Große Anfrage der BAbg. Mirbach, Bauer, Jobs, Sturmhoebel, Winkler - Fraktion DIE LINKE
Nachfragen zur Antwort des Bezirksamtes „Wie haben sich die Häuser der Bergedorfer Museumslandschaft entwickelt“.
Das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage vom 26.09.2018 wie folgt:
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Wie hoch waren die Gesamtkosten der Sanierung (1. Bauabschnitt) des Schlosses?
Die Kosten der Sanierung des Bergedorfer Schlosses (1. Bauabschnitt) betrugen 2.269.131,95 € (vgl. Bürgerschaftsdrs. 21/13914).
- Wie hoch ist der regelmäßige Jahresetat der Museumslandschaft?
Der fortgeschriebene Haushaltsplan beträgt jährlich 603.000 €.
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Bitte einzeln für die Jahre 2014, 2015, 2016 und 2017, gesondert für das Rieck Haus und das Museum für Bergedorf und die Vierlande auflisten, die jährlichen Einnahmen durch Eintrittskarten, Museumsshop-Erlöse, Einnahmen durch Führungen, die Einnahmen durch Vermietung, Einnahmen aus Sondermitteln des Bezirks, finanzielle Leistungen Dritter z.B. Spenden und Sponsoring, sonstige betriebliche Erträge. Wie hoch waren die Einnahmen aus dem zentralen Fonds für Ausstellungen oder dem Digitalisierungsprojekt der Hamburgischen Bürgerschaft?
Zu 2014 können zu dieser Frage keine Aussagen gemacht werden, weil in diesem Jahr noch der kamerale Haushalt geführt wurde. Mit der Einführung von SNH werden die Steuerungselemente noch ausgestaltet, so dass die erfragten Daten in der gewünschten Form nicht abgebildet werden. Die Haushaltsstrukturen werden kontinuierlich weiterentwickelt, um zukünftig diese Art von Fragen gezielter beantworten zu können.
Erlöse des Fachamts Museumslandschaft
Jahr |
2015 |
2016 |
2017 |
Summe in € |
58.000 |
123.000 |
209.000 |
Sonstige Sollansätze
Jahr |
2015 |
2016 |
2017 |
Digitalisierungsmittel |
45.000 € |
45.000 € |
30.000 € |
Ausstellungsmittel |
20.000 € |
20.000 € |
20.000 € |
Förderfond |
- |
30.000 € |
- |
Kulturmittel |
3.952,99 € |
2.322,62 € |
1.471,68 € |
Badenhoopstiftung |
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2.615,14 € |
- Spenden: Siehe Drucksache 20-1678.01, Frage/ Antwort 6
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Bitte für die Jahre 2014, 2015, 2016 und 2017 die jährlichen Betriebskosten, die jährlichen Ausstellungskosten nach Ausstellungen gegliedert, die jährlichen Ausgaben für Veranstaltungen der Museumslandschaft auflisten. Wie hoch ist der Kostendeckungsgrad der Bergedorfer Museumslandschaft für die Jahre 2014, 2015, 2016 und 2017?
Die Kosten und Aufwendungen der Museumslandschaft belaufen sich auf untenstehende Summen. Eine weitergehende Differenzierung ist im Rahmen der Buchhaltung derzeit nicht vorhanden.
Jahr |
2015 |
2016 |
2017 |
Gesamtergebnis |
242.409,71 € |
255.380,29 € |
266.259,52 € |
Ein Kostendeckungsgrad ist für die Behörde für Kultur und Medien keine relevante Steuerungsgröße und wird nicht ermittelt.
- Die Hamburger Museumsstiftungen legen einen halbjährlichen Controlling -Bericht vor. Ist ähnliches auch für die Museumslandschaft geplant?
Nein.
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Gibt es Rücklagen und Rückstellungen für Museums-Projekte wie für die Erneuerung der Dauerausstellung oder Sonderausstellungen. Wenn ja, bitte die Summen für die einzelnen Projekte auflisten und den aktuellen Sachstand des einzelnen Projekts darlegen.
Das Haushalts-/ Bilanzrecht der FHH erlaubt keine Rücklagen-/Rückstellungsbildung für zukünftige Projekte.
