21-0547.02

Badebucht an der Dove Elbe im Eichbaumpark

Mitteilung

Letzte Beratung: 08.06.2021 Regionalausschuss Ö 8.1

Sachverhalt

 

Der Staatsrat für Sport der Behörde für Inneres und Sport nimmt zum Beschluss der Bezirksversammlung Drs. 21-0547.01 wie folgt Stellung:

 

Mit der Drs. 21-0547.1 hat die Bezirksversammlung u. a darum gebeten, „Gespräche mit dem Allgemeinen Alster-Club / Norddeutscher Ruderer-Bund zu führen, mit der Zielsetzung, die vier westlich vom Regattazentrum gelegenen Stege (Anlege- bzw. Ablegestege, die nur bei Regatten genutzt werden) weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten.“

 

Da die Behörde für Inneres und Sport mit dem Landessportamt für die Förderung des Leistungssports in der FHH und somit auch für die Förderung des Betriebs und der baulichen Anlagen des Regattazentrums Allermöhe zuständig ist, will ich zu diesem Beschluss gern Stellung nehmen.

 

Die Regattastrecke Allermöhe an der Dove Elbe ist als Landesleistungszentrum ein zentraler Standort des Ruder- und Kanu-Leistungssports in Norddeutschland und gleichzeitig Bundesstützpunkt der Hamburger Schwerpunktsportart Rudern. Die Strecke wurde 2010 umfassend modernisiert und entspricht grundsätzlich den Anforderungen des Weltruderverbandes FISA.

 

In den vergangenen Jahren wurden mit öffentlichen Mitteln, auch im Rahmen des Masterplans Active City (MPAC), diverse Baumaßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur für den Leistungs- und Hochleistungssport dort finanziert. Um die Regattastrecke dauerhaft in der Liga der international bedeutsamen Regattaanlagen zu halten, sind auch zukünftig Investitionen in die land- und wasserseitige Infrastruktur notwendig. 

 

Zu den für den Leistungssport sehr wichtigen Anlagen am Regattazentrum gehören auch die Steganlagen, die den Sportlerinnen und Sportlern einen sicheren Zugang zum Wasser und zu ihren Booten bieten. Aus diesem Grund wurden und werden die Steganlagen auch mit Mitteln der Leistungssportförderung aus dem Haushalt der für den Sport zuständigen Fachbehörde finanziert. Gleiches gilt für die geplante Errichtung von Zugangstoren an den Stegen.

 

Durch die Nutzung der Dove Elbe im Bereich der Regattastrecke von einer Vielzahl an Badegästen entsteht in den Sommermonaten eine erhebliche Beeinträchtigung des Sport- und Wettkampfbetriebs sowie des leistungsorientierten Trainings. Den Sportlerinnen und Sportlern wird die Nutzung der Stege durch die sich dort aufhaltenden Personen nicht nur erschwert. Es ist in den vergangenen Jahren vielmehr auch teils zu erheblichen Konflikten und Auseinandersetzungen gekommen, die teilweise ein Einschreiten der Polizei notwendig machten.

 

Darüber hinaus stellen Badegäste, die von den Stegen des LLZ/BSP Rudern/Kanu aus ins Wasser gehen, die sich dauerhaft auf den Stegen sowie im Wasser im Bereich der Fahrrinne aufhalten, ein enormes Sicherheitsrisiko für sich und andere dar. Vor allem während des Ruderns sind die Schwimmenden für die mit dem Rücken in Fahrtrichtung sitzenden Sportlerinnen und Sportler kaum zu erkennen. Hierdurch können gefährliche, ggfs. lebensgefährliche Situationen entstehen, wie Badeunfälle an Ruderstandorten in ganz Deutschland, aber auch Einzelfälle in Allermöhe, zeigen. Das Landessportamt hat Schreiben von besorgten Eltern erhalten, deren Kinder die Regattastrecke zum Rudern nutzen. Am 15. Oktober 2020 hat in dieser Sache eine Begehung des Areals stattgefunden, an der neben mir u. a. Bezirksamtsleiter Dornquast und mehrere Vertreter des organisierten Wassersports teilgenommen haben.

 

Das Landessportamt ist nach Abwägung aller Fakten daher gemeinsam mit den Vereinen und Verbänden der Überzeugung, dass eine bestimmungsgemäße, auf den Leistungssport ausgerichtete Nutzung der Stege und ein sicherer Sportbetrieb nur dann möglich sind, wenn die Zugänglichkeit der für die Ausübung des Ruder- und Kanu-Leistungssports erstellten Steganlagen durch die geplante Errichtung von Zugangstoren gesteuert werden kann. Mit den Toren soll alles dafür getan werden, die Gefahr von Badeunfällen zu minimieren und den Standort Allermöhe als bundesweit anerkanntes Ruder- und Kanusportzentrum zu erhalten. Dies ist umso wichtiger, als durch den derzeit in der Planung befindlichen Ausbau des Regattazentrums und die damit beabsichtigte Verbesserung der Infrastruktur des Bundesstützpunktes Rudern eine weitere Steigerung der sportlichen Nutzung am Standort zu erwarten ist.

 

Vor diesem Hintergrund unterstützen wir den im o. g. Beschluss ebenfalls formulierten Prüfauftrag zur Schaffung einer alternativen Bademöglichkeit an der Dove Elbe, die die o. g. Konflikt- und Gefährdungssituation an den Stegen des Regattazentrums entschärfen und im Optimalfall ganz auflösen könnte. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass auch bei einer Badestelle weiter westlich des Regattazentrums die Badegäste auf die in der Dove Elbe verlaufende Regattastrecke hingewiesen werden und das Hereinschwimmen in diese Zone mit geeigneten Mitteln (Schilder o.ä.) vermieden wird.

 

 

 

Petitum/Beschluss

 

Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.

 

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