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Freizeit- und Verkehrskonzept für den Eichbaumpark in Allermöhe

Antrag

Letzte Beratung: 24.09.2020 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 11.9

Sachverhalt

 

Antrag der BAbg. Froh, Capeletti, Pelch, Garbers, Woller und CDU-Fraktion

 

Die Einwohnerzahlen im Bezirk Bergedorf steigen stetig, zudem werden die Vier- und Marschlande für eine Freizeitnutzung am Wasser und in den Grün- und Erholungsanlagen immer attraktiver. Nutzer sind neben den Ortsansässigen auch Hamburger aus dem näheren und weiteren Umfeld, Bewohner der Randgemeinden und Touristen.

 

Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben auch das Freizeitverhalten erheblich verändert, da Reisen nicht möglich waren und Strände an der Nord- und Ostsee gesperrt wurden.

 

Dadurch gab es nicht nur erhebliche Verkehrsprobleme auf dem Moorfleeter und Allermöher Deich, sondern auch Probleme bei der Einhaltung der Eindämmungsverordnung und den vorgeschriebenen Hygiene- und Schutzmaßnahmen am Ufer der Dove Elbe, den Stegen und angrenzenden Grünflächen.

 

Der Eichbaumpark war bei gutem Wetter, speziell an den Wochenenden, stark überfüllt und die Besucher haben die Deiche, Wander- und Wirtschaftswege und zuführenden Straßen zugeparkt, so dass es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Störungen kam. Rettungswege wurden für Feuerwehr und Polizei versperrt, zudem kamen der Bus- und landwirtschaftliche Verkehr zum Teil nicht mehr an den parkenden Fahrzeugen vorbei.

 

Diese Probleme forderten die Polizei bis an ihre Belastungsgrenze. An den letzten heißen Sommertagen gab es erhöhte Polizeipräsenz, das Bezirksamt stellte Verkehrszeichen (wie Straßensperren, Halteverbotsschilder und Parkplatzausschilderungen) auf, zudem wurden Schwerpunkteinsätze durchgeführt. Dabei wurden Ordnungswidrigkeitsanzeigen gefertigt, Fahrzeuge abgeschleppt und zeitweise Deich- und Straßenabschnitte gesperrt.

 

Beim Eichbaumpark handelt es sich um eine sehr große und gut gepflegte Grünanlage (hervorragende tägliche Entsorgung des Mülls und Reinigung der drei öffentlichen WCs). Der Eichbaumpark böte darüber hinaus viele Möglichkeiten, die zurzeit wegen eines fehlenden Gesamtnutzungskonzepts nicht genutzt werden. Ein neues Gesamtkonzept könnte die angespannte Verkehrssituation dahingehend deutlich entlasten.

 

Der Eichbaumsee ist weiterhin für das Baden gesperrt und alle Versuche, den See wieder als Badegewässer nutzen zu können, sind bisher fehlgeschlagen.

 

Im Eichbaumpark integriert, angrenzend an die Dove Elbe, liegt Hamburgs größte Ruderregattastrecke für Leistungssport (Allgemeiner Alster-Club / Norddeutscher Ruderer-Bund „AAC / NRB“), hier finden Deutsche-, Europa und Weltmeisterschaften statt. Diese Anlagen waren auch für die Olympiabewerbung vorgesehen.

 

Im Eichbaumpark selbst könnten die Flächen für weitere Nutzungen neu aufgeteilt und Fahrradwege neu geführt werden. Zusätzliche Angebote für die Freizeitnutzung könnten geschaffen, die Möglichkeit des Freizeitsports verbessert und damit die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.

 

Leistungszentrum und Regattastrecke
Das Leistungs- und Trainingszentrum für Rudern am Allermöher Deich ist am östlichen Ende in den Eichbaumpark integriert und nicht von der öffentlichen Fläche der Grünanlage abgegrenzt, wie bei anderen Rudervereinen oder ähnlichen Leistungszentren.

 

Geh- und Radwege durchqueren an zwei Stellen das Gelände.

 

Auf der Freifläche, zwischen den Gebäuden und dem Zielturm Dove Elbe, lagern hochwertige Boote, die es zu schützen gilt. Die Freifläche wird zurzeit von den Bürgern als Freizeitfläche genutzt und stört den Trainingsbetrieb.

