22-0184

Prävention und Unterstützung bei geschlechtsspezifischer Gewalt in Hamburg-Bergedorf

Auskunftsersuchen nach § 27 BezVG

Letzte Beratung: 28.11.2024 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 6.15

Sachverhalt

Auskunftsersuchen

der BAbg. Brodbeck, Basener und Fraktion der GRÜNEN

 

 

Die aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) zeigen erschreckend deutlich: Männer verüben in Deutschland systematisch Gewalt gegen Frauen. Diese Taten sind Ausdruck von Hass, Machtansprüchen und dem Versuch, Kontrolle auszuüben. Besonders häufig geschieht dies im nahen sozialen Umfeld der Opfer, vor allem in Partnerschaften.

 

Im Jahr 2023 wurden allein durch Männer 938 Frauen und Mädchen in Deutschland durch versuchte oder vollendete Tötungsdelikte angegriffen. 80,6 % dieser vollendeten Taten waren Femizide, Morde an Frauen, allein aufgrund ihres Geschlechts. Mehr als 180.000 Frauen waren Opfer häuslicher Gewalt durch Männer. Über 52.000 Frauen und Mädchen erlitten sexualisierteGewalt, darunter mehr als die Hälfte als Minderjährige. Bei den Delikten kann von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden.

 

Auch in Hamburg-Bergedorf spiegeln sich diese alarmierenden Zahlen wider: Männer schränken Frauen durch Gewalt massiv in ihrer Sicherheit und Freiheit ein. Die Folgen für die Betroffenen sind gravierend: physisch, psychisch und sozial.

 

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die zuständige Fachbehörde:

 

  1. Erfassung von Gewalt und Unterstützung von Opfern:
    1. Wie viele Gewalttaten gegen Frauen, einschließlich sogenannter „Partnerschaftsgewalt“, wurden in den letzten zehn Jahren in Hamburg-Bergedorf registriert? Wir bitten um eine Aufschlüsselung nach Geschlecht der Täter und Opfer sowie nach Art der Strafen.
    2. Wie viele Tötungsdelikte mit Frauen als Opfern wurden in diesem Zeitraum in Hamburg-Bergedorf registriert? Bitte differenzieren Sie nach Mord, Totschlag und versuchten Tötungen, da Femizide nicht gesondert erfasst werden.
    3. Welche Unterstützungsangebote (z. B. Frauenhäuser, Beratungsstellen) gibt es in Bergedorf, und wie haben sich Angebot und Nachfrage in den letzten zehn Jahren entwickelt?

 

  1. Prävention und Täterarbeit:
    1. Welche spezifischen Maßnahmen gibt es in Hamburg-Bergedorf, die sich direkt an Männer richten, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern?
    2. Welche Programme zur Resozialisierung männlicher Täter, die bereits wegen Gewalt an Frauen verurteilt wurden, existieren? Wie viele Männer haben in den letzten zehn Jahren daran teilgenommen, und wie haben sich Angebot und Annahme entwickelt?
    3. Welche Erkenntnisse gibt es über die Wirksamkeit dieser Maßnahmen? Wir bitten um Angaben zu Rückfallquoten der Teilnehmer sowie zur langfristigen Wirkung solcher Programme.
    4. Werden Aufklärungs- und Schulungsprogramme speziell für Jungen und Männer angeboten, um geschlechtsspezifische Gewalt nachhaltig zu verhindern?
  2. Finanzierung:

 

  1. Welche finanziellen Mittel stehen in Bergedorf für Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung, und wie haben sich diese in den letzten Jahren entwickelt?

 

 

Petitum/Beschluss

Beschluss:

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