On-Demand-Verkehr in den Vier- und Marschlanden
Letzte Beratung: 22.05.2025 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 6.18
Auskunftsersuchen
der BAbg.Detmer, Brodbeck, Scherhaufer und Fraktion der GRÜNEN
In den Vier- und Marschlanden verkehren derzeit nur wenige Buslinien in einem sehr eingeschränkten Takt, meist nur stündlich. Ausnahmen bilden einige Schulbuslinien. Nur auf wenigen Abschnitten, auf denen mehrere Linien denselben Streckenverlauf nutzen, sind dichtere Takte von 30 oder 20 Minuten möglich.
Einzelne Gebiete, wie beispielsweise das Spadenland entlang des Ruschorter Hauptdeichs, sind, abgesehen vom Schulbusverkehr, überhaupt nicht oder nur mit langen Fußwegen bis zur nächsten Haltestelle an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
Zudem endet der reguläre Linienbetrieb vieler Buslinien, wie etwa der Linien 221, 321 oder 227, meist schon gegen 21 oder 22 Uhr. Danach ist es für viele Bewohner*innen der Vier- und Marschlande kaum noch möglich, sich mit dem ÖPNV fortzubewegen. Sie sind in den Abend- und Nachtstunden weitgehend auf das eigene Auto angewiesen. Lediglich die Linien 124 sowie 225 (im Abschnitt Bf. Bergedorf Grundschule Kirchwerder) verkehren rund um die Uhr. Die Linie 228 (Bf. Bergedorf, Altengamme, Horster Moor) fährt immerhin bis kurz nach Mitternacht. Ein abendlicher Theater- oder Konzertbesuch ist für viele Menschen in den Vier- und Marschlanden daher nur mit dem Auto möglich.
Im Mai 2024 wurde der Abschlussbericht zum Mobilitätskonzept für die Vier- und Marschlande vorgestellt. Eine der drei zentralen Maßnahmen zur Umsetzung der Mobilitätswende ist darin die Einführung eines On-Demand-Verkehrs. Dabei handelt es sich um einen flexiblen Fahrservice, bei dem kleinere Fahrzeuge nur dann fahren, wenn sie vorab von Fahrgästen gebucht werden. Dadurch lassen sich Leerfahrten vermeiden. Zudem können mehrere Buchungen gebündelt werden, sodass mehrere Personen gemeinsam befördert werden.
Die Bezirksversammlung Bergedorf sprach sich bereits im November 2023 auf Empfehlung des Regionalausschusses (Drucksache 21-1922.01) für die zeitnahe Einführung eines solchen On-Demand-Shuttle-Services in den Vier- und Marschlanden aus. Seither liegt jedoch lediglich die Information vor, dass ein entsprechender Förderantrag beim Bund keinen Erfolg hatte. Eine Umsetzung des On-Demand-Verkehrs ist bislang nicht erfolgt.
Im Bezirk Harburg hingegen existiert bereits seit über zwei Jahren ein vergleichbares Angebot in Form des „hvv hop“-Dienstes. Dieser erfreut sich großer Beliebtheit: Die Zahl der monatlichen Fahrten stieg von 678 im Januar 2023 auf über 16.000 im Jahr 2024. Das zeigt, dass On-Demand-Angebote von der Bevölkerung gut angenommen werden und eine wichtige Rolle für eine gelingende Mobilitätswende spielen können.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende:
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