 

Die drei Steganlagen, direkt vor dem Gelände und dem Zielturm, werden für den täglichen Trainingsbetrieb benötigt, parallel aber von den Besuchern als Badeplattform und Liegefläche genutzt. Durch aufgestellte Grills werden die Stege teilweise beschädigt und verschmutzt. Scharfkantige Bierdeckel, die sich in den Rillen der Stege festsetzen, gefährden die Füße der Ruderer, die im Ruderboot keine Schuhe tragen.

 

Die anderen Steganlagen, westlich des Trainingszentrums, werden nur zu Wettbewerben gebraucht und genutzt. Auch diese werden von den Besuchern zum Liegen und Baden genutzt.

Die zusätzliche Nutzung der Bootssteganlagen in der Dove Elbe durch Besucher und Schwimmer bringen erhebliche Störungen für den Trainingsbetrieb der Ruderer und den Schiffsverkehr mit sich. Die Schwimmer befinden sich oft in der Fahrrinne, die durch rote und grüne Bojen abgegrenzt ist und schwimmen zudem in der Regattastrecke.

 

Ruderer ohne Steuermann können Badende nicht erkennen und haben Angst, dass diese überfahren werden oder z.B. durch ein Paddel verletzt werden könnten.

 

Zur Verbesserung der Situation könnten folgende Vorschläge beitragen:

 

-          Das Leistungszentrum mit den drei erforderlichen Stegen wird eingezäunt.

-          Fußgänger und Fahrradfahrer werden nördlich am Gelände, auf den beiden vorhandenen Wegen, vorbeigeführt. Diese Wegeführungen werden neu ausgeschildert.

-          Die Fahrrinne/Fahrwasser wird deutlicher gekennzeichnet und der Schwimmbereich wird durch gelbe Bojen abgetrennt. Zudem wird durch eine Beschilderung besser auf die Gefahrenstellen hingewiesen.

-          Für die westlich gelegenen Stege wird eine Lösung erarbeitet.

 

Wichtig ist, dass für alle Nutzer eine gute und nachvollziehbare Lösung erarbeitet wird.

 

Nutzung der Hundeauslaufflächen/ -badestrand und Pferdeschwemme
Im Grünstreifen zwischen dem Eichbaumsee und der Dove Elbe ist eine Hundeauslauffläche mit einer Badestelle für Hunde zur Dove Elbe ausgewiesen und ausgeschildert. Zudem gibt es, mit räumlichem Abstand, auch eine Pferdeschwemme.

 

Dieser Abschnitt wird von Hundehaltern und Reitern sehr gut angenommen, ist aber auch „auf gegenseitige Rücksichtsmaßnahme“ angewiesen. Leider kommt es immer wieder durch Fahrradfahrer zu gefährlichen Situationen, bei denen Fahrradfahrer die Hundehalter beschimpfen oder sogar treten.

 

Vorschlag:

 

-          Die Fahrradfahrer werden westlich und östlich um diesen Abschnitt, und dann nördlich, um den See geführt und dies wird entsprechend ausgeschildert.

 

 

Steganlage für Drachenboote vom SVNA
Zwischen der Hundebadestelle und der Pferdeschwemme wird der ehemalige Stützpunkt des DLRG am Eichbaumsee (mehrere Erdröhren) jetzt vom Sportverein Nettelnburg Allermöhe (SVNA) genutzt. Für Trainingszwecke und Wettbewerbe werden vom SVNA die westlichen Steganlagen benötigt. Auch hier gibt es Schwierigkeiten am Steganleger für das Drachenboot. Seitens des SVNA hätte man gerne eine Einfriedung.

 

Eine Lösungsmöglichkeit sollte im Rahmen eines Runden Tischs erarbeitet werden.

 

 

Parkplätze 1 – 3 und Wohnmobilstellplätze
Die drei Parkplätze sind zeitlich begrenzt (6 – 23 Uhr) nur für PKW zugelassen. Leider war in diesem Jahr festzustellen, dass sich insbesondere am Parkplatz 3 bis zu 40 Wohnmobile/Camper aufhielten und über Nacht blieben. Dort gibt es keine WC–Anlagen. Zum Ärger der angrenzenden Anwohnerwurden Lagerfeuer angezündet und die Nacht durchgefeiert.

 

Zur Verbesserung der Situation könnten folgende Vorschläge beitragen:

 

-          Überprüfung über die Einhaltung der Sperrzeiten und regelmäßige Kontrolle der Verkehrszeichen

-          Es ist zu prüfen, ob am Parkplatz 1 ein Stellplatz für ca. 75 Wohnmobile ganzjährig eingerichtet werden kann (ein möglicher Betreiber dafür ist bekannt).

