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Wiederherstellung und Grundsanierung des Parkplatzes des Wildparkgeheges im Klövensteen am Sandmoorweg sowie Verlagerung des vorhandenen Spielplatzes am Sandmoorweg und Neuanlage als naturnaher Waldspielplatz innerhalb des Wildgeheges in Hamburg Rissen Beschlussempfehlung des Amtes

Beschlussempfehlung öffentlich

Letzte Beratung: 13.07.2023 Hauptausschuss Ö 3

Sachverhalt

1. Parkplatz

 

Der Parkplatz am Wildgehege wird durch Erholungsuchende des Waldes, Besucher:innen des Wildgeheges sowie der Waldschänke ganzjährig genutzt.

 

1.1 derzeitiger Zustand

 

Die Flächen sind mit einem Belag aus Schotter eingedeckt, welche weiträumig überwachsen sind, so dass derzeit nur ein Teil des Parkplatzes überhaupt als solcher erkennbar ist. Die östliche Parkplatzfläche ist durch niedrige Wälle gegliedert und eingefasst. Die Erdwälle sind begrünt und z.T. mit Bäumen und Buschwerk bestockt. Die Entwässerung dieser Fläche ist aufgrund der zur Mitte gerichteten Neigung der Oberflächen, bei ergiebigen Regenfällen nicht gewährleistet, so dass sich dort große Pfützen bilden, welche die Nutzbarkeit einschränken. Durch die gegenläufige komplizierte Verkehrsführung im Zick-zack und des weitläufigen Überwuchses ist die Nutzung des Parkplatzes, insbesondere bei erhöhtem Aufkommen, eingeschränkt.

 

In seinem westlichen Bereich haben sich Flächen der ehemaligen schottergedeckten Stellplatzflächen selbst begrünt mit überwiegend Brombeeraufwuchs. Ungeordnetes Parken und Fahren zum Teil im Bereich der Baumkronen hat sich dort etabliert. Insgesamt stellt sich die Stellplatzfläche im westlichen Teil ungeordnet und größtenteils nicht mehr nutzbar dar, im östlichen Teil besteht ein erhebliches Entwässerungsproblem sowie eine ungünstige Verkehrsführung.

 

Im nord-westlichen Bereich der Bearbeitungsfläche befindet sich ein Betriebsgelände für den Forst, welche z.B. zur Aufbewahrung von Natursteinmaterialien derzeit genutzt wird, jedoch durch beispielsweise eine fehlende Einzäunung nur eingeschränkt für den internen Dienstbetrieb nutzbar ist.

 

Der nord-östliche Teilbereich wird derzeit als Stellplatzfläche genutzt. Im Rahmen der Überarbeitung soll dieser Bereich als waldartige Fläche mit Schwerpunkt auf naturschutzfachliche Aspekte entwickelt werden. Der von Nord-Westen ankommende Wanderweg wird entsprechend durchgeführt.  

 

1.2 Wiederherstellung und Sanierung

 

Ziel ist eine Wiederherstellung des Parkplatzgeländes (und des Betriebsgeländes) in für Besucher:nnen ansprechender Form, die sachgerechte Verkehrsführung ermöglicht und bestehende Mängel (Entwässerung) beseitigt. Des Weiteren die Renaturierung einer 700 qm großen Fläche und die Pflanzung von 30 klimaresilienten Bäumen. Im Detail umfasst dies:

  • gezielte, eindeutigere Verkehrslenkung, dadurch effektivere, sicherere Nutzbarkeit,
  • optimierte Flächenausnutzung, dadurch zukünftig ca. 150 Stellplätze auf 4.855 qm anstatt derzeit 130 Stellplätze auf 5.136 qm, 
  • größtmöglicher Erhalt des Baumbestandes, notwendige Fällungen werden vollständig ausgeglichen,
  • Renaturierung von derzeit als Parkplatz genutzten Flächen,
  • Regenwasserversickerung vor Ort;

 

Im Detail ist für den Umbau der Stellplatzanlage vorgesehen:

  • Die Verkehrsführung als Einbahnstraßen-System umzubauen mit neuen Umfahrtmöglichkeiten.
  • Durch fünf neue Walldurchbrüche sollen die östlichen und westlichen Flächen miteinander verbunden werden. Die Stellplatzflächen werden dadurch übersichtlicher und die Fahrwege verkürzen sich. Durch die Neuordnung können die Flächen besser genutzt werden.
  • Die Zufahrt bzw. Ausfahrt erfolgt wie bisher über den Wespenstieg.
  • Die bestehende Zufahrt im Norden am Sandmoorweg wird nur für die Anfahrt der Lagerfläche genutzt werden.
  • Im Zuge der Umgestaltung ist es vorgesehen 9 Bäume zu fällen. Demgegenüber werden 30 Bäume im Parkplatzbereich neu gepflanzt sowie eine 700 qm große Renaturierungsfläche angelegt.
  • Im Bereich des westlichen Parkplatzes sollen Teilflächen bepflanzt werden. Es ist geplant das Oberflächenprofil der Deckschicht so zu verändern, dass das Oberflächenwasser über offene Rasenmulden versickert bzw. in den Vorflutgraben abgeleitet wird.
  • Die Waldschänke wird zukünftig einen separaten Bereich erhalten, die Anordnung der Stellplätze wird optimiert, die Fahrbahnbreite angepasst, die Stellplatztiefen reduziert. Darüber hinaus werden zwei behindertengerechte Stellplätze geschaffen, Fahrradabstellplätze ergänzt, eine Teilfläche renaturiert.
  • Der Betriebsplatz im Nordwesten (ca. 1.573 qm) soll von Aufwuchs befreit werden. Die dort gelagerten Materialien (größtenteils Natursteine) sind momentan stark überwuchert. Auf den Luftbildern ab 2011 ist zu sehen, dass die Fläche als Lager unterschiedlich intensiv genutzt wurde. Um z.B. wilde Ablagerungen zu verhindern wird an der Zufahrt eine Schranke eingebaut sowie dieser Bereich eingefriedet.
  • Im Nord-Osten, wird die momentan zum Parken genutzte Fläche (ca. 720 qm) renaturiert werden. Die sich dort ausbreitenden invasiven Pflanzenarten werden entfernt.
  • Wildparken wird durch den Einbau von Barrieren aus liegenden Holzstämmen in Grünbereichen verhindert.
  • Das Vorhalten einer E-Ladestation für KFZ und Fahrräder ist beabsichtigt, eine mögliche Realisierung wird derzeit noch geprüft.

 

Wie die Detailplanung darstellt, ergibt sich in der Summe im Rahmen der Wiederherstellung und

Sanierung eine ansprechende, zweckdienliche und naturnah in die Umgebung eingebettete

neue Parksituation mit neuer zeitgemäßer Ausstattung und Ausrichtung, die damit auch auf den

Gesamtraum Forst und weitere Umgebung ausstrahlt und auch zu einer Attraktivitätssteigerung

beiträgt.


 

2. Spielplatz

 

2.1 derzeitiger Zustand

 

Das Wildgehege Klövensteen liegt als Einrichtung der Freien und Hansestadt Hamburg am Sandmoorweg im Stadtteil Rissen im Westen von Hamburg. In seinem Eingangsbereich direkt an der Straße Sandmoorweg liegt derzeit ein öffentliches Spielplatzangebot, welches verlagert und innerhalb des Wildgeheges als naturnaher Waldspielplatz neu etabliert werden soll. Das Bezirksamt Altona hat für das Projekt über das Erhaltungsmanagement Wald Mittel erhalten. Diese Investivmittel sind vorgesehen, um sowohl den bestehenden, sanierungsbedürftigen Spielplatz von der Straße Sandmoorweg weg sowie im Wildgehege Klövensteen neu anzulegen. Dieser Wunsch des Bezirksamtes und der Politik besteht seit vielen Jahren, um diesen potentiellen Unfallschwerpunkt von der Straße Sandmoorweg nachhaltig abzuwenden.

Aus sachlichen und fachlichen Gründen ist geplant, den Spielplatz in der Nähe des Waldschul-Eingangs, im Gelände zwischen der Waldschule, der Uhu-Anlage und dem Veranstaltungsplatz zu errichten. Um hier eine fachlich fundierte Planung zugrunde zu legen wurde ein Fachplaner mit dem Ziel beauftragt einen naturnahen Waldspielplatz im vorhandenen Gelände zu integrieren, der das Naturerleben und Spielen auf dieser Fläche ermöglicht. Es sollen möglichst viele Bäume und Natur erhalten bleiben, die in das Spielplatzkonzept eingearbeitet werden. Eine Beteiligung von Kindern über die Waldschule wird voraussichtlich im Juli noch vor den Sommerferien stattfinden. Der Spielplatz soll barrierefrei erreichbar sein und weitere inklusive Aspekte, wie gemeinschaftlich nutzbare Spielbereiche, gut erreichbare Aufenthaltsbereiche, u.ä. enthalten. Die Option für einen Zugang direkt vom Sandmoorweg aus, soll offengehalten werden, vorgesehen ist vorerst ein Zugang über das Wildgehege.

