Sportstandort Altona stärken Infrastruktur für den Altonaer TSV strategisch entwickeln Dringlicher Antrag der SPD-Fraktion
Letzte Beratung: 22.05.2025 Bezirksversammlung Ö 9.8
Der Altonaer Turn- und Sportverein von 1899 e.V. ist nicht nur einer der ältesten, sondern auch einer der engagiertesten Sportvereine in unserem Bezirk. Mit rund 1.500 Mitgliedern, davon über 300 allein in der Basketballabteilung, ist der Verein tief im Stadtteil verwurzelt. Sein Beitrag zur sportlichen Bildung von Kindern und Jugendlichen, zur Integration und zum sozialen Zusammenhalt in Altona-Altstadt ist von unschätzbarem Wert.
Besonders die Basketballabteilung hat in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Insgesamt 16 Mannschaften sind derzeit im Jugend-, Damen- und Herrenbereich aktiv – darunter ein Herren-Team, das ab der Saison 2025/26 in der Regionalliga Nord antritt, sowie mehrere Mannschaften in der Ober-, Stadt- und Bezirksliga. Das kontinuierliche Wachstum der Abteilung zeigt sich nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in der Nachfrage: Bereits heute reichen die vorhandenen 19 Hallenzeiten pro Woche bei Weitem nicht aus, um den Trainingsbetrieb für alle Teams angemessen sicherzustellen. Viele Mannschaften trainieren lediglich einmal pro Woche – ein Zustand, der weder sportlich noch pädagogisch tragfähig ist.
Dazu kommt: Die infrastrukturelle Situation ist teils prekär. In den aktuell genutzten Hallen fehlen höhenverstellbare Körbe, es stehen nur veraltete oder unvollständig nutzbare Flächen zur Verfügung, und zentrale Lager- oder Büroräume existieren nicht. Besonders schwer wiegt der Umstand, dass zahlreiche Kinder – insbesondere im Bereich der unter Zwölfjährigen – trotz großem Interesse nicht aufgenommen werden können. Die Wartelisten sind lang, die Talente zahlreich, aber es fehlt an Raum. Und Raum ist in diesem Fall wortwörtlich zu verstehen: Die Hallen reichen schlichtweg nicht aus.
Die mittelfristigen Prognosen des Vereins zeigen deutlich, dass in drei bis vier Jahren ein Bedarf von bis zu 60 Hallenzeiten pro Woche bestehen wird. Dieser Bedarf ist realistisch – und er ist dringend. Denn Kinder wachsen schnell, sportliche Perspektiven entstehen früh, und es istunsere Aufgabe als Bezirkspolitik, den ehrenamtlich Engagierten den Rücken zu stärken, statt sie durch strukturelle Engpässe auszubremsen.
Vor diesem Hintergrund bietet der derzeit im Bau befindliche Neubau des Struensee Gymnasiumseine entscheidende Chance: Dort entstehen zwei Dreifeld-Hallen und zwei Einfeld-Hallen. Würde dem Altonaer TSV werktags ab 17 Uhr eine Dreifeld-Halle zur Verfügung gestellt, ließen sich allein dort rund 40 Hallenzeiten pro Woche organisieren – und der Verein könnte einen Großteil seines Trainingsbetriebs an einem Ort bündeln. Die zentrale Lage an der S-Bahnstation Königstraße macht den Standort ideal erreichbar, reduziert Verkehr durch Elternfahrten und ermöglicht eine Organisation mit kurzer Anreise für alle Beteiligten. Auch die zentrale Lagerung von rund 150 Basketbällen, mobilen Anzeigetafeln, Trikotsätzen und Trainingshilfen wäre dort möglich – was langfristig Ressourcen spart und Abläufe vereinfacht.
Gleichzeitig sollten auch alternative Lösungen in Betracht gezogen werden: etwa temporäre Zusatzkapazitäten durch mobile Halleneinheiten, Kooperationsmodelle mit anderen Trägern oder die Entwicklung eigener Flächenpotenziale im Stadtteil. Für einen Verein dieser Größe, mit diesem sozialen Auftrag und dieser sportlichen Bedeutung muss die Frage nach einer tragfähigen sportlichen Heimat zur Chefsache werden.
Die Bezirksversammlung Altona möge daher beschließen:
a) Dabei ist insbesondere die Anbindung an den entstehenden Schulcampus des Struensee Gymnasiums zu berücksichtigen – mit dem Ziel, dem Verein eine regelmäßige Hallennutzung ab 17 Uhr sowie geeignete Lager- und Organisationsflächen zu ermöglichen;
b) Zusätzlich sind alternative Entwicklungsmöglichkeiten im Bezirk zu identifizieren, die geeignet sind, den steigenden Infrastrukturbedarf des Vereins mittelfristig vollständig zu decken;
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Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.
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