Sterben die Wochenmärkte? Kleine Anfrage von Wolf Achim Wiegand (FDP-Fraktion)
Letzte Beratung: 14.11.2022 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 7.2
„In keiner anderen Stadt in Deutschland gibt es mehr Wochenmärkte als in Hamburg“, stellt das Bezirksamt Altona auf seiner Website bei hamburg.de fest. Sie seien wichtige Vertriebsstandorte für die Direktvermarktung der Erzeugerbetriebe von landwirtschaftlichen Produkten aus dem regionalen Umfeld. Außerdem entstehe so unter freiem Himmel - zusammen mit ambulanten Warenanbietern aus vielen Bereichen des Einzelhandels - ein interessanter Warenmix. Überdies trügen die Wochenmärkte in Altona auch eine wichtige soziale Funktion zur Stadtteilkultur bei.
Marktbeschicker klagen über Umsatzrückgänge und die Kunden stellen fest, dass insbesondere der Blankeneser Wochenmarkt an der Blankeneser Bahnhofstraße und der Wochenmarkt Groß Flottbek an der Osdorfer Landstraße trotz großer Beliebtheit Standlücken aufweist. Auch anderswo fällt auf, dass vertraute Beschicker fehlen und die Zahl der mobilen Verkaufsstände abgenommen hat.
Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:
Zu 1:
Vorbemerkung
Die nachfolgenden Besetzungszahlen beziehen sich auf den aktuellen Erhebungszeitraum ab 1. Januar 2022.
Zu 1a:
Der Wochenmarkt Ottensen am Spritzenplatz findet am Dienstag und Freitag statt.
Am Dienstag beschicken im Durchschnitt 13 Markthändler:innen den Wochenmarkt.
Am Freitag beschicken im Durchschnitt 22 Markthändler:innen den Wochenmarkt.
Zu 1b:
Der Wochenmarkt Altona in der Neuen Großen Bergstraße findet am Mittwoch und am Samstag statt.
Am Mittwoch beschicken den Wochenmarkt im Durchschnitt 28 Markthändler:innen.
Am Samstag beschicken den Wochenmarkt im Durchschnitt 29 Markthändler:innen.
Zu 1c:
Der Wochenmarkt in Lurup am Eckhoffplatz findet am Donnerstag statt
Am Donnerstag beschicken den Wochenmarkt im Durchschnitt 9 Markthändler:innen.
Zu 1d:
Der Wochenmarkt Blankenese an der Blankeneser Bahnhofstraße findet am Dienstag, Freitag und Samstag statt.
Am Dienstag beschicken den Wochenmarkt im Durchschnitt 15 Markthändler:innen.
Am Freitag beschicken den Wochenmarkt im Durchschnitt 23 Markthändler:innen.
Am Samstag beschicken den Wochenmarkt im Durchschnitt 24 Markthändler:innen.
Zu 1e:
Der Wochenmarkt Großflottbek an der Osdorfer Landstraße findet am Mittwoch und am Samstag statt.
Am Mittwoch beschicken den Wochenmarkt im Durchschnitt 52 Markthändler:innen.
Am Samstag beschicken den Wochenmarkt im Durchschnitt 65 Markthändler:innen.
Zu 1f:
Der Fischmarkt in Altona-Altstadt findet jeden Sonntag statt.
Am Sonntag beschicken den Fischmarkt im Durchschnitt 140-150 Markthändler:innen.
Zu 2:
Nein. Das Bezirksamt vergibt die Marktfläche an einen privaten Betreiber. Daher liegen nur diesem die Besetzungszahlen vor. Das Bezirksamt führt dazu keine eigenen Erhebungen durch.
Zu 3:
Als Gründe für die Nichtbesetzung eines Marktstandes werden fehlendes Verkaufspersonal bzw. fehlende Nachfolger:innen bei Aufgabe eines Marktstandes (z. B. aus Altersgründen) kommuniziert.
Zu 4:
Nein.
Nur auf dem Fischmarkt in Altona-Altstadt fehlen in letzter Zeit einige sog. „RAPPO HÄNDLER“ (Markthändler:innen, die ihre Ware mit lauten Ausrufen von einer erhöhten Plattform aus verkaufen).
Zu den Gründen: siehe Antwort zu Frage 3.
Zu 5:
Art und Umfang des Angebot auf den Wochenmärkten kann nur in sehr begrenztem Umfang durch das Bezirksamt beeinflusst werden, da dieses sehr stark abhängig ist von der allgemeinen Wirtschaftslage sowie der lokalen Nachfragesituation und das Bezirksamt die Markthändler:innen auch durch ein bestimmtes Konzept nicht zur verlässlichen Beschickung eines Wochenmarktes verpflichten könnte. Die Marktmeister:innen bemühen sich allerdings in jedem Einzelfall darum, die Stammhändler zu halten oder neue Markthändler:innen durch eigene Nachfragen und Recherchen für den jeweiligen Wochenmarkt zu gewinnen.
Für den Fischmarkt in Altona-Altstadt hat das Bezirksamt die frühere Beschränkung für die Zahl der Imbisse oder imbissähnliche Betriebe aufgehoben.
Zu 6:
Ja.
Zu 7:
Die Platzvergabe für Tageshändler:innen wird spontan durch die Marktmeister:innen vor Ort organisiert.
Zu 8:
Aus Sicht des Bezirksamts besteht diesbezüglich aktuell kein Bedarf, da die Wochenmärkte während der Corona-Pandemie mehr Zulauf von Kund:innen erfahren haben und der Trend weiter anhält.
Zum Fischmarkt siehe Antwort zu 5.
Zu 9:
Die aktuelle Standgebühr richtet sich nach der Gebührenordnung für das Marktwesen. Sie beträgt in der Regel 3,70 EUR/lfd. Meter Standfläche; die Gebühr reduziert sich bei Erteilung einer Einzugsermächtigung auf 3,00 EUR/lfd. Meter Standfläche. Die Standgebühr für den Fischmarkt in Altona-Altstadt beträgt 7,50 EUR/lfd. Meter Standfläche (Sommertarif) und 7,00 EUR/lfd. Meter (Wintertarif).
Zu 10:
Vorbemerkung
Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf die Einnahmen durch Standgebühren für die unter Frage 1 aufgeführten Wochenmärkte.
Die Einnahmen durch Standgebühren für die Wochenmärkte beliefen sich
:
Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.
ohne
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