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Hat die Museumslandschaft zur Unterstützung ihrer Arbeit Honorarverträge, temporäre Besetzungen für Ausstellungsprojekte, Fremdleistungen oder Auftragsarbeiten vergeben? Wenn ja, aus welchem Anlass. Bitte einzeln auflisten, wann und wie lange. Gibt es Projekte in deren Rahmen geplant ist, Verträge mit Personen oder Institutionen /Vereinen abzuschließen? Wenn ja, welche Projekte?
Die Museumslandschaft vergibt regelhaft Aufträge an Handwerker zur Durchführung von Reparaturen und ähnlichem. Bei Bedarf werden Rechercheaufgaben an freie Historiker und freie Pädagogen vergeben. Die Daten werden nicht in der gewünschten Form erfasst. Eine Rekonstruktion der Anzahl oder Dauer ist flächendeckend im Nachgang nicht möglich. Selbst, wenn alle Rechnungen einzeln im Buchungssystem abgefragt würden, wäre die gewünschte Zuordnung nicht möglich.
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Wie viele Tickets hat die Museumslandschaft für die Veranstaltung KuLaBe in den Jahren 2016 und 2018 verkauft? Wie hoch waren die Einnahmen aus den Veranstaltungen 2016 und 2018?
Beim KuLaBe 2016 wurden von allen Teilnehmern 508 Tickets zu je 5 € verkauft und 3.067 Besuche gezählt, beim KuLaBe 2018 wurden 275 Tickets zu je 10 € verkauft und 4.419 Besuche gezählt.
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2017 gab es einen eintrittsfreien Sonntag in die Häuser der Bergedorfer Museumslandschaft als Entschädigung für den G20-Gipfel. Diesen Einnahmeausfall wollte der Hamburger Senat erstatten. Wie hoch war der Ausgleich, der an die Museumslandschaft geflossen ist? Warum wird ein regionaler freier Eintritt in das Museum so negativ bewertet?
Für den G-20-Gipfel lag die Erstattung bei 208 Euro. Ein kostenfreier Eintritt wird nicht negativ bewertet, muss jedoch finanzierbar sein.
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Leider hat sich der Verein Freundeskreis Rieck Haus aufgelöst. Ist dem Bezirksamt bekannt, an wen das Vereinsvermögen geflossen ist?
Da es sich um einen eigenständigen Verein gehandelt hat, kann diese Frage nicht beantwortet werden.
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Im Leitbild für die Bergedorfer Museumslandschaft steht, dass die Besucher aktiv in die Ausstellungen einbezogen werden sollen. Dazu wurden in Ausstellungen Besucherpositionen abgefragt. Vor diesem Hintergrund fragen wir, warum das Bezirksamt Besucherbefragungen, Antwort Frage 13, als „zeitraubend und belastend“ bezeichnet. Es stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob die auf Sonderausstellungen durchgeführten interaktiven Besucherbefragungen ausgewertet werden? Der Hinweis auf Forschungsliteratur kann nicht die Resonanz auf Sonderausstellungen ersetzen. Wie stellt die Bergedorfer Museumslandschaft fest, wie der Besuch der Museen von Besuchern bewertet wird?
Bewertungen im Sinne einer Besuchermeinung zu Ausstellungen in den Häusern der Museumslandschaft werden regulär im Besucherbuch, im persönlichen Gespräch oder per postalischem Feedback gesammelt. Die Auswertung von Besuchermeinungen ist qualitativ zu unterscheiden von Ausstellungs- oder Besucherevaluation und diese wiederum von interaktiven Elementen in Ausstellungen.
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Zwischen 2013 und 2018 gab es 14 Bürgerausstellungen, davon 3 im Rieck Haus, die sozial- und kulturgeschichtlich ausgerichtet waren. Im Schloss waren es 11, davon alleine 10 Kunstausstellungen. Warum gab es keine sozialgeschichtlichen Bürgerausstellungen? Gab es keine Angebote oder wurden derartige Angebote abgelehnt?
Bewerbungen um Ausstellungen in der Bergedorfer Museumslandschaft werden nicht nach Häusern getrennt behandelt. Es gab mehrere sozialgeschichtliche Bürgerausstellungen. Bisher mussten lediglich wenige Ausstellungen wegen mangelnder Qualität abgelehnt werden.
- Die alte Dauerausstellung ist aus einigen Räumen entfernt worden. In diesen Räumen finden heute regelmäßig Kunstausstellungen statt. Wie viele Räume mit wie viel m² sind das?
