21-0725

Impfungen gegen das Coronavirus im Bezirk Bergedorf

Antrag

Letzte Beratung: 24.02.2021 Fachausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration Ö 3

Sachverhalt

Antrag der BAbg. Zaum, Helm, Froh und Fraktion der CDU

 

Zur Eindämmung der Coronapandemie hat jetzt eine beispiellose Impfaktion begonnen, die alle Beteiligten vor große Herausforderungen stellt, nicht zuletzt in organisatorischer Hinsicht.

 

Der Bezirk Bergedorf liegt mit über 130 000 Einwohnern zahlenmäßig auf dem Niveau einer Großstadt, hat  jedoch kein eigenes Impfzentrum. Dies dürfte einzigartig unter den deutschen Großstädten sein und bringt damit entsprechende Probleme mit sich.

 

Speziell im Landgebiet haben Impfwillige der ersten Kategorie Schwierigkeiten, das zentrale Impfzentrum in den Messehallen zu erreichen, insbesondere aufgrund  des in den Gruppen erster, zweiter und dritter Priorität naturgemäß hohen Anteils mobilitätseingeschränkter Menschen. Abgesehen von den körperlichen Belastungen ist es diesem Personenkreis grundsätzlich nicht zuzumuten, sich in vollen Bussen und Bahnen einem erhöhten Infektionsrisiko auszusetzen. Das ist kontraproduktiv und gefährdet den Impferfolg. Das gleiche gilt für die notwendige Folgeimpfung.

 

Angehörige haben nicht immer die Möglichkeit ihre Verwandten zu den vereinbarten Terminen zu begleiten, obwohl gerade viele ältere Menschen - nicht nur im Landgebiet - auf unterstützende Begleitung angewiesen sind.

 

Die geschilderte Problematik ist nicht unbekannt und so bietet beispielsweise die TSG Bergedorf ihren über achtzigjährigen Mitgliedern schon jetzt die Möglichkeit an, sich mit vereinseigenen Fahrzeugen zu dem zentralen Impfzentrum fahren zu lassen.

 

So vorbildlich diese Initiative ist, so kann es doch nicht der privaten Initiative überlassen bleiben, flächendeckend Aufgaben zu übernehmen, die eigentlich in den Bereich der staatlichen Daseinsvorsorge gehören.

 

Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Eine erhebliche Entspannung der Situation könnte durch ein lokales Impfzentrum im Bezirk Bergedorf herbeigeführt werden.

 

 

Petitum/Beschluss

Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:

Der Bezirksamtsleiter setzt sich gegenüber den zuständigen Stellen dafür ein, dass

  1. durch mobile Impfteams durchgeführte Impftermine in Pflegeeinrichtungen zusätzlich für Impfungen im jeweiligen Einzugsgebiet lebender Impfwilliger genutzt werden.
  2. ein Impfzentrum an zentraler Stelle im Bezirk Bergedorf eingerichtet wird.

 

Der Bezirksamtsleiter wird gebeten zu prüfen,

  1. welche Räumlichkeiten im Bezirk Bergedorf, an denen Impfungen mit fester Terminvergabe vorgenommen werden können, z. B. in Schulen, Turnhallen, Amtsräumen oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen zur Verfügung stehen und entsprechend eingerichtet werden können.
  2. inwieweit ein kostenfreier und bedarfsgerechter Transport der Impfwilligen zu den jeweiligen Impfterminen und zurück nach Hause, beispielsweise durch Taxifahrten oder Krankentransportdienste, eingerichtet werden kann.

 

 

 

Anhänge

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