Protokoll
Sitzung des Planungsausschusses vom 03.05.2023

N 1

Mitteilungen

N 1.1

Realisierung Oberstufenzentrum Campus Rissen, Wettbewerbsverfahren Mitteilungsdrucksache des Amtes

Ö 2

Öffentliche Fragestunde

Es sind keine Fragen eingereicht worden.

Ö 3

Verbindungsbahnentlastungstunnel Stellungnahme des Amtes (Fortsetzung der Beratung vom 19.04.2023)

Fortsetzung der Beratung vom 19.04.2023.

 

Beratung und Beschlussfassung siehe TOP 3.1.

Ö 3.1 - 21-4018

Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) Stellungnahme-Entwurf des Amtes Mitteilungsdrucksache des Amtes

Als Tischvorlage liegt ein Antrag der Fraktion DIE LINKE (Anlage) vor.

 

Frau Benkert stellt den Antrag vor, mit dem das Bezirksamt zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert werde, auf den Verbindungsbahnentlastungstunnel (VET) zu verzichten. Aufgrund der gravierenden ökologischen, ökonomischen und sozialen Konsequenzen lehne die Fraktion DIE LINKE den Bau des VET ab, für den es überdies auch Alternativen gebe. Die Machbarkeitsstudie sei, anders als in der Sitzung vom 05.04.2023 angekündigt, noch nicht veröffentlicht worden.

 

Herr Sülberg erläutert, das Bezirksamt sei zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Die Bezirksversammlung müsse dem Bezirksamt keine Stellungnahme vorgeben. An der Stellungnahme des Bezirksamts habe die Fraktion GRÜNE keine Kritik. Inhaltlich wolle er auf die Planung des VET erst eingehen, wenn die Machbarkeitsstudie kritisch geprüft werden könne. Er bittet das Amt, bei der Deutschen Bahn Netz AG nachzufassen, wann diese veröffentlicht werde.

 

Herr Conrad sichert dies zu.

 

[Nachtrag zu Protokoll:

Die Machbarkeitsstudie ist seit dem 05.05.2023 im Transparenzportal veröffentlicht.]

Der Planungsausschuss lehnt den Antrag der Fraktion DIE LINKE mehrheitlich gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE ab und nimmt die Drucksache 21-4018 zur Kenntnis.


Anlagen
Tischvorlage Antrag Optimierung der vorhandenen Eisenbahninfratstruktur im Bestand statt VET (351 KB)

Ö 4

Mitteilungen

Ö 4.1 - 21-3970

Entsiegelungsoffensive – versickern statt versiegeln Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 23.02.2023

Der Planungsausschuss nimmt die Drucksache zur Kenntnis.

Ö 4.2 - 21-3991

Science City Hamburg Bahrenfeld: Integrierte Stadtentwicklung durch guten Wohnungsmix Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 23.02.2023

Der Planungsausschuss nimmt die Drucksache zur Kenntnis.

Ö 4.3 - 21-4003

Ottenser Kleingärten dauerhaft sichern – Flächen aus dem Flächennutzungsplan umwidmen Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 30.03.2023

Frau Frauenlob weist darauf hin, dass es sich nicht um die Ottenser, sondern um die Othmarscher Kleingärten handle. Außerdem habe die Behörde für Schule und Berufsbildung anders als in der Rückmeldung auf den Beschluss der Bezirksversammlung dargelegt in der Grobabstimmung Flächen für Schulwege und Schulbau gefordert.

Der Planungsausschuss nimmt die Drucksache zur Kenntnis.

Ö 5

Verschiedenes

Es gibt keine Wortmeldungen.

Ö 6

Bebauungsplan-Entwurf Altona-Altstadt 56 (Fischereihafen) Öffentliche Plandiskussion

Es sind circa 150 Personen anwesend. Der Livestream hat 182 Aufrufe und 133 einzelne Zuschauer:innen (vom Videoportal YouTube geschätzte Anzahl an Nutzer:innen, die sich den Stream angesehen haben). Die während der Öffentlichen Plandiskussion (ÖPD) per E-Mail eingereichten Fragen und Stellungnahmen liegen als Anlage bei.

 

Herr Strate begrüßt die Anwesenden und stellt das Podium sowie den Ablauf des Abends vor. Innerhalb des gesetzlich festgelegten Verfahrens zur Entwicklung eines Bebauungsplanes befinde man sich derzeit in der Phase der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung in Form der heute stattfindenden ÖPD. Im Rahmen dieser Veranstaltung erhalte die Bevölkerung erstmals die Möglichkeit, Anregungen, Vorschläge und Kritikpunkte zu dem Entwurf zu äern. Zusammen mit den Vorschlägen der zu beteiligenden Behörden würden diese in die weitere Ausarbeitung des Entwurfs einfließen. Im weiteren Verlauf werde die Bevölkerung mit der Öffentlichen Auslegung erneut die Gelegenheit erhalten, Ideen und Kritiken zu dem dann vorliegenden Entwurf zu äern, die dann wiederrum abgewogen würden.

 

Herr Wild (claussen-seggelke stadtplaner) stellt den Entwurf des Bebauungsplanes mithilfe einer Präsentation (Anlage) vor. Das Plangebiet liege südlich des Altonaer Rathauses direkt an der Elbe und teile sich in das Areal Ost und West auf. Für das Plangebiet gelte aktuell unterschiedliches Planrecht. Die zwei Baustufenpläne Ottensen sowie Altona-Altstadt setzten Industriegebiet fest, die vier in der Präsentation aufgeführten, für das Gebiet geltenden Bebauungspläne hauptsächlich Straßenverkehrs- und Grünflächen. Die geplante Neubebauung werde aus dem übergeordneten Flächennutzungsplan entwickelt, der hier Gemischte Baufläche, Grünflächen und die Bahntrasse des Schellfischtunnels vorsehe. Das Landschaftsprogramm beinhalte die Ausweisungen Verdichteter Stadtraum, Parkanlage, Landschaftsachse Elbufer, Entwicklungsbereich Naturhaushalt und Landschaftsschutzgebiet Altona-Südwest, Ottensen und Othmarschen.

