Träger Hamburger mit Herz - Antrag auf Mittel aus dem Quartiersfonds II zur Weiterführung eines bereits bestehenden Mentoring Projektes bis Ende 2020 Beschlussempfehlung des Haushalts- und Vergabeausschusses
Der Träger Hamburger mit Herz beantragt eine Zuwendung aus dem Quartiersfonds II in Höhe von 11.000 Euro, zur Weiterführung eines bereits bestehenden Mentoring-Projektes bis Ende 2020.
Die Antragsunterlagen lagen zuletzt dem Haushalts- und Vergabeausschuss in seiner Sitzung vom 16.06.2020 mit der Drucksache 21-0955.1 vor.
Bei dem beantragten Mentoring-Projekt handelt sich um ein Anschlussprojekt, welches derzeit von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) und der Bürgerstiftung Hamburg gefördert wird. Die Förderung der BASFI läuft im Juni 2020 aus (Einstellung des Integrationsfonds). Die Bürgerstiftung fördert das Projekt bis Ende 2020.
Durch die hier (anteilig) beantragten 11.000 Euro Personalkosten soll sichergestellt werden, dass nach Wegfall der Fördergelder aus dem Integrationsfonds, eine hauptamtliche Projektleitung in Teilzeit (Minijob) für die Organisation des Büros, Begleiter*innen (Minijob) für die Mentor*innen und Honorarkosten weiterhin finanziert werden können. Um die Weiterarbeit sicherzustellen, bedarf es ebenfalls der Abdeckung der anfallenden Sachkosten, wie Miete und Verwaltungskosten.
Das Ziel des Trägers ist es, die bisher geleistete Integrationsarbeit nachhaltig und qualitativ hochwertig, insbesondere vor dem Hintergrund der komplexer werdenden Themen innerhalb der Patenschaften, fortzusetzen, weiter auszubauen und damit weiterhin zum festen Bestandteil der Mentoring-Projekte Hamburgs zu gehören. Pro Kalenderjahr werden bis zu 100 Patenschaften angestrebt, die Patenschaften werden professionell begleitet sowie die Ehrenamtlichen Mentor*innen beraten und mit anderen Mentoring-Projekten vernetzt.
Der Projektraum HERZKAMMER befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der St. Markusgemeinde, in deren Räumen ein niedrigschwelliges Sprachlotsen Projekt stattfindet. Der Träger wirkt einerseits in Hoheluft Ost und in den angrenzenden Stadtteilen Eimsbüttel und Nord. Das Lernforum Altona findet im Jugend-Kulturzentrum ESCHE statt. Darüber erfolgt die Anbindung in den Bezirk Altona. Aktuell bestehen 50 aktive, nachhaltige und intensiv betreute 1:1 Patenschaften.
Zielgruppen des Patenschaftsprojektes sind Hamburger*innen der Zivilgesellschaft, die bereit sind, ehrenamtlich einen Teil ihrer Zeit mit Migrant*innen mit Fluchthintergrund zu verbringen und sie in ihrem neuen Alltag zu unterstützen, anzuleiten und sie in die Gesellschaft einzubinden.
Durch die Sprachprojekte des Trägers für Menschen mit Fluchthintergrund bestehen bereits Kontakte zu den potentiellen Mentees. Die potentiellen Mentees sind junge Frauen und Männer, davon ist eine ansteigende Anzahl an jungen Frauen mit Kindern zu verzeichnen. Der Träger hat verstärkt Kontakt zu Menschen aus Eritrea.
Die Auswahl der Mentor*innen erfolgt durch definierte Standards und Auswahlkriterien. Hier wird vor allem Wert auf die Zuverlässigkeit, Motivation, Offenheit sowie die passenden persönlichen Fähigkeiten gelegt. Die zeitliche Flexibilität und Bereitschaft, sich auf andere Kulturen einzulassen und den / die Mentee in seiner/ihrer Persönlichkeit zu akzeptieren, sind ebenfalls ausschlaggebende Punkte für die Teilnahme an diesem Projekt. Wichtig ist, dass die Beteiligten keinen Sekten o.ä. angehören, ein unterstützendes privates Umfeld haben und sich für einen längeren Zeitraum zeitlich binden können und wollen. Es werden 1:1 Patenschaften zwischen Hamburger*innen und erwachsenen Migranten mit Fluchthintergrund vermittelt und sie dauern zunächst 6 Monate. Für Mentor*innen und Mentees wurde jeweils ein eigener Erfassungsbogen, auf Grundlage des Mentoring Leitfadens des Hamburger Dachverbands Mentor.Ring e.V., entwickelt.
Die Ziele und Art der Patenschaft sind
Aus fachlicher Sicht wird die Weiterführung des Mentorenprojektes sehr befürwortet. Für den Bezirk Altona ist die Zielgruppe der jungen Menschen aus Eritrea von besonderer Bedeutung. Es bestehen wenige Kontakte in diese Gruppe, außer, dass die bestehende eritreische Gemeinde in der Kreuzkirche Altona einen Ort für Gottesdienste gefunden hat.
Der Träger befindet sich in Gesprächen mit den Bezirksämtern Eimsbüttel und Nord und weiteren Stiftungen.
Der Träger hat begonnen, digitale Anwendungen zur Kontaktpflege und zum Kontaktaufbau einzusetzen. Mit zunehmenden Lockerungen werden auch, unter Einhaltung der Corona-Regeln, persönliche Kontakte wieder aufgebaut werden können.
Im Quartiersfonds II stehen ausreichend Mittel zur Verfügung. In der Mittelabflussmeldung an den Haushalts- und Vergabeausschuss vom 19.05.2020 wurden nach Berücksichtigung u.a. dieses Projektantrags i.H.v. 11.000 Euro weitere freie Mittel i.H.v. 24.905 Euro für möglich neue Projekte gemeldet.
Der Haushalts- und Vergabeausschuss empfiehlt dem Hauptausschuss einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:
Für die Weiterführung des bestehenden Monitoring-Projektes bis Ende 2020 werden dem Träger Hamburger mit Herz aus dem Quartiersfonds II Mittel in Höhe von 11.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Dringlichkeit: Es soll sichergestellt werden, dass das Projekt nahtlos weitergeführt werden kann.
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