Biolandwirtschaft und Vermarktung biolandwirtschaftlicher Produkte auf den Bergedorfer Wochenmärkten
Auskunftsersuchen der BAbg. Wobbe, Brodbeck, Stamer und Fraktion GRÜNE
Die Bergedorfer Wochenmärkte bieten an verschiedenen Standorten von Dienstag bis Samstag hervorragende Möglichkeiten zum Einkauf des täglichen Frischebedarfs. Eine große Vielfalt frischer Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Kräuter, Milchprodukte, Fisch und Fleisch in bester Qualität werden angeboten. Schnittblumen und Pflanzen ergänzen das große Angebot. Typisch für die Bergedorfer Wochenmärkte ist das Angebot saisonaler regionaler Produkte. So werden viele Marktstände von Landwirten zur Direktvermarktung genutzt. Gemüse, Salate und Schnittblumen werden von den Selbsterzeugern in den Vier- und Marschlande selbst gezogen, geerntet und in unerreichter Frische auf die Wochenmärkte gebracht, ohne lange Wege und Transportzeiten und ohne unnötige Verpackung. Erfreulicherweise hat in den letzten Jahrzehnten der Handel mit Produkten aus biologischer Landwirtschaft auf den Wochenmärkten zugenommen. Marktbeobachter stellen eine steigende Nachfrage der Verbraucher fest und geben die Langfristprognose, dass Bio-lebensmittel weiterhin an Bedeutung gewinnen werden und ein stabiler Wachstumstrend auch in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Eng verbunden ist damit auch der Trend zur Regionalität, der nicht zuletzt auf einem Vertrauensverlust in die industrielle Erzeugung infolge von Tierhaltungs- und Lebensmittelskandalen beruht. Der Erfolg von Bio ist daher unmittelbar mit Glaubwürdigkeit und Transparenz verknüpft. Viele Verbraucher wollen nicht länger anonyme Lebensmittelerzeugung, sondern eine transparente Darstellung der Herkunft der Lebensmittel und der Erzeugungsweise. Durch die Stärkung der Biolandwirtschaft wird auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet, indem Umwelt und Ressourcen geschont und die Artenvielfalt erhalten werden und Tierschutz Beachtung findet.
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft beantwortet die Fragen 5 und 6 des o.g. Auskunftsersuchens vom 07.06.2021 wie folgt, das Bezirksamt beantwortet die Fragen 1-4 und 7:
Vor diesen Hintergrund fragen wir die Verwaltung:
16 Stände auf bezirklichen Wochenmärkten
8 Stände auf einem privaten Bio Markt
Zuständig ist die Ökokontrollstelle GSCI Services GmbH (DE-ÖKO-072) Axel-Springer-Platz 3, 20355 Hamburg, die Bezirke nehmen nur Proben nach Anforderung durch das Institut für Hygiene und Umwelt.
Keine.
Ansprechpartnerin ist die BUKEA, Amt Agrarwirtschaft.
5. Wurden durch den „Öko-Aktionsplan 2020“ ökologisch bewirtschafteten Flächen in den Vier- und Marschlanden gefördert?
Im Bezirk Bergedorf wurden jeweils in den Jahren 2017: 201 ha, 2018: 203 ha, 2019: 207 ha und 2020: 207 ha ökologisch bewirtschaftet.
Die Anzahl der Betriebe hat sich von 2018 auf 2019 von 12 auf 13 Betriebe erhöht.
In 2020 wurden gemäß der „Richtlinie der Freien und Hansestadt Hamburg zur Gewährung von Fördermitteln für die Durchführung von Maßnahmen zur markt- und standortangepassten Landbewirtschaftung nach dem Agrarpolitischen Konzept 2020 – Einführung und Beibehaltung ökologischer Anbauverfahren“ fünf Betriebe mit Sitz in Bergedorf mit insgesamt 228 ha Fläche gefördert. Statistisch werden nur die Gesamtflächen der Betriebe mit Sitz in Bergedorf erfasst, einzelne Teilflächen können außerhalb des Bezirkes liegen.
Seit Mitte 2019 bietet das Projekt Hamburger Bio-Offensive den Gartenbau- und Landwirtschaftsbetrieben in den Vier- und Marschlanden Informationen, Veranstaltungen und kostenlose Betriebschecks und kostenlose Umstellungsberatungen an. Dabei ist festzustellen, dass ein besonderes Interesse bei den Zierpflanzenbetrieben besteht. In 2021 ist ein eigener Arbeitskreis für den ökologischen Zierpflanzenanbau gegründet worden.
6. Wurde die Schaffung einer Öko-Modellregion Vier- und Marschlande erwogen?
Nein.
6.1. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
Entfällt.
7. Ist vorgesehen, die Bergedorfer Wochenmärkte in die Planungen und Maßnahmen zur Entwicklung der Bergedorfer Innenstadt (u.a. im Rahmen des RISE-Gebietsentwicklungsprozesses) mit einzubeziehen?
Ja.
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