 

Im Areal Ost des Bebauungsplan-Entwurfs sei eine bestandserhaltende Planung zur Sicherung des Milieus des Fischereihafens bzw. des Fischereiumschlags vorgesehen. In den dortigen Hallen finde Fischwirtschaft und insbesondere „Business-to-Business-Geschäft“ statt. Betreiberin des Areals seien die Fischmarkt Hamburg Altona GmbH (FMH) bzw. die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), die die Fischwirtschaft als prägende Nutzung sicherten.

 

r das Areal West habe bereits 2010 ein Realisierungswettbewerb für eine neue Bebauung stattgefunden. Für das daraus resultierende Bebauungsplanverfahren sei am 01.02.2017 bereits ein ÖPD durchgeführt worden. Da keine Einigung über die Planung habe erzielt werden können, sei dieses nicht fortgesetzt und nun von der HHLA ein neuer konzeptioneller Ansatz verfolgt worden. Dieser beinhalte, sich auf die vorhandene Atmosphäre und Vielfalt zu konzentrieren sowie bereits Vorhandenes wie etwa den rauen Charme aufzugreifen. Mit den für den ersten Entwurf verantwortlichen Architekt:innen sei ein neues Planungskonzept entwickelt und überlegt worden, wie die Flächen am Wasser besser mit den höher liegenden Stadtteilen Ottensen und Altona-Altstadt verbunden und die bereits vorhandenen prägenden Elemente des Gebiets eingebracht werden könnten.

Alle jetzigen Gebäude sollten durch neue Gebäude in Kombination verschiedener Bauformen ersetzt werden. Geplant seien nun ein aufgeständerter Bereich mit einem Wohnhof, eine auf zwei Gebäude aufgeteilte Markthalle und zwei längs zur Elbe liegende Gebäude für Gewerbe, Büros und Dienstleitungen. Die Wohnnutzung könne nur dort festgesetzt werden, wo Gebäude hochwassersicher entfluchtet werden könnten. Als Zentrum der Anlage sei die Markthalle mit einem vorgelagerten, öffentlichen Platz geplant. Zum Dach der Markthalle sei eine Brückenverbindung zu dem südlichen Gebäude und von dort ein Treppenabgang auf die Elbpromenade vorgesehen. Insgesamt sei eine Bebauung mit einer Bruttogeschossfläche (BGF) von oberirdisch 32.000 m2 zuzüglich einer unterirdischen BGF von 18.000 m2 geplant. Für Büro und Gewerbe seien davon 15.000 m2, für Wohnen etwa 10.000 m2 davon etwa 30 Prozent öffentlich gefördert und für die Markthalle sowie Gastronomie circa 7.000 m2 geplant. Vorgesehen seien überdies circa 220 Kfz- und 550 Fahrradstellplätze.

 

Zu den geplanten Dachformen lägen zwei Varianten vor: In der von den Architekt:innen ausgearbeiteten Variante erhalte die Markthalle ein markantes, geschupptes Dach und die Wohngebäude Schrägdächer, damit diese mehr Prägnanz und architektonische Identität erhielten. In der zweiten Variante seien die Wohngebäude mit Flachdächern ausgestattet. Der Kaispeicher im Westen sei höher ausgebildet und greife damit die Typologie von einzelnen hohen Gebäuden an der Elbe auf. Die Schrägdächer verschwänden im Sichtschatten der Gebäude an der Elbe, deren Höhen exakt so hoch wie im Planungskonzept von 2017 und maßgeblich für die Sichtbeziehungen auf die Elbe seien. Es sei außerdem Bestandteil der städtebaulichen Konzeption, an mehreren Stellen direkte Sichtbeziehungen auf die Elbe zu schaffen. Vom geplanten Schellfischplatz ergebe sich über einen weiteren Platz am Wasser eine neue Sichtachse bis direkt an die Elbe, die es bislang nicht gebe.

 

Der Bebauungsplan-Entwurf sehe im Areal Ostr die Gebäude die bestandsorientierte Festsetzung Sondergebiet Fisch- und Hafenwirtschaft vor. Über textliche Festsetzungen werde für diesen Bereich bestimmt, welche Nutzung genau zulässig sei. Die Geschossigkeiten und Baugrenzen orientierten sich am Bestand. Überdies würden noch Grünflächen und Straßenverkehrsflächen festgesetzt. Perspektivisch sei hier eine Verbesserung des Radverkehrs vorgesehen.

Im Areal West sollten hauptsächlich Kerngebiet (MK) r zentralörtliche Nutzungen wie Büros oder kulturelle Einrichtungen und Urbanes Gebiet (MU) r Wohnen im innerstädtischen Bereich ausgewiesen und vier bis acht Geschosse r die Neubauten festgesetzt werden. Ein Denkmalensemble werde nachrichtlich in den Bebauungsplan-Entwurf übernommen. Für zwei Gebäude würden außerdem Baulinien festgesetzt, da diese über öffentliche Fläche auskragten. Der sogenannte Hafenbahnhof werde als Gebiet für besonderen Nutzungszweck gesichert. Neben Straßenverkehrsflächen seien auch Grünflächen sowie Geh- und Leitungsrechte ausgewiesen. Im Bereich des Elbbergcampus würden verschiedene Geh- und Fahrrechte bestandsgemäß planungsrechtlich übernommen.

 

Verschiedene Gutachten und fachtechnische Untersuchungen seien beauftragt. Die Ergebnisse flössen anschließend mit in die Planung mit ein. Im Areal West gebe es bereits einen mit dem Bezirksamt abgestimmten Straßenquerschnitt der Großen Elbstraße, um später Radfahrstreifen zu ermöglichen.

 

Verschiedene Vertreter:innen der SUPERURBAN GmbH stellen die Ergebnisse des vor der ÖPD stattgefundenen Infomarkts vor. Zum Thema Gebäude habe es hinsichtlich des Elbblicks sowohl positives als auch negatives Feedback gegeben. Einerseits seien die Sichtachsen des neuen Entwurfs und insbesondere die Ateliergasse gelobt worden. Andererseits habe es auch die Forderung gegeben, noch mehr Elbblick zu ermöglichen und die Gebäude vor allem den die Sichtachse versperrenden Kaispeicher niedriger zu machen. Überdies habe es kleine Anmerkungen zu Fenster- und Fassadengestaltung gegeben, wobei der Detailgrad dieser Anmerkungen in der aktuellen Planung noch nicht erreicht sei.