Im Schloss stehen zurzeit drei Räume mit einer Gesamtfläche von ca. 50 qm zuzüglich Flure für Bürgerausstellungen bereit.
- Es ist eine Neukonzeption der Dauerausstellung geplant. In wie vielen Räumen mit wie viel m² soll diese Dauerausstellung aufgebaut werden? Wie viel m² hat die Fläche, die für Sonderausstellungen vorgesehen ist.
Raumkonzepte stehen am Ende einer Ausstellungskonzeption. Dieses liegt noch nicht vor.
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Aus der Antwort auf Frage 20 kann geschlossen werden, dass die Fortführung der Bibliothek (Neuaufnahme von Bergedorf-Literatur) eingestellt worden ist. Ist diese Schlussfolgerung richtig? Wenn nein, warum nicht?
Nein. Gemäß Antwort zu Frage 20 der SKA 20-1678 werden Bücher zur Bergedorfer Geschichte beschafft.
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Nach Aussage des Bezirksamtes engagieren sich rund 300 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bergedorfer Museumslandschaft. Wer koordiniert diesen hohen Einsatz und in welchem Umfang sind die Ehrenamtlichen tätig?
Das Wesen ehrenamtlicher Mitarbeit liegt darin, dass keine Arbeitsverpflichtung und keine Arbeitszeiterfassung erfolgen. Art um Umfang der Tätigkeiten sind folglich variabel. Aus der Art ergibt sich der jeweilige Ansprechpartner im Museum.
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Wann werden die Planungen für Ausstellungen/Projekte für das Jahr 2019 und 2020 abgeschlossen sein bzw. wann tagt der Museumsbeirat und gibt seine Entscheidungen bekannt?
Der Museumsbeirat tagt wieder im November 2018. Die Entscheidungen sind jeweils Teil des Sachstandsberichts der Museumslandschaft im Kulturausschuss. Die nächste Sitzung des Kulturausschusses fidnet am 03.12.2018 statt.
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Ohne eine entsprechende Besucherstatistik im Hinblick auf die Anzahl und Struktur derselben der Jahre 2013 bis 2018 können viele Antworten nicht richtig gewertet werden. Warum fehlt die angefragte Statistik?
Die ausführliche Besucherstatistik wurde vom Museum am 14. August 2018 vorgelegt und ist auch Bestandteil der jährlichen Geschäftsberichte des Bezirksamts.
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Da die in der Antwort auf die Frage 21 nach öffentlichem WLAN negativ beantwortet wurde, stellt sich die Frage: Verschläft das Bergedorfer Museum die Zukunft? Wie stellt sich das Museum zur Möglichkeit des Einsatzes von individuellen Besucher–Apps, die z.B. Museumsobjekte in den Stadtraum bringt und so ihren Herkunftsort erkundbar machen oder eine App, die einen eigenen Modus für Kinder bietet und so interaktiv spielerisch Wissensvermittlung mit kindgerechten Inhalten ermöglicht? Gerade in Anbetracht der begrenzten Räumlichkeiten des Schloss stecken hier mobile Innovationen, die die Bergedorfer Geschichte noch lebendiger und detailreicher für den Besucher machen könnten. Sind diese mobilen Vermittlerlösungen auf Basis neuster Technologien dem Amt bekannt?
Die Bergedorfer Museumslandschaft entwickelt Angebote unter Berücksichtigung vorhandener Ressourcen sowie neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse kontinuierlich weiter und hat dabei jederzeit neue Medien im Blick.
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Werden im Museum wirklich nur die Standardprogramme des Bezirksamtes benutzt, siehe Antwort 23? Ist es nicht so, dass im Rahmen des durch die FHH geförderten Digitalisierungsprojekts museumstypische, digitale Programme benutzt werden? Wenn ja, welche? Wie viele Mitarbeiter des Museums haben in diesem Zusammenhang in den Jahren 2014, 2015, 2016 und 2017 an Aus- und Fortbildungen teilgenommen. Bitte einzeln nach Jahr und Thema auflisten.
Neben Standardprodukten der Text- und Bildverarbeitung und Buchhaltung wird eine Standardmuseumssoftware als Objektdatenbank verwendet. Alle damit arbeitenden Beschäftigten sind darin geschult.