung des Seniorentreffs (AWO) Der Seniorentreff der AWO im Lichtwarkhaus wird bis zum Einzug in den Neubau in das Körberhaus in besonderer Weise gefordert. Es bedarf aufgrund des Standortes für die Übergangszeit eines erhöhten Organisations- und Koordinationsaufwandes. Das Programm sowie der Alltagsbetrieb müssen auf die verschiedenen Standorte angepasst werden. Ferner wird sich der Seniorentreff auch auf die veränderten Rahmenbedingungen im Neubau vorbereiten müssen. Die AWO benötigt zur Bewältigung dieser zusätzlichen Aufgaben die Finanzierung einer auf 450 € Basis (zzgl. 30 % Pauschalabgaben) beschäftigten Verwaltungskraft für den Seniorentreff. Bei dieser Finanzierung handelt es sich um eine projektbezogene, nicht dauerhafte Finanzierung, die der Übergangslösung gerecht werden soll. Zur Realisierung der Zwischenlösung wurden Räumlichkeiten im Hotel H4 zu einem monatlichen Mietpreis von 4.000,00 € (48.000,00 € jährlich) und in der LoLa zu einem monatlichen Mietpreis von 800,00 € (9.600,00 €) angemietet. |
64.620,00 € |
15. Kinderkulturhaus KIKU Das Kinderkulturhaus Lohbrügge KIKU wie mir jeweils 50.000,00 € durch die Behörde für Kultur und Medien BKM und die Behörde für Schule und Berufsausbildung BSB mit insgesamt 100.000,00 € finanziert. Das KIKU bietet einen unverzichtbaren Raum für niedrigschwellige kulturelle und sprachliche Bildung unabhängig von Herkunft und Finanzkraft. Um den laufenden Betrieb aufrechterhalten zu können, sind ergänzenden Quartiersfondsmittel erforderlich. Das KIKU ist mittels Zuwendungsbescheid anzuhalten, über die im Rahmen der Schulkooperation generierten Eigenmittel einen Nachweis zu erbringen. |
91.290,00 € |
16. Partizipation von Kindern u. Jugendlichen nach § 33 BezVG (BA Bergedorf) Die Bezirksversammlung hat der Vereinbarung zur Anwendung des §33 BezVG (Partizipation von Kindern und Jugendlichen an bezirklichen Vorhaben und Planungen) am 28.03.2014 zugestimmt. Diese vom Bezirksamtsleiter und Vorsitzenden der Bezirksversammlung Bergedorf unterzeichnete Vereinbarung sieht eine Bereitstellung von Haushaltsmitteln zur Umsetzung von Partizipationsvorhaben im Bezirk vor. Zu diesen Vorhaben gehören u. a. Fortbildungen oder Jugendworkshops. |
3.000,00 € |
17. Badewacht am Allermöher See (SIWA e.V.) Seit 2015 wird die Badewacht am Allermöher See durch SiWa e.V. betrieben. Auch in 2020 soll eine Badeaufsicht durch SiWa e.V. erfolgen. Die Badewacht soll während der Badesaison an allen Wochenenden und während der Sommerferien wochentags in der Zeit von 14-19 Uhr an insgesamt max. 55 Tagen besetzt werden. Hierfür wird pro Tag ein Betrag von 350 € als Aufwandsentschädigung angesetzt, so dass von einem Betrag von max. 19.250 € auszugehen ist. Seit Bestehen der SiWa-Wachstation am Allermöher See sind die Container diverse Male durch Vandalismus bzw. Einbrüche beschädigt worden. Die Schäden konnten zum Teil aus Mitteln des Vereins beseitigt werden. Nach dem ersten Einbruch wurden die Fenster und die Tür vergittert sowie ein Hochsee tauglicher Materialcontainer angeschafft, in dem Rettungsgeräte untergebracht sind. Ein Sicherheitsdienst, der beauftragt wurde, unternimmt regelmäßig Kontrollgänge an der Wachstation. Es kommt aber immer wieder zu Beschädigungen des Containers. Alle Anfragen bzgl. einer Versicherung wurden von den Versicherern abgelehnt. Zur Deckung der hierdurch entstehenden Mehrkosten wird, wie in 2019 ein erhöhter Betrag von 23.000 € aus Quartiersfondsmitteln benötigt. |
23.000,00 € |
18. Fortführung des Angebotes "Frühe Hilfen" (Sprungbrett e.V. Familienteam MiLa) Die Frühen Hilfen bilden einen wichtigen Baustein in der Präventionskette der Jugend- und Familienhilfe. Familienhebammen und Sozialpädagoginnen arbeiten im Team in Familien mit Kindern von 0-3 Jahren. Dabei bildet das Thema Kindergesundheit vor und nach der Geburt einen guten Zugang zu sozial belasteten Familien und ermöglicht so eine frühzeitige Anbindung an Hilfs- und Unterstützungssysteme. In der UPW am Gleisdreieck besteht aufgrund der hohen Zahl geflüchteter Familien mit hohen Geburtenraten ein besonderer Bedarf. Dieser ist auch in 2020 noch so hoch, dass hier das Familienteam mit 20 zusätzlichen Stunden mit einer zusätzlichen Familienhebamme wertvolle Präventionsarbeit im Sinne des Kinderschutzes leisten soll. |
35.000,00 € |
19. Kiezläufer Lohbrügge (Ev.-luth. Auferstehungskirchengemeinde Lohbrügge) Das Kiezläuferprojekt wird hamburgweit in verschiedenen Stadtteilen erfolgreich eingesetzt. Ziel ist die Kontaktaufnahme und Anbindung junger Menschen in einem Wohngebiet, in welchem der Eindruck besteht, hier unterstützend wirken zu können. Das grundsätzliche Prinzip ist: Junge Menschen (ab 25 Jahren) zu qualifizieren (IKM Hamburg Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation), um junge Menschen präventiv und deeskalierend zu erreichen. Die Mittel werden benötigt für Honorare, Flyer und Coachingkosten. Die Ausbildungskosten beim IKM werden anteilig von der BASFI übernommen. Die Kiezläufer werden vor ihrer Ausbildung polizeilich überprüft. |
8.000,00 € |
Gesamtsumme Basismittel |
999.144,50 € |
20. Koordination ehrenamtlicher Angebote (Bergedorfer für Völkerverständigung) Ziel des Projektes ist eine schnelle und passgenaue Vermittlung von Ehrenamtlichen in für sie passende Angebote. |
65.852,00 € |
21. Patenschaftsprojekt für Geflüchtete Menschen (Bergedorfer für Völkerverständigung) Ziel des Projektes ist es, Fremdheit zu mindern und Integrationsstrukturen zu fördern, indem Paten gewonnen und passgenau vermittelt werden. |
132.384,00 € |
22. Bezirkliche Ausstellung "Hoffnungsträger" (BA Bergedorf) Die Präsentation der Flüchtlingsausstellung soll neu konzeptioniert und im Hamburger Rathaus im März 2020 ausgestellt werden. Andere Mittel stehen nicht zur Verfügung. |
3.000,00 € |
Gesamtsumme optionale Mittel |
201.236,00 € |
Summe Projekte insgesamt |
1.200.380,50 € |
Die Bezirksversammlung stimmt dem Vorschlag zur Verteilung der Mittel des Quartiersfonds 2020 zu.
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