21-0948

Biolandwirtschaft und Vermarktung biolandwirtschaftlicher Produkte auf den Bergedorfer Wochenmärkten

Auskunftsersuchen nach § 27 BezVG

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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17.06.2021
Sachverhalt

Auskunftsersuchen der BAbg. Wobbe, Brodbeck, Stamer und Fraktion GRÜNE

 

Die Bergedorfer Wochenmärkte bieten an verschiedenen Standorten von Dienstag bis Samstag hervorragende Möglichkeiten zum Einkauf des täglichen Frischebedarfs. Eine große Vielfalt frischer Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Kräuter, Milchprodukte, Fisch und Fleisch in bester Qualität werden angeboten. Schnittblumen und Pflanzen ergänzen das große Angebot. Typisch für die Bergedorfer Wochenmärkte ist das Angebot saisonaler regionaler Produkte. So werden viele Marktstände von Landwirten zur Direktvermarktung genutzt. Gemüse, Salate und Schnittblumen werden von den Selbsterzeugern in den Vier- und Marschlande selbst gezogen, geerntet und in unerreichter Frische auf die Wochenmärkte gebracht, ohne lange Wege und Transportzeiten und ohne unnötige Verpackung. Erfreulicherweise hat in den letzten Jahrzehnten der Handel mit Produkten aus biologischer Landwirtschaft auf den Wochenmärkten zugenommen. Marktbeobachter stellen eine steigende Nachfrage der Verbraucher fest und geben die Langfristprognose, dass Bio-lebensmittel weiterhin an Bedeutung gewinnen werden und ein stabiler Wachstumstrend auch in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Eng verbunden ist damit auch der Trend zur Regionalität, der nicht zuletzt auf einem Vertrauensverlust in die industrielle Erzeugung infolge von Tierhaltungs- und Lebensmittelskandalen beruht. Der Erfolg von Bio ist daher unmittelbar mit Glaubwürdigkeit und Transparenz verknüpft. Viele Verbraucher wollen nicht länger anonyme Lebensmittelerzeugung, sondern eine transparente Darstellung der Herkunft der Lebensmittel und der Erzeugungsweise. Durch die Stärkung der Biolandwirtschaft wird auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet, indem Umwelt und Ressourcen geschont und die Artenvielfalt erhalten werden und Tierschutz Beachtung findet.

 

Vor diesen Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

 

1. Wie viele Stände auf den Wochenmärkten im Bezirk Bergedorf bieten biolandwirtschaftliche Produkte an?

2. Wie oft werden Marktkontrollen hinsichtlich der Bio-Identität bzw. Bio-Zertifizierung durchgeführt, um das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten?

3. Welche Mittel nutzt das Bezirksamt Bergedorf zur Förderung der Vermarktung ökologischer Produkte, z.B Standgeldreduzierung für  entsprechende Anbieter auf den Wochenmärkten?

4. Hamburg ist dem „Bio-Städte Netzwerk“ beigetreten. Gibt es auf städtischer oder bezirklicher Ebene eine Stelle, die konkrete und praxisnahe Unterstützung bei der Umsetzung der  der mit dem Beitritt verbundenen Ziele bietet, z.B über einen speziell auf die Hamburger Bedürfnisse zugeschnittenen Leitfaden, der vorhandene Erfahrungen bündelt, Informationen weiterreicht und bei der Erarbeitung spezifischer und passgenauer Lösungen hilft?

5. Wurden durch den „Öko-Aktionsplan 2020“ ökologisch bewirtschafteten Flächen in den Vier- und Marschlanden gefördert?

6. Wurde die Schaffung einer Öko-Modellregion Vier- und Marschlande erwogen?

6.1. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

7. Ist vorgesehen, die Bergedorfer Wochenmärkte in die Planungen und Maßnahmen zur Entwicklung der Bergedorfer Innenstadt (u.a. im Rahmen des RISE-Gebietsentwicklungsprozesses) mit einzubeziehen? 

 

 

Petitum/Beschluss

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Anhänge

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