21-0808.01

Housing First - Bergedorfer Modellprojekt im Rahmen des Hamburger Programms gegen Obdachlosigkeit

Mitteilung

Letzte Beratung: 07.09.2021 Fachausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration Ö 5

Sachverhalt

 

Drs: 21-0808

1. Der Bezirksamtsleiter wird aufgefordert, sich bei der Sozialbehörde dafür einzusetzen, dass in der Umsetzung des Projektes Housing First Bergedorf als Modellbezirk in die Planungen und Umsetzung einbezogen wird.

2. Die bezirkliche Fachstelle wird in die Planungen und Umsetzungen einbezogen.

3. Es werden mit den Genossenschaften und der privaten Wohnungswirtschaft Gespräche geführt, um entsprechenden Wohnraum im Bezirk zu akquirieren.

4. Der Bezirksamtsleiter berichtet im SGI über seine Bemühungen.

 

 

Dazu nimmt die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbe-hörde) wie folgt Stellung:

Die Sozialbehörde prüft kontinuierlich die bestehenden Konzepte im Bereich der Wohnungslo-sen- und Obdachlosenhilfe und passt diese fortlaufend bedarfsgerecht an. Dabei erfolgt eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Fachstellen für Wohnungsnotfälle, den Trägern der Wohnungslosen- und Obdachlosenhilfe sowie der Wohnungswirtschaft. Die Sozialbehörde begrüßt das Interesse der Bezirksversammlung an der Entwicklung des Hilfesystems.

 

Zur Überwindung von Wohnungslosigkeit hat die Sozialbehörde ein vielfältiges Hilfesystem entwickelt, das insbesondere seit Einführung des Fachstellenkonzeptes stetig fortentwickelt und weiter ausgeprägt wurde.

 

Neben präventiven Angeboten zur Abwendung von Wohnungsverlust, der verbesserten Wohn-raumversorgung unterschiedlicher Zielgruppen sowohl über die Kooperationsverträge mit der Wohnungswirtschaft als auch durch Angebote freier Träger im Rahmen der Hilfen zur Überwin-dung besonderer sozialer Schwierigkeiten, spielt auch der Wohnungsbau für Personen mit Marktzugangsschwierigkeiten eine bedeutende Rolle.

 

Erfolgreiche Konzepte werden verstetigt und ausgeweitet. So ist nunmehr z. B. die Verdoppe-lung des Angebotes der Stufe 3 geplant.

 

Housing-First würde ein weiteres ergänzendes Angebot darstellen, welches den Fokus auf langzeitwohnungs- bzw. obdachlose Menschen mit multiplen Problemlagen legt. Die bisher in anderen Ländern und Kommunen erprobten Modellprojekte bzw. Umsetzungen haben sich da-bei auf Betroffene mit schweren Problemen der psychischen Gesundheit, mit problematischem Drogen- und/oder Alkoholkonsum, schlechter körperlicher Gesundheit, chronischen Erkran-kungen oder Behinderung fokussiert.

 

Ziel dieser Projekte ist es, die Klientel direkt und ohne Bedingung in unbefristete Wohn- und Mietverhältnisse zu vermitteln, um Wohnstabilität, Gesundheit und Wohlbefinden sowie soziale Inklusion zu gewährleisten.

 

Obgleich das bestehende vielfältige System aus Sicht der zuständigen Behörde ausreichend und erfolgreich ist, wird derzeit überprüft, ob der Ansatz Housing-First erprobt werden sollte.

 

Die Sozialbehörde steht derzeit im Informations- und Erfahrungsaustausch mit anderen Städten und Gemeinden zu verschiedenen Umsetzungskonzepten von Housing-First. Damit verbunden sind auch die Verfahrensfragen der Projektanbindung, -struktur, Zuständigkeitsabgrenzungen, der Wohnraumakquise und -bereitstellung, sowie mögliche Konzeptanforderungen.

 

Die Planungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen. Die Sozialbehörde dankt jedoch dem Bezirk für das Interesse und die avisierte Unterstützung.

 

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.

 

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