 

Beim Thementisch Nachhaltigkeit sei hauptsächlich das Grün angesprochen worden. Mehr Begrünung im Straßenbereich und in den Erdgeschossen durch Sträucher und schattenspende Bäume, die auch als Nistmöglichkeiten dienten, werde gewünscht. Befürwortet worden sei die geplante Dachbegrünung, die durch die Schaffung von Retentionsdächern sowie Nistmöglichkeiten noch verstärkt werden solle. Außerdem sollten die Dächer öffentlich nutzbar sein. Zusätzlich sei sich die in der Planung bislang noch nicht vorhandene Fassadenbegrünung gewünscht worden. Außerdem solle das Ökosystem Elbe etwa durch einen Lernort eingebunden werden, da das Gebiet von vielen Menschen frequentiert werde.

 

An der Station Mobilität seien die Stellplätze für Pkws, für Fahrräder und E-Autos thematisiert worden. Auch die Verbesserung der Sicherheit durch eine Verkehrsberuhigung, Anregungen zur Barrierefreiheit und die Reaktivierung des Schellfischtunnels seien angesprochen worden. Außerdem sei Unverständnis über die zu lange dauernde Kaimauersanierung geäert worden.

 

Die Resonanz zu der Schaffung von öffentlichen Plätzen sei grundsätzlich positiv gewesen. Zu deren Ausgestaltung habe es die Forderungen gegeben, diese grüner zu machen, Kunst und Skaten im öffentlichen Raum zu ermöglichen sowie eine öffentliche Toilette und einen Brunnen zu integrieren. Ferner sei gefordert worden, den Platz an der Elbe breiter, nicht als überdachten Konsumort, sondern als Freiraum zum Beispiel mit einem Pocketpark zu gestalten. Eine Vergrößerung des Wohnhofs aus Lärmschutzgründen sei ebenfalls angeregt worden. Auch die Sorge, dass abendliche, lärmende Aktivitäten vor Ort nicht mehr möglich sein würden sowie ein besserer Zugang zur Elbe mit Treppen und die Einrichtung eines Schwimmbereichs zwischen Dockland und Kaimauer seien thematisiert worden.

 

Zur geplanten Nutzungsmischung habe es hauptsächlich positives Feedback gegeben. Zusätzlich gewünscht worden seien Bademöglichkeiten, Spielplätze, Sportflächen, konsumfreie Plätze und ein lebendiger Platz, der an möglichst vielen Tagen von morgens bis abends betrieben werde. Die geplante Markthalle sei insbesondere von Gewerbetreibenden positiv aufgenommen worden. Darüber hinaus sei mehr Wohnraum sowie mehr geförderte Wohnungen gefordert und Sorgen über zu hohe Mieten hinsichtlich der geplanten Wohn- und Gewerbegebäude geäert worden.

 

Fragen und Anmerkungen der Bürger:innen zu Gebäudehöhen und Sichtachsen

 

  • Im Heinepark hielten sich viele junge Menschen auf und schauten auf die Elbe. Es sei unklar, weshalb die geplante neue Bebauung im Areal West vier- bis achtgeschossig sein müsse. Es sei zudem unklar, ob die Neubauten genauso hoch seien wie die Bestandsgebäude bzw. wie groß der Höhenunterschied zwischen Bestands- und Neubebauung sein werde. Gemäß der gezeigten Sichtachsen werde die Elbe vom Heinepark aus unabhängig von den gewählten Dachformen aufgrund der hohen Bebauung direkt am Wasser nicht mehr zu sehen sein, was sehr schade wäre. Die Höhe der Gebäude solle daher die des Bestands wie im Areal Ost nicht überschreiten, damit die Sichtachsen erhalten blieben.
  • Auf der Folie „Blicke auf die Elbe“ seien nur Gebäude und Dächer zu sehen. Es mache aber einen Unterschied, ob auf die Elbe oder auf ein Dach geschaut werde. Insbesondere der Kaispeicher sei erheblich her als in der ursprünglichen Planung. Stellvertretend für eine naheliegende Wohneigentümergemeinschaft rden die Pläne daher abgelehnt.
  • Insbesondere der zu hohe Kaispeicher beeinträchtige die Aussicht von der Aussichtskanzel des Heineparks aus. Das wäre ein Verlust. Daher solle dieser niedriger geplant werden, wenngleich sich das Bauvolumen architektonisch dann nicht mehr so schlüssig darstelle wie durch die jetzige durchlaufende Trauflinie. Vom Park her sei die architektonische Idee aber ohnehin kaum wahrnehmbar und eine bessere Aussicht wichtiger. Ansonsten sei die Planung sehr spannend. Es würden auch Grünflächen zurückgewonnen bzw. für die Öffentlichkeit erschlossen.
  • Das Plangebiet bilde eine wichtige Nahtstelle der Reihe der Parks an der Elbe vom Fischmarkt bis nach Blankenese. Wesentliches Merkmal dieser Parks sei der Blick auf die Elbe. Eigentlich wäre es gut, die alten Kühlhallen zurückzubauen, da die Menschen bei einer Neugestaltung mehr an die Elbe gelockt werden sollten. Die geplanten Sichtschneisen müssten dafür aber verlockend sein und seien besser mit der Grüngestaltung zu verzahnen. Konkret müssten die Sichtschneisen sinnvoller an das Grün angebunden werden, auf dem unter anderem Wildtulpen am Elbhang wüchsen. Die architektonische Idee des Kaispeichers werde von den Parks aus nicht zu erkennen und die Sicht auf die Elbe verdeckt sein. Erfahrungen zeigten, dass die Elbe oft nach Bauvorhaben nicht mehr zu sehen sei etwa vom Altonaer Balkon. Das müsse aber gelingen. Die Verbindung zwischen Natur und differenzierter Bebauung sei Teil des Altonaer Reichtums, die hier hoffentlich umgesetzt werde.
  • Vom Innenhof der Rainvilleappartements sei gemäß dem ursprünglichen Wettbewerbsergebnis von 2010 die Elbe aufgrund der Bebauungslinie und der Traufhöhen zu sehen gewesen. Die gravierenden Änderungen an dem Wettbewerbsergebnis schockten. Es sei unklar, weshalb nicht erneut ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren ausgelobt, sondern einfach intern umgeplant worden sei. Die landschaftlich und vom Ausblick her schöne mit der Villa Therese und den Rainvilleappartements gebildete Schneise mit Blick auf die Elbe werde durch den geplanten Solitär komplett verbaut. Die alternative Planung, die sogenannte Testvariante, sei zur Kenntnis genommen worden. Die apodiktische Feststellung, dass der neue Solitär diehe der Columbia Twins aufnehme, werde kritisiert. Solche Aspekte müssten offen und lange diskutiert und dürften nicht einfach als unumstößlich festgestellt werden.
  • Welche Nutzung sei für den Kaispeicher vorgesehen? Wofür werde ein bis zu acht Etagen hohen Kaispeicher gebraucht? Für die Sichtachsen müsse dringend eine niedrigere Variante, die sogenannte Testvariante, gebaut werden. Es gebe bereits die Columbia Twins, die ein Fremdkörper seien. Werde ein weiteres, vergleichbar hohes Gebäude daneben gebaut, werde der Blick auf die Elbe noch weiter eingeengt. Allein, dass der Kaispeicher so hoch sein werde wie die Columbia Twins, sei kein Argument.
  • Es werde sich gegen die Variante mit den Flachdächern bzw. den Ausschluss einer Kombination der Dachvarianten ausgesprochen. Es sei unverständlich, dass keine Kombinationen aus den Dachvarianten glich sei, da so nicht nur Gebäudeklötze wie derzeit fast ausschließlich bei Neubauten in Hamburg entständen.
  • Die Idee der Markthalle sei eigentlich klasse. Es sei aber schon häufig versichert worden, das Gebäude an der Elbe nicht zu hoch gebaut und Sichtachsen erhalten würden. Betrachte man allerdings die tatsächliche Entwicklung der sogenannten Perlenkette, handle es sich dabei um trostlose Investor:innenarchitektur mit belanglosen Gebäudeklötzen und Pseudohochhäusern wie den Columbia Twins. Die Sichtachsen wirkten wie Schießscharten. Eigentlich werde gehofft, dass die Entwicklung der Fläche wirklich interessant werde, das müsse sich aber rechnen.
  • Es sei wichtig, die Sichtachsen zu erhalten insbesondere von den darüberliegenden Terrassen. Die Variante mit den Flachdächern sei besser. Auch wenn diese langweiliger sei, entspreche die Sichtachse dann eher den heutigen Verhältnissen mit den Bestandsgebäuden. Wenngleich der geplante Kaispeicher die Höhe der Columbia Twins aufgreife, werde ein niedrigeres Gebäude bevorzugt, damit auch vom Heinepark aus weiterhin der wunderbare Blick auf die Elbe ermöglicht werde. Eines der Gebäude am Wasser nne mit einer offenen Fläche zur Elbe hin als eine Art Amphitheater mit Abschirmung des Lärms zu dem Wohngebiet ausgerichtet werden. Die gezeigten Skizzen wirkten interessant, seien aber etwas steif.

