Perspektiven und Freiräume für Altonaer Musik- und Club-Kultur Dringlicher Antrag der SPD-Fraktion
Der Auszug der Musikclubs Fundbuero, Waagenbau und Astrastube e.V. aus den Kasematten der Sternbrücke schmerzt. Ein Ort der Subkultur, ein raues, liebenswürdiges Stück Hamburgs verschwindet unwiderruflich und mit ihm auch eine große Zahl Altonaer Musikclubs, die das Dreieck Sternschanze, Altona-Altstadt, Altonaer-Nord jahrzehntelang zu einem Sehnsuchtsort für Nachtaktive und Kulturschaffende gemacht hat.
Es gehört dazu, dass sich die Musik- und Kulturszene einer Großstadt immer wieder neu erfindet. Kaum eine Institution der Clubszene besteht für die Ewigkeit, ein ständiger Wandel prägt das Nachtleben und die Orte, die es besonders machen – einige bestehen kurz und intensiv, andere prägen Generationen und den Stadtraum, der sie umgibt.
Altona war in Hamburg immer auch bekannt für sein Nachtleben, für Bars und Musikclubs. Nicht vergleichbar mit St. Pauli aber mit eigenem, nachbarschaftlichem Charme. Im letzten Jahrzehnt geht die Entwicklung in die falsche Richtung. Es schließen zu viele Läden, Gebäude und Strukturen werden abgerissen oder überplant. Das geschieht nicht unbedingt mutwillig aber manchmal beinahe gleichgültig, wie das jüngste Beispiel des Molotows an der Grenze Altonas erneut zeigt.
Es gibt zwar ein paar Positivbeispiele in Altona, wie den Erhalt von Hafenklang und Hafenbahnhof, den neu eröffneten Kachelraum der fux Kaserne oder die RIAA Bar. Es sind aber zu wenige, um den zahlreichen Wegfall zu kompensieren oder als Ausweichräume zu funktionieren. Auch die Clubs der Sternbrücke finden in Altona keinen Alternativraum, um wiederzueröffnen, es ist beschämend, dass sich in ganz Altona oder zumindest im Bereich der Altonaer Kernstadt keine Räumlichkeit gefunden haben und die Clubs nun teilweise nach Mitte in die Innenstadt abziehen müssen.
Wir müssen das Thema Musikclubs und die Ermöglichung von Subkultur auf die politische und bezirkliche Agenda Altonas bringen. Subkultur und Musikclubs sind nicht nur simpler Teil jugendlichen Nachtlebens, sie sind darüber hinaus auch ein Anziehungsfaktor für den Bezirk und die ganze Stadt. Hamburgs Attraktivität und Anziehungskraft war immer auch ein Zusammenspiel wirtschaftlicher Möglichkeiten und Alternativität. Nicht gleichförmig, sondern kulturell vielfältig, aufregend und herzlich rau, statt aalglatt. Wir müssen Räumlichkeiten für die Gestaltung von Orten der Musik- und Tanzkultur finden und/ oder den Bau fördern, um unseren Bezirk Altona in gewissem Maße rau und attraktiv zu halten. Die Altonaer Bezirkspolitik muss hierfür ihren Willen bekunden und das Bezirksamt muss als lokale Unterstützung dieser Bestrebung agieren.
Das Bezirksamt wird daher gemäß § 19 BezVG aufgefordert,
Dem Ausschuss für Kultur und Bildung ist über die Ergebnisse zu berichten.
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Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.
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