22-0378.01

Ladesituation an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Antwort

Letzte Beratung: 22.05.2025 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 6.16

Sachverhalt

Auskunftersuchen

der BAbg. Krohn, Seiler, Winkelbach, Meyer, Zimmermann, Schander, Unbehauen

und der AfD Fraktion Bergedorf

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme nimmt als authentischer Erinnerungsort an die nationalsozialistische Verfolgung und Vernichtung eine zentrale Stellung in unserer Erinnerungskultur ein. Ihr historischer Wert ist unschätzbar, da sie die Gräueltaten des NS-Regimes für gegenwärtige und zukünftige Generationen dokumentiert und somit als eindringliche Mahnung vor Wiederholung dient. Als ein Ort des stillen Gedenkens ermöglicht sie es den Besuchern, die Leiden der Opfer zu vergegenwärtigen und sich tiefgehend mit den historischen Ereignissen auseinanderzusetzen. Zugleich ist die Gedenkstätte ein wichtiger Bildungsort, der durch vielfältige Angebote zur kritischen Reflexion der Vergangenheit anregt und zur Auseinandersetzung mit den Ursachen und Folgen von totalitären Ideologien beiträgt.

Die steigende Popularität von Elektrofahrrädern und -autos als umweltfreundliche Fortbewegungsmittel wirft daher die Frage auf, inwieweit die Infrastruktur der Gedenkstätte diesen Entwicklungen Rechnung trägt. Insbesondere die Verfügbarkeit von Ladeglichkeiten für diese Fahrzeuge ist ein wichtiger Aspekt, um einen zeitgemäßen und serviceorientierten Zugang zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund stellen wir die Frage nach der aktuellen und zukünftigen Ladeinfrastruktur vor Ort.

Die Behörde für Kultur und Medien (BKM) beantwortet die Fragen wie folgt:

  1. Gibt es auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme Ladestationen für Fahrräder und/oder Elektroautos?
  1. Falls ja, wie viele Ladepunkte stehen jeweils für Fahrräder und Elektroautos zur Verfügung? Falls nein, gibt es konkrete Planungen zur Errichtung solcher Ladestationen?
  1. Falls Ladestationen geplant sind, welche Art von Ladeinfrastruktur ist vorgesehen (z.B. Anzahl der Ladepunkte, Ladeleistung, Typ der Anschlüsse)? Gibt es einen Zeitplan für die Umsetzung dieser Pläne?

Aktuell gibt es auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme keine Ladesäulen.

Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen (SHGL) hat bereits Vorgespräche mit der Stromnetz Hamburg GmbH und der Hamburger Energiewerke Mobil GmbH über die Errichtung einer Ladesäule für Elektrofahrzeuge am Jean-Dolidier-Weg geführt. Darin wurde die Errichtung einer Standard-Doppelladesäule mit zwei Ladepunkten (jeweils 22kW, Steckertyp 2) für Elektrofahrzeuge in Aussicht gestellt. Die Umsetzung ist abhängig vom Umbau einer Netzstation auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, dessen Beginn nach derzeitiger Planung im Sommer 2025 erfolgen soll. Ein konkreter Zeitplan und nähere technische Spezifikationen stehen aktuell noch nicht fest.

  1. Wie haben sich die jährlichen Besucherzahlen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in den letzten drei abgeschlossenen Kalenderjahren entwickelt? Bitte um Angabe der jeweiligen Besucherzahlen pro Jahr.

2022: 93.363

2023: 104.946

2024: 109.999

  1. Gibt es Überlegungen oder Planungen, die Infrastruktur der Gedenkstätte im Hinblick auf umweltfreundliche Mobilität und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln? Wenn ja, welche konkreten Maßnahmen sind hierbei im Gespräch oder in Planung?

Die SHGL als Träger der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wirkt im Nachhaltigkeits-Netzwerk der Hamburger Kultureinrichtungen „Elf zu Null“ mit. Dieses entwickelt geeignete Maßnahmen zur Erreichung einer nachhaltigen Mobilität der Besuchenden. Für die KZ-Gedenkstätte sind derzeit keine konkreten Maßnahmen festgelegt.

Petitum/Beschluss

---

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Anhänge

---

Lokalisation Beta
KZ-Gedenkstätte Neuengamme Jean-Dolidier-Weg

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.