Aussichtsturm für Oberbillwerder
Antrag der BAbg. Kramer und SPD Fraktion
der BAbg. Kühl und Grüne-Fraktion
der BAbg. Meyns und FDP-Fraktion
Oberbillwerder ist eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte in Hamburg und das wichtigste im Bezirk Bergedorf. Mit rund 6.500 neuen Wohnungen für ungefähr 15.000 Menschen wird hier ein neuer Stadtteil in Bergedorf entstehen, welcher viele neue Chancen, aber sicherlich auch einige Hürden während der Planungs- und Bauphase mit sich bringt. Gerade deshalb ist das öffentliche Interesse an der Entwicklung des neuen Stadtteiles sehr hoch. Das haben auch die bisherigen Veranstaltungen im Rahmen des umfangreichen Beteiligungsverfahrens zu Oberbillwerder gezeigt, die allesamt gut besucht waren. Eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit für solch große Projekte zahlt sich aus.
Das bestätigte uns bei einer Exkursion nach Wien auch der Projektleiter für den neuen Wiener Hauptbahnhof. Für so große Stadtentwicklungsprojekte müsse Akzeptanz in der Bevölkerung geschaffen werden durch umfangreiche Informationen. Aus diesem Grund hatten die Planer des Wiener Hauptbahnhofareals, das mit 109 Hektar Größe etwas kleiner ist als Oberbillwerder, für die gesamte Bauphase des neuen Hauptbahnhofes und des neuen Stadteils Sonnwendviertel an zentraler Stelle einen Aussichtsturm auf der Südseite des Entwicklungsgebietes errichtet, das sogenannte Bahnorama. Vorbild war hier die Infobox, die es während der Bauphase des Potsdamer Platzes in Berlin gab und die rund neun Millionen Besucherinnen und Besucher angelockt hatte. Seit einigen Jahren gibt es auch in der Hamburger Hafencity einen View Point.
Das Bahnorama war ein 67 Meter hoher Holzturm mit einer Aussichtsplattform auf 40 Metern Höhe, versehen mit zwei Liften. Im unteren Teil des Aussichtsturm gab es ein Café und einen Informationspunkt, in dem über die Baustelle, deren aktuellen Stand und das angestrebten Endergebnis der Planungen informiert wurde. So gab es zum Beispiel einen 3-D-Simulationsflug, welcher einen virtuellen Flug über das Projektgebiet ermöglichte. Das Bahnorama kostete insgesamt rund 4,7 Millionen Euro und lockte in den vier Jahren Betriebszeit rund 350.000 Besucherinnen und Besucher an. Wegen des Andrangs wurde die Besichtigung des Turms sogar kostenpflichtig. Auch viele Schulklassen haben Projektwochen mit diesem Thema verbracht und die Chance auf Information und einen täglichen Ausblick auf den Fortschritt der Baustelle genutzt.
Wir sind uns sicher, dass die Idee, die hinter dem Bahnorama in Wien, der Infobox in Berlin und dem View Point in der Hafencity steckt, und die damit verbundene Chance eines täglichen Beobachtens der Baustelle zu einer höheren Akzeptanz auch des Projektes Oberbillwerder führen wird. Ferner kann so ein Anlaufpunkt, in welcher Form auch immer er in Oberbillwerder ausgestaltet werden würde, auch einen touristischen Effekt haben und nicht nur die Bergedorferinnen und Bergedorfer für den Baufortschritt begeistern. Eine alternative Realisierungsmöglichkeit bestünde vielleicht darin, als erstes einen Mobility Hub zu bauen, der dann als Aussichts- und Informationspunkt dienen könnte. Auch die sogenannten Zuckerstangen auf dem Fleetplatz in Neuallermöhe könnten geprüft werden.
Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird gebeten,
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