 

Herr Wild erklärt, es handle sich noch um einen frühen Stand der Planung. Für die Sichtbezüge zur Elbe seien die Gebäudehöhen an der Kaikante maßgeblich, welche diehen der Bestandsbebauung aufgriffen und bei etwa 15 m über Gelände bzw. 21 m über Normalnullgen, was den in diesem Bereich vorgesehenen vier Geschossen entspreche. Jetzige Lücken zwischen Gebäuden würden aber zum Teil durch die neue Positionierung der Neubauten unterbrochen. Bereits 2011 habe es eine Sichtachsenstudie zum vorherigen Planungskonzept gegeben, die nun fortgeschrieben werde. Die Blickbeziehungen etwa vom Heinepark rden genau angeschaut. Der Kaispeicher solle zum Wohnen genutzt werden. Dessen Höhe sei als Höhenakzent bzw. als städtebauliche Setzung gedacht, die sich aus der Typologie der Abfolge von einzelnen Hochpunkten am Elbufer ergebe und aus dem Planungskonzept der Architekt:innen in den Bebauungsplan-Entwurf übernommen worden sei. Der Kaispeicher greife dabei die Höhe der Columbia Twins auf, sei aber her als die Bebauung in der ursprünglichen Planung und auch als die heutigen Gebäude. Die Bezirksversammlung werde eine Entscheidung über die Festsetzung der Gebäudehöhen treffen. Der Kaispeicher könne auch niedriger geplant werden.

 

Im Bestand gebe es bereits eine Anbindung der Wegeverbindung über den Elbhang. Im weiteren Verfahren sei eine andere, schlüssige Anbindung zu überprüfen. Ein Aus- oder Umbau der Kaistraße sei nicht vorgesehen, weil dies zu einem erheblichen Eingriff in den Hang führe.

 

Herr Conrad erklärt, das Amt und der Planungsausschuss nschten sich heute insbesondere ein Votum der Bürger:innen zu den vorgestellten Varianten zu den Dachformen, aber auch zum geplanten Kaispeicher. Im Rahmen der ÖPD könnten Rückmeldungen zur Höhe und der architektonischen Idee des Kaispeichers gegeben werden. Aus architektonischer und historischer Sicht könne vertreten werden, an dieser Stelle her zu bauen und hier einen klassischen Speicher vorzusehen. Einige Bürger:innen hätten heute aber den legitimen Wunsch geäert, diesen niedriger zu bauen. r die Wünsche der Bürger:innen finde die ÖPD statt.