 

2.2 Entwurfsbeschreibung:

 

Die Gesamtfläche des Planungsgebietes inkl. angrenzend zu berücksichtigender Flächen beträgt ca. 5.000m². Neben naturnahen Spielgeräten aus Robinienholz, ist eine Modellierung des Geländes in Form eines größeren und eines kleineren Hügels geplant. Die Hügel werden üppig mit heimischen Gehölzen, wie Hainbuchen, Feldahorn und Weiden, etc. bepflanzt. Zwischen den Sträuchern werden gezielt und dezent kleine Pfade und Verstecke vorgegeben, die im Laufe der Zeit von den Kindern geprägt und weiterentwickelt werden können. Auf diese Weise wird die Fantasie der Kinder in einer naturnahen und gleichzeitig sehr spannenden Umgebung gefördert.

 

Auf natürliche Weise finden Kinder hier Raum, einerseits ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, und anderseits spielerisch die heimische Flora und Fauna in unmittelbarer Nähe zu entdecken und kennenzulernen.

 

Das Planungsgebiet ist in erster Linie geprägt von einem Kiefernforst sowie der nicht heimischen Traubenkirsche im Unterwuchs. Die Planung nimmt weitestgehend Rücksicht auf den Erhalt des Baumbestandes. Vereinzelt sind Baumfällungen unvermeidbar, wobei diese durch zahlreiche Neupflanzungen standortgerechter, robuster Laub- und Klimagehölzarten ausgeglichen werden.

 

Die geplanten Spielgeräte fördern in erster Linie die motorischen Fähigkeiten der Kinder, indem sie zum Klettern und Balancieren einladen. Dabei sind diese in verschiedenen Formen und Abfolgen hintereinander als Parcour aufgebaut, so dass sich Rundlaufmöglichkeiten ergeben.

Daneben werden vereinzelt ebenfalls Elemente untergebracht, die schaukeln, rutschen, wippen und kriechen ermöglichen. Für Kleinkinder gibt es einen Sandspielbereich. Für den Waldbezug werden hier auch Wurzelteller samt Baumstümpfen platziert, welche ebenfalls zum Wühlen und Buddeln in Erde und Waldboden freigegeben werden.

 

Als zentrales Highlight gibt es einen überdimensionalen „Eichhörnchenkobel“ von ca. 3m Durchmesser als außergewöhnliches Holzspiel- und Klettergerät. Der Spielbereich wird von einer Umzäunung einfasst, so dass Kinder nicht in rückwärtige Bereiche des Wildgeheges vordringen können. Direkt hinter der Einfassung wird in Sichtweite eine neue Eichhörnchen-Futterplattform aufgebaut, die zur Wildtierbeobachtung einlädt und gleichzeitig eine thematische Brücke zum Naturspielbereich schlägt.

 

Für Eltern und Großeltern gibt es Sitzbänke und Holzpodeste, die zum Verweilen einladen.

 

Für die direkt angrenzende Waldschule soll möglichst ein großzügiger Holzunterstand mit Gründach realisiert werden, der künftig die Waldpädagogik für Schulklassen an der frischen Luft ermöglichen soll. Damit könnte das abgängige Tipi-Zelt am gleichen Standort ersetzt.

So können sich die Kindergruppen in unmittelbarer Nähe zur Umweltbildungseinrichtung, vor oder nach dem Lernangebot im Naturspielbereich austoben.

 

Ein Vorentwurf zur Spielplatzverlagerung sowie eine Konzeptplanung zur Grundsanierung des Parkplatzes liegt dieser Drucksache an.

 

3. Finanzieller Rahmen und Zeithorizont

 

Für die Grundsanierung des Parkplatzes stehen aus Mitteln des Erhaltungsmanagements 750.000 Euro und für den Spielplatzbau 200.000 Euro zur Verfügung.

 

Die Maßnahmen müssen zwingend in 2023 beauftragt und begonnen werden; ein weiterer Übertrag ungenutzter Mittel nach 2024 wird nach derzeitigem Stand nicht erfolgen. Der Beginn der baulichen Umsetzung beider Maßnahmen ist ab Herbst/ Winter 2023 avisiert.

 

Beide Planungen werden hiermit dem Gremium vorgestellt.  

 

 

Petitum/Beschluss

:

Der Ausschuss wird um Zustimmung zu den vorgelegten Planungen zu 1. Parkplatz und 2. Spielplatz gebeten.

 

Bera­tungs­reihen­folge
Anhänge

Konzeptplanung Parkplatzanlage sowie Vorentwurf Spielplatz

Lokalisation Beta

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