21-0047.01

Baumaßnahme Knotenpunkt Ochsenwerder Landscheideweg / Oortkatenweg

Antwort

Letzte Beratung: 29.08.2019 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 4.7

Sachverhalt

Kleine Anfrage der BAbg. Capeletti, Froh, Pelch, Woller, Garbers und der CDU-Fraktion

 

Der o.g. Knotenpunkt wird z.Zt. im Kreuzungsbereich umfangreich verkehrssicherer umgebaut. Dafür ist aus Sicht der Verwaltung eine Komplettsperrung des Ochsenwerder Landscheidewegs und des Oortkatenwegs bis ca. Ende Oktober 2019 zwingend notwendig. Laut Bericht in der Bergedorfer Zeitung entstehen für die Gesamtmaßnahme Aufwendungen in Höhe von voraussichtlich 1,2 Millionen Euro.

 

Das Bezirksamt beantwortet die Kleine Anfrage vom 01.08.2019 wie folgt:

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

 

  1. Bei den Beratungen in 2017 im Regionalausschuss Vier- und Marschlande gab es von Seiten der Mitglieder des Ausschusses den Wunsch, neben dem Umbau des Kreuzungsbereichs auch die Alternative eines Kreisverkehrs zu prüfen. Dieser Wunsch wurde mit dem Hinweis der Mehrkosten (ca. 700 Tsd. € Umbau, anstelle ca. 1,2 Mio € V-Kreisel)  und des dafür zusätzlich notwendigen Grunderwerbs in der Umsetzung als schwerlich gangbar beantwortet. Daher wurde beschlossen, die kleinere Variante (Verkehrsinsel, Kosten ca. 700 Tsd. €) durchzuführen. Jetzt werden die Kosten für den Umbau in der BZ mit ca. 1,2 Mio € veranschlagt. Also beträgt die Höhe der Umbaukosten nun die Summe, mit der man auch den V-Kreisel hätte herstellen können. Wie kommt es zu dieser Kostensteigerung?

 

zu 1)     

Die vorgestellten Kostenschätzungen aus dem Jahr 2017 wurden auf Grundlage von Erfahrungswerten des Ing.-Büros veranschlagt. Grundsätzlich verändern sich die Kosten je detaillierter der Planungsprozess voranschreitet und die jeweiligen Untersuchungsergebnisse vorliegen. Weiterhin waren 2017 der Umfang und die damit verbundenen Kostengrößen z.B. der Bodenaustauscharbeiten sowie Entwässerungsarbeiten nicht bekannt.

Allgemein gilt es anzumerken, dass es in den letzten zwei Jahren zu einer deutlichen Preissteigerung im Baugewerbe gekommen ist. Die zur Zeit vorliegenden Submissionsergebnisse für einzelne Projekte liegen bisweilen 30-40 % über dem "normalen" Preisniveau und sind in der Planungsphase schwer ein- bzw. abzuschätzen. D.H. auch eine Ausschreibung zu Gunsten der Anlage eines Kreisverkehres unterläge dieser Preisveränderung und wäre ebenfalls entsprechend höher ausgefallen.

 

 

  1. Eigentümer, die Grundstücke an der Kreuzung besitzen, berichten von Ankaufsgesprächen durch die Stadt, um dort Grundstücke zu erwerben. Obwohl, siehe 1., dieses nur bei dem Bau eines Verkehrskreisels notwendig gewesen wäre. Warum werden diese Ankaufsgespräche geführt?

 

zu 2)     

Um die Maßnahme durchführen zu können, hat die bauausführende Firma Absteckungen durchgeführt. Hierbei haben wurde festgestellt, dass sich fälschlicher Weise vier Absteckpunkte auf den angrenzenden Flurstücke befinden. In einem Ortstermin wurden die Eigentümer bzw. Pächter darüber aufgeklärt, dass es keinen Grunderwerb geben wird und die Flurstücke unberührt bleiben.

 

 

  1. Auf großflächigen Tafeln wird auf die Umbaumaßnahme hingewiesen. Mögliche Umleitungsstrecken sind aber nicht angezeigt, so dass zumindest der Gebietsunkundige nicht weiß, wie er die Baustelle umfahren kann. Warum wird über die Umleitungsstrecken nicht informiert?

 

zu 3)     

Stellungnahme PK 43:

"Die Ausschilderung einer Umleitungsstrecke setzt voraus, dass alle Straßen und Knoten dieser Umleitungsstrecke den erwarteten Fahrzeugverkehr aufnehmen können. Die für die Umleitung der Baustelle: Ochsenwerder Landscheideweg / Oortkatenweg in Frage kommenden Straßen, Kreuzungen und Einmündungen erfüllen aber diese Voraussetzungen zum Teil nicht - sie sind nicht leistungsfähig genug. Daher entschieden wir uns, mit Großtafeln auf die Baustelle und die damit verbundenen Behinderungen hinzuweisen.