 

Fragen und Anmerkungen der Bürger:innen zu Veranstaltungen, Belebung des Quartiers und sonstigem

 

  • In der Planung fehle die Möglichkeit, Veranstaltungen und Feiern durchzuführen. Aktuell sei der Bereich, in dem schon seit Jahren Veranstaltungen und Feiern durchgeführt würden, einer der wenigen Plätze Hamburgs, in dem solche Veranstaltungen nachts ohne Lärmbeschwerden durchgeführt werden könnten. Es wäre ein Verlustr die Kultur, wenn eine solch zentrale Fläche mit toller Sicht auf den Hafen dafür nicht mehr genutzt werden könne. Während der Pandemie hätten alle erlebt, wie wichtig solche Flächen seien. Clubkultur könne im Baurecht berücksichtigt werden. Hier solle die Möglichkeit für Veranstaltungen mit lauter Musik erhalten werden zum Beispiel durch bautechnische Maßnahmen.
  • Der Zielkonflikt in der Planung sei nachvollziehbar. Die jetzige Kultur solle aber erhalten bleiben. Im Gebiet sei nicht nichts los. Es sei zwar verständlich, dass Wohnraum benötigt werde. Für OpenAir-Veranstaltungen seien in Hamburg aber gleichzeitig nur noch winzige Flächen vorhanden. Auch wenn solche Veranstaltungen ggf. nicht erlaubt seien, bildeten sie eine wesentliche Anziehungskraft der Stadt. Das dürfe nicht abgestritten werden. Die Veranstaltungen fänden derzeit mittig hinter einer der Hallen statt.
  • Die Clubszene sse erhalten bleiben. Im Heinepark träfen sich junge Menschen, die ansonsten kaum Plätzetten, an dem sie sich treffen könnten und es wäre schade, wenn die Stadt so etwas verliere.
  • Das alternative Leben am Kaiufer, das sich dort über Jahre gebildet habe, habe eine Berechtigung. Es sei verwunderlich, dass die Planer:innen diese Veranstaltungen mit lauter Musik nicht wahrgenommen tten. So etwas weiterzuführen, sei interessant.
  • Vor 20 Jahren sei das Gebiet abends noch sehr belebt gewesen. Dort wo jetzt im Bestand tote Bürogebäude ständen, habe es früher Beach Clubs gegeben. Bei dem neuen Bebauungskonzept müsse darauf geachtet werden, die Menschen in der Umgebung zu berücksichtigen. Es gebe großes Interesse daran, nicht nur auf die Elbe herabzublicken, sondern näher an diese heranzukommen, dort zu sitzen oder zu feiern. Dafür müssten öffentlich zugängliche Flächen geschaffen werden.
  • Bei dem Plangebiet handle es sich um die letzten noch nicht entwickelten Industriehallen an der nördlichen Seite der Elbe. Müssten wirklich alle bestehenden Gebäude entwickelt werden oder könne auch etwas stehen gelassen und solche Nutzungen weiter gefördert werden? Das Cruise Center daneben außerhalb des Plangebiets habe einen riesigen, grauenhaften Parkplatz. Warum werde nicht mit solchen wirklich hässlichen Flächen angefangen und nicht mit Flächen über dessen Schönheit gestritten werden könne?
  • Es sei unverständlich, weshalb hier noch mehr toter Büroraum geschaffen und noch mehr Lebensqualität entzogen werde. Es sei zudem unklar, warum der alte Bestand nicht vernünftig genutzt werden könne und weshalb der öffentliche Raum nicht viel mehr gefördert werde. Die Fläche solle viel mehr für Lebensgefühl, Clubkultur und Lifestyle als Aufwertung des Weges zur Elbe eingesetzt werden. Es gebe in Hamburg schon genug hässliche Gebäude an der Elbe, noch mehr würden nicht benötigt.
  • Durch fortschreitende Verdichtung gebe es immer weniger Frei- und Feierfläche. Das Schallgutachten werde Feste auf öffentlichen Plätzen nicht berücksichtigen. Die Bevölkerung sei bei der Vorplanung nicht gefragt worden, ob nicht lieber Fläche entstehen solle, die als öffentlicher Raum von der Bevölkerung genutzt werden könne. In Hamburg sei es ohnehin schwer, im öffentlichen Raum Veranstaltungen durchzuführen, ohne sie langfristig anzumelden. Solche Nutzungsmöglichkeiten ssten sich bei einer solchen Planung ergeben. Besser wäre es, sich bei der Abwägung zwischen den Interessen der Bürger:innen und dem Interesse nach Schaffung von rogebäuden der HHLA entgegenzustemmen und nicht einfach auf den bestmöglichen Kompromiss zu verweisen. Überdies sei die Stadt ohnehin an der HHLA beteiligt und könne eigentlich über die Flächennutzung bestimmen. Gegebenenfalls sse dann neu geplant werden.
  • Veranstaltungen seien vielleicht auch 100 m elbabwärts möglich. Die gegenwärtige Planung sehe vor, den Park im Bereich der Elbtreppe nach unten zu verlängern und die Quellen im Hang zu revitalisieren. Das werde aber nur einen begrenzten Effekt haben. Es gebe in Hamburg viel zu wenige Wohnungen, für die dieser Platz daher besser verwendet werden solle.
  • Derzeit sei das Plangebiet mit der alten Kühlhalle und der ehemaligen Versteigerungshalle ein Schandfleck. Es sei gut, das Gebiet neu zu gestalten. Das Kleinod Schellfischtunnel werde dabei allerdings nicht berücksichtigt. Für diesen gebe es bereits gute Nutzungsideen. Zum Beispiel könne eine Einschienenbahn Tourist:innen von Altona nach Övelgönne fahren. Der Tunnel selbst könne vergleichbar zu den Bund Sightseeing Tunnels in Shanghai als Erlebnistunnel r die Hamburgische Geschichte und Kulturereignisse durch Projektion an der Decke gestaltet werden. Dafür nnten vermutlich genügend örtliche Investor:innen gefunden werden, die dies für Hamburg realisieren könnten.
  • Es gebe Bedenken, dass hier viel Grünvolumen verloren gehe, was eventuell nicht durch Fassadenbegrünung oder Ähnlichem ausgeglichen werden könne. Darüber hinaus werde darum gebeten, der Öffentlichkeit die für die Anwohner:innen interessante Untersuchungen zur Luftreinhaltung auf Anfrage oder im Transparenzportal transparent zugänglich zu machen.
  • Zwischen Dockland und Kaimauer befinde sich der Alte Fischeihafen-Bassin, der bei Ebbe trockenfalle. Dieser Zustand solle nicht so belassen werden, wenn dort nebenan Nutzungen stattfänden, da dieser bei heißen Sommern kein schöner Anblick sei und nicht zum Aufenthalt einlade. Deshalb solle darüber nachgedacht werden, den Alten Fischereihafen einzufrieden und zu einem Bassin zu machen, das mit Wasser befüllt werden könne und nicht mehr Ebbe und Flut ausgesetzt wäre.
  • Inwiefern sei die Entfernung des Kopfsteinpflasters Teil der Planung und wie sähen die Pläne aus?
  • Warum seien alle Parkplatzflächen zwischen der Großen Elbstraße 145F und der alten Halle gekündigt worden?
  • r die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange werde angeregt, Gartenvereine und -verbände zu beteiligen.
  • Wie werde der zeitliche Ablauf der Bebauung aussehen? Wann gingen welche Abschnitte los?
  • Es gebe seit Jahrzehnten keine neuen Luftaufnahmen von Ottensen. Die gezeigten Straßen verliefen so wie gezeigt schon lange nicht mehr. Für die nächste ÖPD sollten keine veralteten Luftbilder gezeigt werden.

