Ein Kolumbarium für Bergedorf
Antrag der BAbg. Wegner, Pelch, Zaum und Fraktion der CDU
Bereits Ende 2015 hatte sich die Bezirksversammlung Bergedorf mit diesem Thema eingehend beschäftigt und im Ergebnis einstimmig beschlossen, im Rahmen der Haushaltsberatungen 2017/2018 eine Einzelzuweisung in Höhe von 510 Tsd. Euro für den Umbau der alten Leichenhalle zu einem Kolumbarium zu beantragen. Anscheinend hat es keine Aktivitäten seitens des Bezirksamtsleitzers, des Bezirksamtes oder auch der Politik gegeben bzw. die Bemühungen waren erfolglos. Im Ergebnis hat der Rot-Grüne Senat dem Bezirksamt keine zusätzlichen Mittel für ein Kolumbarium zur Verfügung gestellt.
2015 zeichnete sich schon deutlich ab, dass sich das Bestattungswesen in den vorangegangenen Jahren erheblich verändert hatte. Weg von der vormals gängigen Erdbestattung hin zur Urnenbestattung. Eine Urnenbestattung ist grundsätzlich in vielen Varianten möglich. In Bergedorf hat man bislang leider nur die Wahl zwischen einer anonymen Urnenbestattung oder der Erdbestattung, die wiederum mit Pflegeaufwand verbunden ist.
Hier würde der Bau eines Kolumbariums diese Lücke schließen. 2015 hatte der Umweltausschuss zusammen mit der Verwaltung festgestellt, dass sich hierfür die auf dem Bergedorfer Friedhof stehende Leichenhalle eignen würde. Zusammen mit der Kapelle 1 im Jahre 1909 gebaut, ist sie wesentlich schlichter gehalten, aber dennoch denkmalgeschützt. Nach dem in den 60er Jahren die Kapelle 2 mit aufwändigen Kühlräumen gebaut wurde, wurde die Leichenhalle in dieser Funktion nicht mehr benötigt und diente seitdem nur noch als Lagerraum für Arbeitsmittel und Geräte sowohl für die Angestellten des Friedhofs und auch für die Bestatter. Die Nebenräume (z. B. Büro, öffentliche Toilette) sind nach wie vor in Betrieb.
Um dem Gebäude wieder eine Funktion zu geben und gleichzeitig eine weitere Bestattungsform anbieten zu können, war geplant, die Leichenhalle zu einem Kolumbarium mit 190 Grabnischen umzubauen. Dabei sollten auch die Nebenräume aufgewertet werden. Die Baukosten für den Umbau der Leichenhalle (sowie eines Nebengebäudes) wurden 2015 von einem Architekturbüro auf ca. 500 Tsd. Euro geschätzt. Unter Berücksichtigung von Kostensteigerungen im Baubereich ist heute mit einem rund 20-prozentigen Anstieg der Kosten zu rechnen.
Laut Verwaltung würde zugleich aber eine Einnahmesituation geschaffen, die die Umbaukosten in einem überschaubaren Zeitraum amortisieren würde. Für eine Urne belief sich 2015 die Gebühr pro Jahr
- auf 145 € bei Standardqualität
- über 175 € bei gehobener Standardqualität
- bis 200 € bei herausgehobenem Niveau, zuzüglich Beisetzungskosten etc.
Bei einer Laufzeit von 25 Jahren könnten laut Verwaltung so Einnahmen in Höhe von bis zu 950 Tsd. Euro erzielt werden.
Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:
Der Bezirksamtsleiter beantragt im Rahmen der Haushaltsberatungen zur Aufstellung der Haushaltspläne für die Jahre 2020/2021 für den Umbau der alten Leichenhalle zu einem Kolumbarium eine Einzelzuweisung in Höhe von 600 Tsd. Euro.
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