Sülldorfer Bahnhof ordentlich sanieren Antrag der Fraktionen von SPD und CDU (NEUFASSUNG)
Letzte Beratung: 25.04.2024 Bezirksversammlung Ö 9.1
Aus der Fach- und Tagespresse konnte entnommen werden, dass die Deutsche Bahn AG einen umfassenden Umbau des S-Bahnhofes Sülldorf plant. Zwei wesentliche Bauvorhaben sind hier angekündigt: Die Modernisierung der Signal- und Stellwerkstechnik und der bauliche Umbau des Bahnhofes Sülldorf. Die Anpassung der Signal- und Stellwerkstechnik ist nur richtig und kommt ohnehin viel zu spät. Die Bahn muss sicherstellen, dass sie auf den gesamten Strecken zentral und abgestimmt Schalten können, auch bei Frost oder anderen Hindernissen eines störungsfreien Bahnbetriebs. Einzig bedauerlich ist für Eisenbahnromantiker der Wegfall der historischen Formsignale.
Der Sülldorfer Bahnhof, am Drehpunkt zwischen dem dörflichen Kern und den eher suburbanen und urbanen Strukturen südlich und nordöstlich der Bahntrasse, soll allerdings abgerissen und durch einen gesichtslosen Haltepunkt ersetzt werden. Damit fällt der letzte sichtbare Beleg der historischen S-Bahn-Linie von Blankenese in die Vorstadtdörfer. Ein Denkmalschutz wurde bisher noch nicht erkannt.
Die öffentlich gewordenen Pläne für die neue Erschließung bedeuten jedoch nur Probleme. Die Bahn hat bei ihren Überlegungen offenbar – anders als der Bezirk im Rahmen der Aufstellung neuer Bebauungspläne – die Kundenströme nicht beachtet oder sie sind ihnen egal. In den Bebauungsplänen sowohl nordöstlich (Osterfeld) als auch südöstlich („Sülldorfer Linse“) sind neue Zugänge vorgesehen, die nicht unerhebliche Umwege der Bewohnerschaften aus den Wohngebieten entlang des Op'n Hainholt und aus dem Sülldorfer Süden ausräumen. Mit der Verlegung des Zugangs weiter nach Osten werden die Wege für die ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer aus dem Westen und Norden zudem noch weiter verlängert. Es verlieren alle, denn die Zugänglichkeit durch den Wegfall des kleinen Übergangs wird durch hohe Treppenanlagen noch weiter erschwert (und verlängert). Die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen wird komplizierter – gerade dort, wo der Regionalpark Wedeler Au einen wesentlichen Startpunkt für Wanderungen zu Fuß und mit dem Fahrrad vorsieht.
Die Herstellung von barrierefreien Zugängen im östlichen Bereich über die Zuwegung des Osterfeldes und von der B431 muss daher zwingend umgesetzt werden.
Eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger oder gar der Bezirksversammlung scheint von der Bahn überhaupt nicht geplant zu sein. So werden die Pläne allein durch die Presse verkündet. Ein angemessener Umgang ist das nicht.
Ziel eines Umbaus des Sülldorfer Bahnhofes muss – neben technischen Notwendigkeiten – sein, dass der Komfort für die Fahrgäste verbessert wird, die Attraktivität des Nahverkehrs steigt und damit der Anteil des ÖPNV am Modal Split im Sinne einer Mobilitätswende gesteigert werden kann.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) sowie die Behörde für Kultur und Medien werden gem. § 27 BezVG aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass folgende Punkte umgesetzt werden:
Die Bezirksversammlung bekräftigt ihre bisherigen Beschlüsse zum zweigleisigen Ausbau der S-Bahn-Strecke zwischen Blankenese und Wedel und ersucht darüber hinaus die BVM, im zuständigen Fachausschuss der Bezirksversammlung zeitnah über den aktuellen Sachstand zur Umsetzung des bürgerschaftlichen Ersuchens (22/12949) gemeinschaftlich mit S-Bahn, DB Netz und ggf. dem schleswig-holsteinischen Aufgabenträger in Sachen „zweigleisiger Ausbau“ zu berichten.
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Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.
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