 

Herr Strate erklärt, die Luftaufnahme werde überprüft und gegebenenfalls angepasst. Baubeginn des Projekts werde vermutlich nicht vor 2026/2027 sein. Die Träger öffentlicher Belange seien klar definiert. Private Vereine gehörten nicht dazu, könnten aber im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs eine Stellungnahme abgeben.

 

Herr Wild erläutert, der Bebauungsplan-Entwurf enthalte keine Festsetzungen, die Clubkultur ausschlössen. In Teilen sei aber Wohnbebauung geplant, was die Situation gegebenenfalls verschärfe. Ob es heute zulässig sei, im Plangebiet Partys zu feiern, liege in der Zuständigkeit des Bezirksamts. Die Idee, das Gebiet zu beleben, habe zur Nutzungsmischung des heute vorliegenden Bebauungsplan-Entwurfs geführt. Das alte Planungskonzept mit einem Hotel und Büronutzung werde nicht weiterverfolgt, um eine kleinteiligere Nutzungsmischung zu erreichen. Die etwa 10.000 m2r den Wohnungsbau sorgten dafür, dass sich dort tagtäglich Menschen aufhielten. Verschiedene Angebote und Einrichtungen, wie vermutlich eine Kita, würden dafür sorgen, dass das Gebiet wie ein normales Stadtviertel belebt werde. Die Markthalle in der Mitte stelle überdies einen besonderen Anlaufpunkt dar.

Die bestehende Halle VII und das Auktionshaus mit einer Bausubstanz aus den 1960er Jahren könnten zwar wie jetzt schon umgenutzt werden, verfügten aber über keine zeitgemäße Haustechnik, Wärmedämmung und ähnliches. Bei den ehemaligen Tiefkühlhallen gebe es im Prinzip keine tragende Bausubstanz, die umgenutzt oder erhalten werden könne. Darüber hinaus werde die Nutzung als Tiefkühlhalle in der jetzigen Größe von der HHLA bzw. FMH nicht mehr benötigt und sei auch energetisch nicht mehr akzeptabel. Deshalb gebe es innerhalb der östlichen Tiefkühlhalle bereits eine kleine, moderne Kühlzelle für die Fischwirtschaft, die leicht verlagert werden könne. Die Tiefkühlhallen leerstehenzulassen, wäre eine wirtschaftliche Entscheidung der HHLA.

 

Die Einhaltung der Grenzwerte r Luftschadstoffe werde in einem Fachgutachten untersucht. Der für die Emissionen verantwortliche Schiffsverkehr liege außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplan-Entwurfs. Das Gutachten werde beinhalten, ob darin Wohnnutzung im Urbanen Gebiet etabliert werden könne. Der Bebauungsplan könne aber nicht die Emissionen des Schiffverkehrs begrenzen. Das Kopfsteinpflaster werde in der lärmtechnischen Untersuchung berücksichtigt und im weiteren Verfahren geklärt, welcher Oberflächenbelag gewählt werde. Die Stellplätze seien gekündigt worden, da Bestandsgebäude abgerissen würden, weil Hangsicherungsmaßnahmen erforderlich seien und es Altlastenverdachtsflächen im Boden gebe, die bearbeitet werden müssten, um dort Sanierungsmaßnahmen vorzusehen.

 

Das Bassin des Alten Fischereihafens und das Cruise Center lägen außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplan-Entwurfs. Letzteres habe überdies eine:n andere:n Eigentümer:in. Die genehmigten Parkplätze des Cruise Centers seien vermutlich für dessen Betrieb erforderlich.

 

Herr Conrad erklärt, hinsichtlich des Parkplatzes des Cruise Centers habe sich das Bezirksamt schon Jahre lang erfolglos dafür eingesetzt, den Zaun zu entfernen, die Öffentlichkeit parken zu lassen, den Parkplatz etwas zurückzubauen und Bäume zu pflanzen. Das Thema bleibe weiter auf der Agenda. Zum Bassin des Alten Fischereihafens habe es schon Ideen gegeben, die aber an statischen Problemen oder aus finanziellen Gründen gescheitert seien. Auch das Bezirksamt wolle den Schellfischtunnel gerne wieder aktivieren. Bislang habe es aber kein wirtschaftlich tragfähiges Konzept dafür gegeben. Dies sei aufgrund heutiger Sicherheitsvorschriften etwa zum Brandschutz sehr schwierig. Bei der Fläche mit den Elbquellen handle es sich um weiter westlich vom Planungsgebiet gelegene Fläche. Diese solle zu einem Park werden.

 

Die HHLA und das Bezirksamt hätten sich nach langen Diskussionen auf den heute vorliegenden Kompromiss verständigt. Einerseits sollten die Menschen wieder an die Elbe gebracht werden durch Wohnen, die Markthalle mit Gastronomie und konsumfreie Bereiche. Andererseitssse das aber auch gegenfinanziert werden hier durch die Schaffung von rogebäuden. Das Bezirksamt halte diesen Kompromiss für ausgewogen und befürworte ihn. Außerdem sei es gut, wenn die leerstehenden Hallen entfernt würden, die derzeit nur ein toter Bereich seien und das Gebiet durch die Neuplanung belebt werde. Durch die Markthalle solle das öffentliche Leben an der Elbe gefördert werden. Die Fragestellung, ob öffentliche Veranstaltungen auf dem Schellfischplatz möglich seien, werde das Amt als Aufgabe mitnehmen und mit der HHLA besprechen. Dem stehe das Amt weder positiv noch negativ gegenüber. Dieses Thema können gegebenenfalls mit der Förderung des öffentlichen Lebens an der Elbe und der geplanten Büronutzung vereint werden. Wenn die Büros abends leer ständen, störten die Veranstaltungen vermutlich niemanden. Dennoch müsse in der Planung immer abgewogen werden.

