Kein Platz für die Produktionsschule in Bergedorf?

Große Anfrage der BAbg. Emrich, Capeletti, Pelch, Froh und der CDU-Fraktion

Die Produktionsschule in Bergedorf ist ein Projekt von Sprungbrett e.V., das sich an motivierte, aber nur bedingt leistungsfähige Jugendliche gerichtet hat. Ziel ist, die Stärkung berufsfachlicher, allgemeinbildender, sprachlicher und sozialer Kompetenzen und nachfolgende Anbindung an den Arbeitsmarkt.

Schon einige Jahre ist bekannt, dass die Produktionsschule eine andere Fläche bzw. ein anderes Gebäude benötigt, um die Erweiterung des Bergedorfer Kinos zu ermöglichen.

Offensichtlich wird der Mietvertrag nun auslaufen und es wurde kein Ersatzstandort in Bergedorf gefunden. Das ist sehr bedauerlich. Vor dem Hintergrund des langen Vorlaufes seit 2018 ist dies sogar inakzeptabel, weil das Projekt gut und wichtig auch für Jugendliche in Bergedorf war und eine gute Anbindung an die lokalen Betriebe möglich war.

Das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage vom 19.01.2022 wie folgt:

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

1)      Wie beurteilt das Bezirksamt die Arbeit der Produktionsschule in den vergangenen Jahren?

2)      Wie viele Jugendliche wurden dort seit Gründung auf eine allgemeine Betriebs- und Ausbildungsreife vorbereitet?

Die Produktionsschulen arbeiten im Auftrag der Behörde für Schule und Berufsbildung. Das Bezirksamt gibt keine Beurteilung der Arbeit ab. Dem Bezirksamt liegen keine Zahlen vor.

3)      Wann und was und hat das Bezirksamt unternommen, um die Produktionsschule in Bergedorf zu halten?

Mit dem Start des RISE-Prozesses in Bergedorf-West, gab es in 2019 diverse Überlegungen und Gespräche, hinsichtlich eines Produktionsschulstandorts im Quartier. Ergebnis: Unter Erwägung aller (auch konkurrierender) Entwicklungsmöglichkeiten für das Quartier, wurde die Perspektive von Seiten der Verwaltung nach eingehender Prüfung letztendlich verworfen.

• Integration in Mobility-Hub P&R: Im Kontext des schlüssigen Nutzungskonzepts des Investors zu wenig Platz für Nutzungsanforderungen Sprungbrett gGmbH.

• Fläche oder P5-Fläche von SBH über der Sportanlage Friedrich-Frank-Bogen: Fläche soll als Freiraum zu einem Sport- und Bewegungspark zur Stärkung der Lebensqualität im Quartier genutzt werden. Die Flächen von SBH sind Reserveflächen für die Schulentwicklung.

2020 wurden weitere Standortalternativen am Walter-Rudolphi-Weg und Mittlerer Landweg geprüft, aber in Hinblick auf den Handlungsdruck bis März 2023 das Projekt abzuschließen als zu langfristig eingestuft.

In 2021 wurde im Einvernehmen mit dem Träger der Produktionsschule, durch Unterstützung der Wirtschaftsförderung ein geeigneter Standort im Bezirk gefunden: Der aktuelle Standort am Asbrookdamm.

4)      Welche Standorte wurden seitens des Bezirksamtes geprüft und vorgeschlagen?

Siehe 3)

5)      Wann hat das letzte Gespräch in dieser Sache zwischen Bezirksamt und Träger stattgefunden?

Bezirksamt und Träger sind in regelmäßigem Austausch. Der letzte Kontakt war am 7.2.2022

6)      Wieso ist es nicht gelungen, für ein solches Projekt einen geeigneten Standort in Bergedorf zu finden?

Entfällt.

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