21-2101.01

Erhöhtes Hautkrebsrisiko nach der Impfung?

Antwort

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Gremium
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26.09.2024
Ö 6.1
Sachverhalt

Auskunftsersuchen der AfD Fraktion Bergedorf
BAbg. Reinhard Krohn, Eugen Seiler, Peter Winkelbach, Herbert Meyer


In den letzten Jahren häufen sich Berichte über einen deutlichen Anstieg der Hautkrebsfälle. Tatsächlich belegen Statistiken des Robert-Koch-Instituts (RKI) und des Statistischen Bundesamtes diese besorgniserregende Tendenz.

Zwischen 2000 und 2020 ist die Zahl der Neuerkrankungen an Melanomen, der aggressivsten Form von Hautkrebs, in Deutschland um über 100 Prozent gestiegen. Noch deutlicher fällt der Anstieg beim hellen Hautkrebs aus: Hier verzeichnet man seit 2005 eine Verdopplung der Fälle.

Diese Entwicklung hat verschiedene Ursachen. Zum einen lässt sich ein verändertes Freizeitverhalten beobachten, mit mehr Zeit in der Sonne und ufigeren Sonnenbränden. Angeblich spielt daneben die intensivere UV-Strahlung eine Rolle, die durch den Klimawandel begünstigt wird. Verschiedene Medien berichten darüber hinaus über deutlich mehrlle von Hautkrebs in den letzten Jahren, diese treten bei Geimpften öfters auf als bei Ungeimpften (Coronaimpfung).

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

 

  1. Wie viele Hautkrebserkrankungen wurden in Hamburg in den Jahren 2019 bis 2023 insgesamt gemeldet?

 

Neuerkrankungsfälle Hautkrebs in der Hamburger Wohnbevölkerung, die dem Hamburgischen Krebsregister (HKR) gemeldet wurden (Datenstand 23.05.2024):

Jahr der Erstdiagnose

Malignes Melanom

(ICD-10 C43)

Nicht-melanozytärer Hautkrebs

(ICD-10 C44)

Neuerkrankungen Hautkrebs gesamt

 (ICD-10 C43 und C44)

2019

589

4823

5412

2020

549

4373

4922

2021

585

4710

5295

2022

519

4821

5340

2023

584

4267

4815

Hinweis: Das Hamburgische Krebsregister erfasst zu nicht-melanozytärem („hellen“) Hautkrebs jeweils nur das erste Auftreten eines Tumors bei den Betroffenen.

 

  1. sst sich die Gesamtzahl der Hautkrebserkrankungen in Hamburg für den genannten Zeitraum auf die einzelnen Bezirke aufschlüsseln?

 

Ja

 

  1. Falls eine Aufschlüsselung nach Bezirken möglich ist: Wie viele Hautkrebserkrankungen wurden im Bezirk Bergedorf in den Jahren 2019 bis 2023 gemeldet?

 

Neuerkrankungsfälle Hautkrebs in der Hamburg-Bergedorfer Wohnbevölkerung, die dem Hamburgischen Krebsregister (HKR) gemeldet wurden (Datenstand 23.05.2024):

Jahr der Erstdiagnose

Malignes Melanom

(ICD-10 C43)

Nicht-melanozytärer Hautkrebs

(ICD-10 C44)

Neuerkrankungen Hautkrebs gesamt

 (ICD-10 C43 und C44)

2019

36

377

413

2020

39

334

373

2021

53

373

426

2022

43

338

381

2023

31

344

375

Hinweis: Das Hamburgische Krebsregister erfasst zu nicht-melanozytärem („hellen“) Hautkrebs jeweils nur das erste Auftreten eines Tumors bei den Betroffenen.

 

 

  1. Welche Hautkrebsarten sind in Hamburg am häufigsten verbreitet?

 

Bezogen auf die jährlichen Neuerkrankungsfälle treten in Hamburg am häufigsten Basalzellneoplasien (3.400-3.800), Plattenepithelkarzinome (940-980) und maligne Melanome (550-590) auf.

 

  1. Gibt es in Hamburg bestimmte Bevölkerungsgruppen, die ein höheres Risiko für Hautkrebserkrankungen haben?

 

Nach den Daten des HKR sind Männer von nicht-melanozytären Hautkrebserkrankungen etwas häufiger betroffen als Frauen. Für Hautkrebserkrankungen insgesamt erhöht sich das Risiko mit dem Alter.

 

  1. Welche Präventionsmaßnahmen und Früherkennungsangebote werden in Hamburg zur Bekämpfung von Hautkrebs angeboten?

 

Beitrag der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration

 

r die Hamburger Bevölkerung stehen eine Vielzahl von Angeboten zur Prävention des Hautkrebses sowie zur Früherkennung zur Verfügung:

 

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen für alle Männer und Frauen ab 35 Jahren ein Hautkrebs-Screening, das alle 2 Jahre in Anspruch genommen werden kann.  Die verschiedenen Krankenkassen bewerben das kostenlose Screening-Angebot online und informieren auch zur Selbstuntersuchung nach der ABCDE-Regel. Für Risikopatientinnen und Risikopatienten und zur Nachsorge steht am UKE seit 2023 das Automatische Total Body Mapping (ATBM) zur Verfügung (Ganzkörperkartografie, eine kombinierte Bild- und Videotechnologie unter die Einbeziehung künstlicher Intelligenz).

 

Die Hautkrebsfrüherkennung wird bundesweit von zahlreichen Institutionen beworben: bspw. von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, dem Krebsinformationsdienst, der Verbraucherzentrale sowie den entsprechenden Berufsverbänden (Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V., BVDD; Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V., DDG). Zum Thema Sonnenschutz bei Kindern informiert die BZgA auf ihrer Plattform „kindergesundheit-info.de“; zum Thema Hautkrebs informiert u.a. das BMG aufgesund.bund.de“. 

 

Präventionsmaßnahmen in Hamburg: Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. stellt in Zusammenarbeit mit der IKK classic das Präventionsangebot „SunPass“r Kindergärten bereit. Das Programm wird seit 2013 umgesetzt. Laut Hamburger Krebsgesellschaft konnten unterdessen mehr als 4.200 Kinder in 54 Hamburger Einrichtungen erreicht werden.

Sonnenschutz und Hautkrebsprävention sind auch Themen im betrieblichen Arbeitsschutz. Die Hamburger Krebsgesellschaft engagiert sich hier durch Bereitstellung der Seminarreihe „Krebsvorsorge im Betrieb“.

 

Hamburg-spezifische Informationsangebote: Die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz stellt auf „hamburg.de“ aktuelle Informationen zum Thema Sonnenschutz für die Öffentlichkeit bereit.  Auch stehen kleinumige Daten zur UV-Belastung in Hamburg zur Verfügung.  Im Rahmen des Hitzeaktionsplans der FHH wird das Thema Sonnenschutz ebenfalls adressiert; hier sind Synergien zu erwarten, bspw. bei der Aufklärung der Öffentlichkeit, bei der Beschattung von öffentlichen Plätzen und Veranstaltungen u.v.m.

 

Petitum/Beschluss

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Anhänge

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