 

 

Freizeitnutzung, Freizeitsport und Aufenthaltsqualität
Nördlich vom Eichbaumsee gibt es an den Parkplätzen 1+2 Erdröhren, die damals als Kiosk genutzt wurden und eigene sanitäre Anlagen und Versorgungsleitungen haben. Die neue Eigentümerin dieser Erdröhren hat am Parkplatz 1 eine Strandbude „Robin am Eichbaumsee“ eingerichtet (Öffnungszeiten Fr. – So.). In unmittelbarer Nähe stehen auch jeweils öffentliche WCs.

 

Die Betreiberin könnte sich nach einem Gespräch weitere Nutzungen vorstellen.

 

Vorschlag:

 

Umsetzung von:

 

-          Naturnahem Boule-Platz

-          Minigolfanlage

-          Tretbootvermietung

 

 

An der Erdröhre am Parkplatz 2 könnte sich die Eigentümerin eine Naturkita für bis zu 25 Kinder vorstellen. Ein potentieller Träger für eine Naturkita wäre der genannten Eigentümerin bekannt, Gespräche mit dem Bezirksamt sind bereits eingeleitet.

 

Vorschlag:

 

-          Die Politik unterstützt diesen Vorschlag einer Naturkita

 

Weitere Vorschläge zur Verbesserung der Situation wären:

 

-          einen Trimm–Dich–Pfad/Fitnessplatz für Jung und Alt um den Eichbaumsee zu bauen; gefördert aus dem Programm „Hamburg Active City“

-          einen öffentlichen Spielplatz auf der Nordseite im Eichbaumparkgelände zwischen den Parkplätzen 1 und 2 zu erstellen.

 

 

Den Eichbaumsee endlich aus der EU-Badegewässer-Liste nehmen und für andere Nutzungen freigeben
Seit vielen Jahren kann auf Grund der schlechten Wasserqualität der Eichbaumsees nicht mehr als öffentlicher Badesee freigegeben und genutzt werden. Alle Versuche, den kranken See durch verschiedene Maßnahmen zu retten, sind gescheitert.

 

Es ist jetzt dringend erforderlich, dass der Eichbaumsee aus der Liste gestrichen wird und anderen Nutzungen zur Verfügung steht.

 

Vorschlag:

-          wenn der Eichbaumsee aus der Liste für Badeseen genommen ist, soll der See östlich mit einer Verrohrung und westlich in offener Bauweise an die Dove-Elbe angebunden werden um die Wasserqualität zu verbessern und damit der See mit Paddelbooten und Tretbooten erreichbar ist. Für Fußgänger könnte zu Überquerung der Anbindungen kleine Brücken errichtet werden.

 

 

ÖPNV:
Der Eichbaumpark ist durch zwei Buslinien über den Bahnhof Mittleren Landweg (321) und jeweils aus Bergedorf sowie Hamburg (530 - Deichflitzer) gut zu erreichen. Leider je Linie und Richtung nur im Stundentakt.

 

Vorschlag:

-          Für warme Tage und zu Veranstaltungen müsste man an einem Konzept für einen Shuttle (Kleinbus) vom Mittleren Landweg zum Eichbaumpark und zurück arbeiten.

 

 

Verkehrskonzept:
Die dargestellte Verkehrsproblematik sollte für die folgenden Jahre nachhaltig gelöst werden. Insbesondere sollte Ziel sein, dies mit geringem Personalaufwand zu erreichen. Hierzu ist es erforderlich, ein Verkehrskonzept zu erstellen.

 

Nötig ist eine ausreichende Beschilderung (ggf. aufklappbar) vorzuhalten und ggf. sind auch Schranken (analog zum Hochwasserschutz) einzuplanen, damit diese Verkehrseinrichtungen rechtzeitig von der Verwaltung und/oder Polizei aktiviert werden können.

 

Fahrradabstellplätze und StadRAD Hamburg Station:
An geeigneten Stellen sind großzügig Fahrradbügel aufzustellen und es ist zu prüfen ob und wo eine StadtRAD-Station aufgestellt werden kann.

 

 

 

Festwiese zur Freizeitnutzung und als Parkplatz:
Die Festwiese sollte grundsätzlich in den Sommermonaten (Mai – September) nutzbar sein und nicht nur bei Bedarf und schönem Wetter zur Verfügung stehen. Vorzuziehen wäre es, sie nur bei Schietwetter und Veranstaltungen (Regatten, Wutzrock, etc.) zu sperren.

