Quartiersfonds II: Zuwendungsantrag Plan International Deutschland e.V. zur Erarbeitung kinderfreundlicher Strukturen und Entwicklungsbedingungen in einer weiteren Unterkunft (drittes Projekt Kinderfreundliche Unterkunft) Beschlussempfehlung des Amtes
Letzte Beratung: 18.10.2021 Ausschuss für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und Gesundheit Ö 3
Der Träger Plan International Deutschland e.V. beantragt in Kooperation mit der Fachärztin für Kinder und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Frau Nitschke-Janssen Mittel in Höhe von 20.000 Euro aus dem Quartiersfonds II (QFII) zur Erarbeitung kinderfreundlicher Strukturen und Entwicklungsbedingungen in einer weiteren Unterkunft (voraussichtlich Sieversstücken)
Die Bundesstiftung Frühe Hilfen stellt 2021/ 2022 über die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (BAGSFI) Mittel in Höhe von 50.000 Euro zur Umsetzung „Kinderfreundliche Räume in den Wohnunterkünften“ zur Verfügung. Um sicherzustellen, dass diese Mittel auch in Altona wirksam eingesetzt werden können, soll ein drittes Projekt „Kinderfreundliche Unterkunft“ voraussichtlich in Rissen/ Sieversstücken durchgeführt werden.
Aktuell ist in der Unterkunft August-Kirch-Straße (AKS) die partizipative Risiko- und Schutzanalyse (PRUSA) abgeschlossen worden. Es liegen erste Ergebnisse vor, die ab August mit der Unterkunftsleitung und weiteren Akteur*innen vor Ort besprochen werden. Die Umsetzung hat sich aufgrund wiederholter quarantänebedingter Schließungen der gesamten Einrichtung verzögert. Dennoch ist es gelungen, unter Hygiene-Auflagen im Frühjahr/ Sommer und vorwiegend draußen sowohl mit den Kindern und Jugendlichen als auch mit den erwachsenen Bewohner*innen eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Darüber hinaus befinden sich das Bezirksamt Altona (Jugendamt und Sozialraummanagement) mit Plan International sowie Fördern & Wohnen AöR (f&w) zu den Ergebnissen der Risiko- und Schutzanalysen an den Projektstandorten (Unterkünften) in einem kontinuierlichen Austausch. Auch wird über die Möglichkeit der Mittel aus der Bundesstiftung Frühe Hilfen für die Umsetzung dieses Konzeptes „Kinderfreundliche Unterkunft“ in anderen Bezirken geworben. Aktuell hat Eimsbüttel großes Interesse signalisiert.
Darüber hinaus wird die Altonaer Projektgruppe Kinderfreundliche Unterkunft, jetzt auch mit Unterstützung der BAGSFI, ein Hamburg weites Online-Fachgespräch am 20. 10. 2021 zum Thema „Kinderschutz in den Unterkünften und Kinderfreundliche Unterkünfte“ durchführen, um die Sensibilität für Kinderschutz in öffentlich rechtlicher Unterbringung weiter zu schärfen.
Dem Ausschuss für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und Gesundheit sind die Ergebnisse des ersten Projektes aus dem Albert-Einstein-Ring bekannt. In der Folge dieses Projektes wurden bei f&w zwei Fachkräfte für Kinderschutz eingestellt. Auf Bereichsleitungsebene von f&w ist eine Sensibilisierung und Offenheit für das Thema Kinderschutz erreicht worden. Die BAGSFI ist offen für die verschiedene Handlungsbedarfe und Anliegen, die sich aus PRUSA ergeben (wenngleich nicht alle Forderungen sofort umgesetzt werden [können]).
In der Umsetzung der Projekte werden aktuelle Themen für zum Beispiel Elterntrainings aufgegriffen und Handlungsbedarfe bezüglich des Sicherheitsempfindens der Kinder in der Unterkunft unter Zuhilfenahme weiterer Expertisen aus dem Quartier und dem Amt bearbeitet. Angestrebt wird nun, ab Herbst 2021 bis voraussichtlich Sommer 2022, in der Unterkunft Sieversstücken ein drittes Projekt Kinderfreundliche Unterkunft in Altona umzusetzen, um auch die Mittel aus der Bundesstiftung einsetzen zu können.
Durchgeführt werden soll:
Die Unterkunft Sieversstücken muss noch für dieses Projekt gewonnen werden. Die Anzahl der Kinder im Alter von null bis acht Jahren entspricht der Anzahl der beiden Projektstandorte. Für Sieversstücken spricht darüber hinaus, dass jetzt in das Projekt das im Aufbau befindliche Eltern-Kind-Zentrum, das benachbarte kleine Kifaz und die am Standort befindliche Kita einbezogen werden können.
Aus fachlicher Sicht wird die Weiterführung des Projektes, insbesondere auch unter Berücksichtigung der Pandemiefolgen, sehr begrüßt und befürwortet. Die Situation der Kinder ist durch die Einschränkungen der Pandemie, durch die Verunsicherung der Eltern und durch die Ungewissheit, wie sich das Leben hier in Deutschland für die geflüchteten Familien weiter entwickeln wird, sehr belastend. Eine Risiko- und Schutzanalyse mit den daraus zu entwickelnden Veränderungen soll zur Stabilisierung der Kinder und ihrer Familien beitragen.
Im Quartiersfonds II stehen im laufenden Haushaltsjahr zurzeit noch 32.000 Euro freie Mittel zur Verfügung.
Das Bezirksamt empfiehlt dem Ausschuss für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und Gesundheit vorbehaltlich der Auskömmlichkeit des Quartiersfonds II, Plan International Deutschland e.V. Mittel in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung zu stellen.
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Der Ausschuss wird um Zustimmung sowie um Weiterleitung an den Haushalts- und Vergabeausschuss und die Bezirksversammlung gebeten.
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