22-0109.01

Hitzeinseln in Bergedorf

Stellungnahme

Letzte Beratung: 28.11.2024 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 4.2

Sachverhalt

Kleine Anfrage
der BAbg Krohn, Seiler, Winkelbach, Meyer, Zimmermann, Unbehauen, Schander und AfD Fraktion Bergedorf

 

 

Am 10.08.2022 hat der Bundestag beschlossen, dass aus dem Leitungsnetz gespeiste Trinkwasserspender an öffentlichen Orten frei verfügbar werden müssen. Mit diesem Beschluss wurde das Wasserhaushaltsgesetz an die Richtlinie (EU) 2020/2184 des Europäischen Parlaments angepasst. Die Bürgerschaftsdrucksache 21/18361 sieht vor, den Aufbau von Trinkwasserspendern in Hamburg zu beschleunigen. In Drucksache 21-5783 heißt es zusammengefasst:

Im Sommer dieses Jahres hat Hamburg einen neuen Hitzerekord aufgestellt mit 40,1 °C am 20.07.2022. In stark bebauten Gebieten kann sich die Hitze stauen. In sehr urbanen Bereichen fehlt es dazu an Vegetation, sodass es weniger beschattete Orte gibt. All diese Effekte summieren sich in die gestaute Hitze ein, eine sogenannte Hitzeinsel bildet sich. In der Stadt Wien würden diese Hitzeinseln sogar aktiv gekühlt.“

Das Bezirksamt nimmt hierzu wie folgt Stellung:

1. Existieren für „Hitzeinseln“ verwaltungsrechtliche Handlungsanweisungen, Optionen oder Empfehlungen?

Es gibt Empfehlungen zur Vermeidung bzw. Reduktion von z. B. größeren klimatischen Unterschieden, Windgeschwindigkeiten oder Temperaturdifferenzen in Gebieten.  Darüber hinaus liegen keine Dienstanweisungen vor.


2. Wie definiert die Verwaltung „Hitzeinseln“?

Im Klimareport Hamburg der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft findet sich der Begriff städtische Wärmeinsel: „Im Zuge steigender Temperaturen und möglicherweise zunehmender Extremwetterereignisse sind die Innenstädte besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels. So können gerade in eng bebauten städtischen Quartieren deutlich höhere Temperaturen als im Umland auftreten mit negativen Folgen für die Gesundheit der Menschen. (…)“ Und: „Der Wärmeinseleffekt einer Stadt kann dargestellt werden über die Differenz der Lufttemperaturen zwischen der Stadtklimastation und der Umlandstation. Dieser Parameter wird als Urban Heat Index (UHI) bezeichnet. Er weist einen ausgeprägten Tagesgang, aber auch einen Jahresgang auf.“

3. Welche „Hitzeinseln“ konnten, im Bezirk Bergedorf bereits lokalisiert werden und seit wann werden diese erfasst?

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft hat aktuelle Studienunterlagen veröffentlicht, in denen sich für Bergedorf relevante Fakten im Sinne der Fragestellung finden:

https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/themen/hamburgs-gruen/landschaftsprogramm/stadtklimaanalyse-hamburg-896054

 

Weiterführendes Kartenmaterial aus 2017 findet sich hier: https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/themen/hamburgs-gruen/stadtklimaanalyse-hamburg-2017-281082

 

Seit wann zu diesem speziellen Thema Aufzeichnungen in Hamburg erfolgen, ist im Gesundheitsamt nicht bekannt.

4. Falls ja; konnte bereits festgestellt werden, dass sich durch bauliche Maßnahmen Hitzeinseln gebildet bzw. abgebaut haben (bitte möglichst detailliert unter Angabe des Ortes, der Baumaßnahme sowie des Zeitpunktes)?

5. Falls ja; welche Maßnahmen oder Pläne zur aktiven Kühlung der lokalisierten Hitzeinseln bestehen bzw. sollen umgesetzt werden?

Zu den Fragen 4 und 5 liegen keine Erkenntnisse vor. Es sind weder bisher erfolgte Baumaßnahmen noch geplante Maßnahmen im Zusammenhang mit Hitzeinseln bekannt.

 

Petitum/Beschluss

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