 

Durch eine dauerhafte (aufklappbare) Ausschilderung könnte der Festplatz/Parkplatz viel besser bekannt gemacht werden, würde besser angenommen und der Parkdruck auf den Deichen und dem Verbindungsweg nach Neu-Allermöhe sollte nachlassen. Vor allen Dingen erreicht man so auch eher eine Akzeptanz, falsch parkende Fahrzeuge abzuschleppen.

 

Hierfür sollte der Teil der Festwiese, der als Parkfläche genutzt werden kann, als solcher besser eingerichtet und hergestellt werden, vor allem, damit platzsparend geparkt wird (ggf. durch mobile Absperreinrichtungen für Parkreihen). Der genaue Bedarf an Fläche ist im laufenden Betrieb zu ermitteln. Dies käme auch der Verkehrssicherheit der anderen Nutzer der Fläche, insbesondere Kindern zugute, die die Festwiese als Event- und Liegefläche zum Chillen, Grillen, etc. nutzen.

 

Da die Festwiese nur teilweise befestigt ist, sollte, nach Rücksprache mit Verantwortlichen aus dem Leistungszentrum, darüber nachgedacht werden, eine dauerhafte Befestigung für Busse und schwere Fahrzeuge herzustellen, da auch bei schlechtem Wetter Veranstaltungen durchgeführt werden und sich schon oft Fahrzeuge festgefahren haben.

 

Müllbehälter und Toiletten sind den neuen Konzepten anzupassen.

 

 

Gehwege um den Eichbaumpark am Moorfleeter Deich und Allermöher Deich
An den engen und kurvenreichen Deichabschnitten gibt es keine Gehwege. Die Besucher des Leistungszentrums, der Veranstaltungen und des Eichbaumparks müssen von den Bushaltestellen die Fahrbahn benutzen.

 

Insbesondere wenn es Verkehrsstörungen auf der BAB A 1 / AS–Moorfleet und auf der BAB A 25 gibt, können nur der Moorfleeter Deich und Allermöher Deich benutzt werden und Fußgänger werden gefährdet.

 

Vorschlag:

-          Um den Eichbaumpark sollte es durchgängig einen grünen Schutzstreifen bis 2 m Breite geben, der als Gehweg hergerichtet werden kann und die Fußgänger schützt.

 

Alle vorgeschlagen Ideen und Maßnahmen würden die Verkehrssicherheit, die Freizeitnutzung, den Freizeitsport und die Aufenthaltsqualität erheblich verbessern und den Eichbaum park aufwerten. Zur Umsetzung schlagen wir daher für die Erarbeitung des Freizeit- und Verkehrskonzepts einen runden Tisch mit folgenden Beteiligten vor:

 

Polizei (PK 43 und WS), Abt. MR (Grün, Tiefbau, Wasserabteilung), Umweltbehörde, Straßenverkehrsbehörde / LSBG, Innenbehörde-Sport, Hamburger Sportbund, Verantwortlichen des Leistungszentrums, Allgemeiner Alster-Club / Norddeutscher Ruderer-Bund, Stadtreinigung, Nettelnburger Sportverein, der Betreiberin der beiden Erdhöhlen / Blechhütten und je einem Vertreter der Fraktionen.

 

Petitum/Beschluss

 

Wir beantragen daher, der Regionalausschuss möge beschließen:

 

Der Bezirksamtsleiter wird beauftragt:

 

  1. Ein Freizeit- und Verkehrskonzept für den Eichbaumpark zu erarbeiten.

 

  1. Vorab einen runden Tisch einzuberufen unter Beteiligung von Polizei (PK 43 und WS), Abt. MR (Grün, Tiefbau, Wasserabteilung), Umweltbehörde, Innenbehörde-Sport, Hamburger Sportbund, Verantwortlichen des Leistungszentrums, Stadtreinigung, Nettelnburger Sportverein, der Betreiberin der beiden Erdhöhlen/Blechhütten und je einem Vertreter der Fraktionen um ein Grobkonzept abzustimmen.

 

  1. Dann mit den beteiligten Verwaltungseinheiten wie dem Bezirksamt, dem Sportamt, der Straßenverkehrsbehörde -BVM-/ LSBG und der Umweltbehörde – BUKEA- sicher zu stellen, dass die erforderlichen Haushaltsmittel für die Umgestaltung des Leistungszentrums, Sicherung des Schifffahrtsweges und der Ragattastrecke, Bau von Gehwegen an den Deichen und Verbesserungen in der Grünanlage zur Verfügung gestellt werden.

 

  1. Das Ergebnis dem RgA spätestens im Februar 2021 vorzustellen.

 

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