 

Anmerkung:

In den Vier-und Marschlanden sind überwiegend ortskundige Kraftfahrzeugführer unterwegs. So verteilt sich -insbesondere im Berufsverkehr- der Ausweichverkehr der Baustellensperrung auf mehrere Strecken. Die Hauptausweichroute führt allerdings über den Hauptdeich. Das ist auch so beabsichtigt. Es liegen am PK 43 bisher keine Beschwerden darüber vor, dass die derzeitige Verkehrsführung auswärtige Fahrzeugführer vor unzumutbare oder sogar unlösbare Aufgaben stellt.“

 

 

  1. Die aus Richtung Hamburg kommenden Busse dürfen die Baustelle durchfahren. Die Busse, die in Richtung Hamburg fahren, müssen die Umleitungsstrecke über den Ochsenwerder Elbdeich nehmen. Der Elbdeich ist zwar während der Umbauzeit beidseitig mit einem Halteverbot versehen, aber eben doch sehr schmal und gerade in der Sommerzeit durch die Campingplatzbenutzer auch zusätzlich sehr stark frequentiert. Bei entgegenkommendem LKW-Verkehr oder Müllentsorgung ist die Situation für den Busverkehr und die Einhaltung des Fahrplans ausgesprochen kritisch. Warum können die Busse in Richtung Hamburg nicht auch durch die Baustelle fahren?

 

Zu 4)     Stellungnahme VHH:

"Ursprünglich war vorgesehen, die Kreuzung unter absoluter Vollsperrung zu bauen, da es sich um eine sehr komplexe und tiefgreifende Baumaßnahme handelt. Dies hätte für den ÖPNV jedoch gravierende Auswirkungen gehabt, da für die am Oortkatenweg beginnenden und endenden Fahrten der Linie 222 im Umfeld keine geeignete Wendemöglichkeit zur Verfügung steht und die Linie 124 noch weiträumiger hätte umgeleitet werden müssen (z. B. über Norderdeich - Durchdeich). Die Folge wäre gewesen, dass die Haltestellen Homannring und Siedlung Fünfhausen vollständig ohne Busbedienung gewesen wären.

 

Um der Linie 222 die benötigte Kehrmöglichkeit zu sichern und auch den hoch priorisierten Anschluss zwischen den Linien 222 und 124 in Fünfhausen weiterhin halten zu können, wurde in Absprache mit dem Bezirk und der Baufirma die jetzt zur Anwendung kommende Lösung abgestimmt. Das Baufeld  - der eigentlich vollgesperrten Straße - kann auf diese Weise zumindest in einer Richtung (von Süd nach Ost) passiert werden. Hierbei wurden sowohl die Belange des ÖPNV als auch die der anspruchsvollen Baudurchführung beachtet (z.B. die Sicherheit der dort arbeitenden Menschen und die Verlängerung der Bauzeit bei Offenhaltung für den Verkehr). Ebenso können dadurch die Haltestellen Homannring und Fünfhausen Siedlung in Richtung Bergedorf angefahren werden.

 

Es ist zu erkennen, dass eine Nichtinanspruchnahme des Ochsenwerder Elbdeiches während der Bauzeit nicht möglich war. Zudem handelt es sich beim Ochsenwerder Elbdeich um eine Straße, die von der Linie 422 im regulären Linienverkehr befahren wird.

Durch diese Lösung ist es möglich, im Interesse unserer Kunden, die Auswirkung der Baumaßnahme lokal auf ein unvermeidbares Minimum zu begrenzen, ohne dass es sich nachteilig auf die Baudurchführung (und die Bauzeit!) auswirkt."

 

 

  1. Die Kreuzung soll voraussichtlich Ende Oktober fertiggestellt sein. Kann der Zeitplan eingehalten werden oder ist vielleicht auch ein früherer Zeitpunkt denkbar, z.B. durch das Einlegen von Zusatzschichten? 

 

Zu 5)     

Derzeit liegt die Baumaßnahme im entsprechend vertraglich geregelten Zeitplan zwischen dem Bezirksamt Bergedorf und der bauausführenden Firma. Trotz allem wurde die Baustelle personell seit Anfang August nochmals verstärkt, um einen früheren Fertigstellungstermin zu erreichen. Parallel wird geprüft, inwieweit zusätzliche Samstagsarbeit durch die bauausführende Firma möglich wäre.

 

 

 

Petitum/Beschluss

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Lokalisation Beta
Ochsenwerder Norderdeich

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