 

Stellungnahmen der Politik

 

Herr Timmhrt aus, die hohe Beteiligung der Bürger:innen zeige, dass der Bebauungsplan-Entwurf nicht nur für die Anwohner:innen, sondern auch im Bezirk und darüber hinaus r viele ein wichtiges Anliegen sei. Die CDU-Fraktion teile die sich aus der Revitalisierung dieses Areals und durch die Vollendung der Altonaer Perlenkette ergebene Euphorie politisch sehr stark. Bei der Planung werde Verantwortung für die gesamte Stadt getragen, da es hier um einen der schönsten Orte Hamburgs gehe, der zukunftsgerichtet weiterentwickelt werden solle. Er nehme heute mit, dass ein reines Bewahren des Status Quo nicht die Lösung sei. Dementsprechendrden die Grundzüge der Planung von der CDU-Fraktion begrüßt.

 

Es sei politische Auflage für die Planung, die Sichtachsen vom Hang, den Rainvilleterrassen und vom Heinepark zu erhalten. Nur die Varianten, die diesem Anliegen der Bürger:innen Rechnung trügen, seien für die CDU-Fraktion genehmigungsfähig. ume für Clubkultur und nicht-kommerzielle öffentliche Orte zu erhalten, die in Hamburg zuletzt leider oft entfallen seien, sollten berücksichtigt werden. Das Amt habe ohnehin schon ausgeführt, dass dieses Anliegen weiter in Betracht gezogen werde. Vielversprechend sei dabei die Idee, die Markthalle darin einzubeziehen. Das Thema habe die CDU-Fraktion im Blick. Gleichwohl handle es sich hier um die Planung der Grundeigentümerin FMH, weshalb ein Interessenausgleich mit einem wirtschaftlich tragfähigen Projekt stattfinden müsse. Die geplante Nutzungsmischung, die auch einen großen Mehrwert für die Anwohner:innen westlich und östlich des Plangebiets biete, begrüße die CDU-Fraktion. Die Ausgestaltung des öffentlichen Raums, die Anbindung und die Verkehrsplanung werde in den zuständigen Ausschüssen noch öffentlich beraten.

 

Frau Benkert legt dar, sie werde die heute vorgebrachten Aspekte mit in die Fraktion DIE LINKE nehmen und im Planungsausschuss diskutieren. Die Gebäudehöhen und damit verbunden die Sichtbeziehungen auf die Elbe seien Teil des kulturellen Erbes Hamburgs. Deshalb habe der vorherige Bebauungsplan-Entwurf eine maximale Gebäudehöhe von 17 m zur Sicherung des Elbblicks festgelegt. Die heute vorgestellten Gebäudehöhen von 21,9 m auch bei der Variante mit den Flachdächern seien noch im Planungsausschuss zu diskutieren. Sie teile die Kritik, dass der geplante Kaispeicher die Sicht auf die Elbe versperre. Die öffentlichen Plätze und Erdgeschosse sollten grüner werden, da es an Bäumen und Sträuchern fehle. Die Dächer ssten öffentlich und barrierefrei zugänglich sein. Sie befürworte die Idee, einen Lernort zu schaffen, was ein wichtiger Aspekt für einen konsumfreien Ort sein könne. Über tote Bürogebäude, den Wunsch nach dauerhaft konsumfreien Flächen, Raum für Clubkultur und Freiräumer Jugendliche sowie die Nutzung der Markthalle für Veranstaltungen müsse noch im Planungsausschuss diskutiert werden.

 

Frau Blume betont, die FDP-Fraktion habe das Bebauungsplanverfahren von Anfang an positiv begleitet. Anders als der vergangene enthalte der neue Bebauungsplan-Entwurf einen ausgewogenen Kompromiss mit einer spannenden Nutzungsmischung. Hier nne ein Gewinn für die Anwohner:innen, für Hamburg und Tourist:innen entstehen. Zu den Dachvarianten habe es heute einen spannenden Vorschlag gegeben, mit dem sich die FDP-Fraktion befassen werde. Den Kaispeicher habe sie aus städtebaulicher Sicht bislang als Landmark verstanden, werde aber über die heute geäerten Bedenken zu dessenhe nachdenken. Der Bezirk müsse sich auch mit der Suche nach neuen Flächen für den vor Ort ansässigen Hamburger Boxstall auseinandersetzen, der als ein wichtiges Projekt in Altona zu erhalten sei. Am r die Anwohner:innen oft wichtigen Thema Kopfsteinpflaster werde die FDP-Fraktion dranbleiben. Noch sei unklar, ob dieses bleibe, entfernt oder beschnitten werde. Hinsichtlich der angesprochenen Veranstaltungen auf öffentlichem Grund freue sie sich über den Vorschlag des Bezirksamts, das Thema als Aufgabe mitzunehmen. ume dafürrden dringend benötigt, was ein Thema an vielen Stellen im Bezirk sei. Darüber hinaus freue sie sich sehr auf die Markthalle, da Hamburg über noch nichts Vergleichbares verfüge, diese einen guten Anreiz biete und sehr spannend sei.

 

Herr Dr. Schülke erklärt, die AfD halte das Konzept für eine insgesamt gelungene Planung. Auch im Areal West stimme vor dem Hintergrund des ausgehandelten Kompromisses die Nutzungsmischung. Die AfD hätte sich die Planung bereits Jahre früher gewünscht, doch sei heute erklärt worden, weshalb das nicht geklappt habe.

