Erhöhtes Hautkrebsrisiko nach der Impfung?
Auskunftsersuchen der AfD Fraktion Bergedorf
BAbg. Reinhard Krohn, Eugen Seiler, Peter Winkelbach, Herbert Meyer
In den letzten Jahren häufen sich Berichte über einen deutlichen Anstieg der Hautkrebsfälle. Tatsächlich belegen Statistiken des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Statistischen Bundesamtes diese besorgniserregende Tendenz.
Zwischen 2000 und 2020 ist die Zahl der Neuerkrankungen an Melanomen, der aggressivsten Form von Hautkrebs, in Deutschland um über 100 Prozent gestiegen. Noch deutlicher fällt der Anstieg beim hellen Hautkrebs aus: Hier verzeichnet man seit 2005 eine Verdopplung der Fälle.
Diese Entwicklung hat verschiedene Ursachen. Zum einen lässt sich ein verändertes Freizeitverhalten beobachten, mit mehr Zeit in der Sonne und häufigeren Sonnenbränden. Angeblich spielt daneben die intensivere UV-Strahlung eine Rolle, die durch den Klimawandel begünstigt wird. Verschiedene Medien berichten darüber hinaus über deutlich mehr Fälle von Hautkrebs in den letzten Jahren, diese treten bei Geimpften öfters auf als bei Ungeimpften (Coronaimpfung).
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Neuerkrankungsfälle Hautkrebs in der Hamburger Wohnbevölkerung, die dem Hamburgischen Krebsregister (HKR) gemeldet wurden (Datenstand 23.05.2024):
Jahr der Erstdiagnose |
Malignes Melanom (ICD-10 C43) |
Nicht-melanozytärer Hautkrebs (ICD-10 C44) |
Neuerkrankungen Hautkrebs gesamt (ICD-10 C43 und C44) |
2019 |
589 |
4823 |
5412 |
2020 |
549 |
4373 |
4922 |
2021 |
585 |
4710 |
5295 |
2022 |
519 |
4821 |
5340 |
2023 |
584 |
4267 |
4815 |
Hinweis: Das Hamburgische Krebsregister erfasst zu nicht-melanozytärem („hellen“) Hautkrebs jeweils nur das erste Auftreten eines Tumors bei den Betroffenen.
Ja
Neuerkrankungsfälle Hautkrebs in der Hamburg-Bergedorfer Wohnbevölkerung, die dem Hamburgischen Krebsregister (HKR) gemeldet wurden (Datenstand 23.05.2024):
Jahr der Erstdiagnose |
Malignes Melanom (ICD-10 C43) |
Nicht-melanozytärer Hautkrebs (ICD-10 C44) |
Neuerkrankungen Hautkrebs gesamt (ICD-10 C43 und C44) |
2019 |
36 |
377 |
413 |
2020 |
39 |
334 |
373 |
2021 |
53 |
373 |
426 |
2022 |
43 |
338 |
381 |
2023 |
31 |
344 |
375 |
Hinweis: Das Hamburgische Krebsregister erfasst zu nicht-melanozytärem („hellen“) Hautkrebs jeweils nur das erste Auftreten eines Tumors bei den Betroffenen.
Bezogen auf die jährlichen Neuerkrankungsfälle treten in Hamburg am häufigsten Basalzellneoplasien (3.400-3.800), Plattenepithelkarzinome (940-980) und maligne Melanome (550-590) auf.
Nach den Daten des HKR sind Männer von nicht-melanozytären Hautkrebserkrankungen etwas häufiger betroffen als Frauen. Für Hautkrebserkrankungen insgesamt erhöht sich das Risiko mit dem Alter.
Beitrag der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration
Für die Hamburger Bevölkerung stehen eine Vielzahl von Angeboten zur Prävention des Hautkrebses sowie zur Früherkennung zur Verfügung:
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen für alle Männer und Frauen ab 35 Jahren ein Hautkrebs-Screening, das alle 2 Jahre in Anspruch genommen werden kann. Die verschiedenen Krankenkassen bewerben das kostenlose Screening-Angebot online und informieren auch zur Selbstuntersuchung nach der ABCDE-Regel. Für Risikopatientinnen und Risikopatienten und zur Nachsorge steht am UKE seit 2023 das Automatische Total Body Mapping (ATBM) zur Verfügung (Ganzkörperkartografie, eine kombinierte Bild- und Videotechnologie unter die Einbeziehung künstlicher Intelligenz).
Die Hautkrebsfrüherkennung wird bundesweit von zahlreichen Institutionen beworben: bspw. von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, dem Krebsinformationsdienst, der Verbraucherzentrale sowie den entsprechenden Berufsverbänden (Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V., BVDD; Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V., DDG). Zum Thema Sonnenschutz bei Kindern informiert die BZgA auf ihrer Plattform „kindergesundheit-info.de“; zum Thema Hautkrebs informiert u.a. das BMG auf „gesund.bund.de“.
Präventionsmaßnahmen in Hamburg: Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. stellt in Zusammenarbeit mit der IKK classic das Präventionsangebot „SunPass“ für Kindergärten bereit. Das Programm wird seit 2013 umgesetzt. Laut Hamburger Krebsgesellschaft konnten unterdessen mehr als 4.200 Kinder in 54 Hamburger Einrichtungen erreicht werden.
Sonnenschutz und Hautkrebsprävention sind auch Themen im betrieblichen Arbeitsschutz. Die Hamburger Krebsgesellschaft engagiert sich hier durch Bereitstellung der Seminarreihe „Krebsvorsorge im Betrieb“.
Hamburg-spezifische Informationsangebote: Die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz stellt auf „hamburg.de“ aktuelle Informationen zum Thema Sonnenschutz für die Öffentlichkeit bereit. Auch stehen kleinräumige Daten zur UV-Belastung in Hamburg zur Verfügung. Im Rahmen des Hitzeaktionsplans der FHH wird das Thema Sonnenschutz ebenfalls adressiert; hier sind Synergien zu erwarten, bspw. bei der Aufklärung der Öffentlichkeit, bei der Beschattung von öffentlichen Plätzen und Veranstaltungen u.v.m.
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