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Ottenser Werkhof: Denkmalgerechte Sanierung des größten noch stehenden Industrieschornsteins sicherstellen Dringlicher Antrag der Fraktionen von GRÜNE und SPD (NEUFASSUNG)

Antrag öffentlich

Letzte Beratung: 26.03.2020 Hauptausschuss Ö 4.1

Sachverhalt

Der Ottenser Werkhof bildet seit fast 40 Jahren ein wesentliches Element der „Ottenser Mischung“ – Wohnen neben bezahlbaren Gewerbeflächen mit einer vielfältigen Gewerbestruktur und gemeinnützigen (kulturellen) Vereinen. Der Werkhof erwarb Anfang der 80er Jahre das Gelände der ehemaligen „Dralle-Fabrik“, um alternative Arbeits- und Lebensformen in Selbstverwaltung zu erproben. Mittlerweile befinden sich auf dem Gelände rund 62 Nutzungseinheiten. Vereine, Wohnungen und Kleinbetriebe mischen sich hier. Das gesamte Gelände wurde in Eigenleistung von einer Industriebrache in einen Wohn- und Gewerbehof umgebaut.

 

Die Selbstverwaltung wird garantiert durch den Verein Mieterselbstverwaltung Ottenser Werkhof e.V.“, der der einzige Gesellschafter der Ottenser Werkhof GmbH ist.

 

Sämtliche Gewinne aus den Nutzungsentgelten werden nach Abzug der laufenden Kosten wieder in die Sanierung und Instandhaltung des Geländes gesteckt. Mit dem Projekt werden somit keine Profite erwirtschaftet die nicht wieder in das Projekt fließen. Die Nutzer*innen selbst erbringen Eigenleistungen, so dass beispielsweise kein Hausmeister/ Reinigungsdienst etc. beschäftigt wird, um dadurch die Verwaltungskosten möglichst geringhalten können.

 

Durch dieses System sind wir in der Lage, extrem günstige Mieten für Wohnraum, Gewerbeflächen und Vereine anzubieten.

 

Das Projekt Werkhof wirkt in den Stadtteil. Neben diversen gemeinnützigen Institutionen halten wir auch ein Kino, eine Kneipe ein Restaurant und eine Metallwerkstatt vor und beherbergen eine Food-Coop.

 

Folgende gemeinnützige Vereine sind im Werkhof ansässig:

 

● Lichtmeß e.V. ● KISS Altona e.V. ● OpenSchool24 gUG ● Autsocial e.V. ● Imir e.V. ● Kontrast e.V. ● Zusammen Leben und Arbeiten e.V. ● W3 - Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. ● Agrar Koordination ● Büro für Kultur und Medienprojekte ● Nicaragua Verein e.V. ● Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) ● Verkehrsclub Deutschland ● Wohnschiffprojekt Altona

 

Auf dem Gelände des Ottenser Werkhofes befindet sich der größte noch stehende Industrieschornstein in Ottensen, der weithin über West-Hamburg sichtbar ist. Er ist optisch das Aushängeschild des Ensembles der ehemaligen „Dralle-Fabrik“.

 

Der Schornstein steht unter Denkmalschutz, welches vom Ottenser Werkhof begrüßt wird. Der Schornstein hat nicht nur einen industriehistorischen Wert, sondern steht auch optisch für das Projekt Werkhof. Er drückt die Transformation des Geländes von einem ehemaligen Industriestandort zu einem Projekt der Nachhaltigkeit und ökologischen Energien aus.

 

Der Schornstein hat einen hohen Sanierungsaufwand, um ihn weiterhin als Denkmal erhalten zu können. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 217.000 Euro.

 

Der Werkhof kann davon 152.000 Euro (70 % der Gesamtkosten) stemmen.

 

Der Fehlbetrag beläuft sich somit auf 65.000 Euro. Fördermittel sind bei der Behörde für Kultur und Medien (BKM) beantragt, deren Bewilligung in der Höhe nicht absehbar ist. Ferner sollen Zuschüsse bei den Stiftungen „Stiftung Denkmalpflege Hamburg“ und Reemtsma-Stiftung beantragt werden, deren Höhe ebenfalls nicht absehbar ist. Bundesmittel könnten bis Oktober beantragt werden, die aber erst Mitte 2021 abgerufen werden könnten. Aufgrund der Bearbeitungsdauer der denkmalrechtlichen Genehmigung bei der BKM sowie anstehender Sanierungsarbeiten der Abwasserleitungen (Dichtigkeitsnachweis mit Kosten von weiteren 200.000 Euro) in 2021 lässt sich der zeitliche Ablauf der Schornsteinsanierung nicht auf das nächste Jahr verschieben. Für diese Sanierung, wobei drei Gebäudeteile ebenfalls unter Denkmalschutz stehen, sollen dann Bundesmittel beantragt werden.

 

Vor diesem Hintergrund beschließt die Bezirksversammlung:

 

Die Bezirksversammlung stellt aus investiven Politikmitteln (abzgl. ggf. weiterer Fördermittel der BKM oder von Stiftungen) einen Zuschuss von bis zu 65.000 Euro (Nachrichtlich: Abschreibungen für Anlagen konsumtiv gemäß Bindungsdauer) für die Sanierung des denkmalgeschützten Schornsteins des Ottenser Werkhofes bereit.

 

 

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Lokalisation Beta
Ottensen

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