Der Planungsausschuss habe sehr sorgsam auf die gerade noch ausreichende Sicht von den Rainvilleterrassen und dem Altonaer Balkon auf die Elbe geachtet. An dem den Blick auf den Hamburger Michel verstellenden Gebäude von KPMG nne gut nachvollzogen werden, wie schnell solche Sichtachsen verschwinden könnten, wenn nicht richtig aufgepasst werde. Auch in diesem Bebauungsplanverfahren seien die Sichtachsen in Gefahr gewesen,rden aber weiter vom Planungsausschuss verteidigt.

Teilweise unglücklich sei die geplante Wohnbebauung im Areal West. Die Wohnungen im Kaispeicher und in den Elbkaihäusern seien mit Elbsicht und Randlage zum Gewerbegebiet attraktiv. Die zwei Wohnblöcke hinter dem Bürogebäude gehörten aus städtebaulicher Sicht jedoch nicht dorthin. Der sogenannte „Wohnhof“ sei hochverdichtet geplant, von allen Seiten durch intensive Bebauung und vom Elbhang eng bedrängt, liege vollrmexponiert und ziehe keinen visuellen Vorteil aus der Elbnähe. Wenn hier unbedingt Wohnnutzung entstehen müsse, dann maximal mit dem hinteren Gebäuderiegel und unversiegelter Freifläche davor. Besser wäre hier aber die Ausweisung von nicht-störendem Gewerbe, für das es in Hamburg viel zu wenig Flächen gebe und das besser in die Gegend passe als Wohngebäude.

 

Frau Boehlich berichtet, am häufigsten sei heute die Höhenentwicklung angesprochen worden, die sich die Fraktion GRÜNE genau ansehen werde. Wohnnutzung in dem Gebiet unterzubringen, befürworte die Fraktion GRÜNE. Jedoch werde auf die mittlerweile imndnis für das Wohnen vereinbarten 35 Prozent geförderter Wohnungsbau bestanden. Es müsse künftig klimaneutral gebaut und nachhaltige Baustoffe verwendet werden. Daher setze sich die Fraktion GRÜNE für die Variante der Flachdächer ein, auf denen Retentionsdächer errichtet werden sollten. Die Fläche, die im Erdgeschoss versiegelt werde, solle auf dem Dach begrünt werden. So ergebe sich außerdem vom Heinepark ein Blick aufs Grün bis an die Elbe. Flachdächer seien dafür besser geeignet als Spitzdächer. Die Ergebnisse der Thementische, über die sie sich gefreut habe, sollten zur Auswertung an die Fraktionen weitergeleitet werden, da dort bei der ÖPD ebenfalls angesprochene Themen angebracht worden seien. Die heute gemachten Anmerkungen der Bürger:innen nehme sie mit und würden außerdem noch weiter im Planungsausschuss diskutiert. Der Forderung, die Bestandsgebäude auf solch kostbaren Flächen stehen zu lassen, könne aufgrund des hohen Drucks auf den Wohnungsmarkt nicht nachgekommen werden. Hamburg gingen zusehends Flächen verloren, sodass Gewerbe und Wohnen wie auch in anderen Quartieren kreativ miteinander vereint werden müssten.

 

Auch um die Flächen der Elbquellen habe es Begehrlichkeiten für eine Wohnbebauung gegeben. Das habe die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft nach intensiver Diskussion verhindert und hre zur Freilegung der Elbquellen Maßnahmen zur Einführung von Sauerstoff durch, was insgesamt etwa 20 Jahre dauern werde. Aufgrund der vermutlich teuren Herrichtung des maroden Schellfischtunnels seien Sponsor:innen und eine Betreuung dafür tig. Zur möglichen Abschottung des Tidewassers am Alten Fischereihafen sei zu berücksichtigen, dass im Rahmen der Ausgleichspflichtr die Elbvertiefung Öffnungen von Becken für die Natur vorgesehen worden seien. Daher wären auch hier Sponsor:innen und ein Umweltgutachten zur Prüfung nötig, ob eine Abschottung überhaupt möglich sei.

r die geschilderten Veranstaltungen mit Musik auf öffentlichem Grund seien Sondernutzungsgenehmigungentig. Eine Clubkultur müsse im Plangebiet erst noch etabliert und konzentriert gesteuert werden, wofür aber auch zusätzliche finanzielle Mittel nötig wären. Dabernnten gerne Gespräche geführt werden.

 

Herr Werner merkt an, die Höhenentwicklung und die Sichtbarkeit der Elbe seien für die SPD-Fraktion entscheidend. Eine der Sichtachsen werde derzeit durch die Kühlhalle behindert. Die Sichtachsen dürften durch die Neuplanung nicht schlechter werden und würden sich durch die geplanten Durchblicke hoffentlich verbessern. Die Elbe müsse weiter erlebbar bleiben. Deshalb werde die SPD-Fraktion die Planung des Kaispeichers, der die Sicht vom Heinepark deutlich verschlechtere, kritisch begleiten.

 

Es sse diskutiert werden, welche Flächen für die Öffentlichkeit dauerhaft gesichert werden könnten, ob dort Veranstaltungen oder Festeglich seien und wie solche Flächen zugeschnitten würden. Die geplante Nutzungsmischung und die städtebauliche Körnung würden das Gebiet wesentlich lebendiger machen als im Bestand, in dem eine Industriebrache drohe und das Erleben der Elbkante sehr restriktiv sei. Durch die Neuplanung entständen nicht nur Büros, sondern auch Wohnungen und eine lebendige Markthalle. r die SPD-Fraktion sei es wichtig, dass 35 Prozent geförderte Wohnungen über 30 Jahre entständen. Das sei deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren und werde dringend benötigt. Für eine Nutzung des Schellfischtunnels wären neben Sponsor:innen auch tragfähige Konzepte nötig. Mit der Begehbarkeit der Dächer seien bereits gute Erfahrungen gemacht worden beispielsweise beim Cruise Center, welches von der Öffentlichkeit gut angenommen werde. Neben der notwendigen Dachbegrünung sei dies daher gut vorstellbar. Die Variante der Schrägdächer sei für die SPD-Fraktion hier weniger geeignet als die Flachdächer, da damit die Retentionsdächer und die Sichtachsen auf die Elbe optimiert würden.


Anlagen
TOP 6 E-Mails mit Fragen und Anmerkungen während der ÖPD (221 KB)
TOP 6 Präsentation_geschwärzt (4219 KB)