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Upcycling für Schanzenbrücke und Sternbrücke - historische Bauelemente neu verwenden Dringlicher Antrag der Fraktion GRÜNE

Antrag öffentlich

Letzte Beratung: 30.05.2024 Bezirksversammlung Ö 9.6

Sachverhalt

Mit der Brückenüberführung über der Schanzenstraße und der Sternbrücke stehen nach aktueller Rechtslage zwei stark sanierungsbedürftige Bauwerke vor dem Abriss und schaffen somit Platz für Neubauten, die den steigenden Anforderungen im Bahnverkehr Stichwort Deutschlandtakt gerecht werden.

 

Beiden Brücken wurde erst im Verlauf des Planfeststellungsverfahren die Denkmalwürdigkeit aberkannt. Die über 100 Jahre alten markanten Bauwerke sind für die Stadtteile Sternschanze, Altona-Altstadt und Altona-Nord seit vielen Jahren wichtige Orientierungspunkte des täglichen Lebens und für viele Menschen auch Teil der persönlichen Geschichte; sei es als Anwohner*in, als Besucher*in der Clubkultur oder beim Besuch des „Schanzenviertel“.

 

Da historische Bauelemente wie Brückengeländer oder Eisenträger für die neuen Brücken nicht wiederverwendbar sind, droht ihnen ungeachtet des Denkmalwerts die Verschrottung. Denkbar wäre aber die Abgabe einiger dieser Elemente erste Auskünfte der Bahn stimmen hier optimistisch. Für ein Upcycling von gründerzeitlichen Geländern lassen sich viele Anwendungsmöglichkeiten vorstellen, sei es für Kunstwerke, als Zierelemente an Bauwerken und in Gärten oder für den privaten Bedarf. So bliebe wenigstens ein kleiner, aber wertvoller Teil der Bauwerke in neuer Verwendung erhalten.

 

Beispiele aus anderen Städten zeigen, wie Upcycling bei historischen Bauten gestaltet werden kann. In Lüneburg wurde initiiert durch den Künstler Curt Pomp Elemente von Abrisshäusern in der westlichen Altstadt einer neuen Verwendung zugeführt. In der Nähe von Stuttgart wurde ein Baumarkt für historische Baustoffe eröffnet, der Bauelemente wie Türen, Gitter, Lampen oder Türklinken aus bis zu fünf Jahrhunderten anbietet, die zuvor aus Abrisshäusern geborgen wurden.

 

Das Bezirksamt wird gemäß § 19BezVG gebeten:

 

  1. ein Konzept zu entwickeln, um ein Upcycling historischer Bauelemente der Schanzenbrücke zu ermöglichen. Dazu werden folgende Schritte vorgeschlagen:

 

  1. Begutachtung der Brückenelemente, um festzuhalten, welche Elemente gesichert werden sollen.
  2. Auswahl eines geeigneten Ortes zur Zwischenlagerung auf Liegenschaften, auf die der Bezirk Zugriff hat. Auch zu prüfen ist dabei die Eignung noch ungenutzter Flächen im Flora-Bunker und im Bunker in der Schomburgstraße.
  3. Initiierung eines partizipativen Verfahrens für die Weiterverwendung
  4. Einwerben von Förder*innen oder eines Projektträgers, der das Projekt ggf. weiterentwickelt wie z.B. das Künstlerhaus Faktor, das Stadtteilkulturzentrum Haus 3 oder FUX e.G.
  5. Sicherstellung einer vereinfachten und kostenlosen Abgabe an interessierte Bürger*innen.

 

  1. zu prüfen, ob auch für die Sternbrücke ein entsprechendes Verfahren aufgesetzt bzw. das Verfahren um die Sternbrücke erweitert werden kann.

 

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.

 

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