22-1263

Mobilität an den Arenen Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 26.06.2025

Mitteilungsdrucksache öffentlich

Sachverhalt

Die Bezirksversammlung Altona hat in ihrer Sitzung vom 26.06.2025 anliegende Drucksache 22-1123.1B beschlossen.

Die Behörde für Finanzen und Bezirke (BFB) hat mit Schreiben vom 28.07.2025 wie folgt Stellung genommen:

Die Dienststellen der Freien und Hansestadt Hamburg sind daran interessiert, die Maßnahmen aus dem Verkehrskonzept bestmöglich umzusetzen und auch eine Rückführung der Genehmigungslage der Arenen zugrundeliegenden Stellplatzzahl sicherzustellen.

Genauere Maßnahmen in diesem Kontext können frühestens nach der Sommerpause abgestimmt werden, unter anderem da der Volkspark als wichtiger Bestandteil einer möglichen, erneuten Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in den Fokus gerückt ist. In den kommenden Monaten gilt es daher, die damit verbundenen Anforderungen und Wechselwirkungen zu identifizieren und zu bewerten, um deren Auswirkungen auf mögliche Maßnahmen im Rahmen des Verkehrskonzepts abschätzen zu können. Gleiches gilt für etwaige Parkplatzbedarfe im Umfeld der Arenen.


Dies vorausgeschickt, gibt die Finanzbehörde folgende Stellungnahme ab:

Zu 1:

Der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) steht hierzu mit den städtischen und privaten Beteiligten im Austausch. Die Identifizierung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen ist aufgrund der vielfältigen Anforderungen äerst komplex und erfordert z.T. umfangreiche Prüfungen und Abstimmungen. Art und Umfang potentieller Maßnahmen sowie der Zeitpunkt deren möglicher Umsetzung sind daher noch nicht abschließend geklärt. Zudem sind relevante Flächen des Parkplatzes Braun noch bis auf Weiteres als A7 Deckel-Baustelleneinrichtung und eine öffentlich-rechtliche Unterkunft belegt. Weitere Schritte können hier erst nach Rückgabe der Flächen angegangen werden. Sollten Ausweichflächen identifiziert werden, werden diese dem bezirklichen Mobilitätsausschuss vorgelegt. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.

Zu 2:

Seitdem der Parkplatz Braun nicht mehr zur Verfügung steht, konnte neben der Nutzung der Stellplätze im Bereich der ZRE für Public-Gäste (nur an Wochenenden) noch eine Nutzung des Parkhauses der Firma Mont Blanc vereinbart werden, wobei diese nur für interne Zwecke (Mitarbeitende HSV und Dienstleister des Spieltags, auch nur am Wochenende) vergeben werden dürfen. In Bezug auf das Parkhaus der Firma Otto Dörner ist derzeit ein Testlauf bei einem Spiel des HSV für Public Gäste unter Federführung der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende in Abstimmung, wobei die Herausforderungen in Bezug auf den kreuzenden Shuttle-Verkehr zum Stadion bewertet werden sollen.

Hinsichtlich der Stellplätze in den Bereichen Innovationshub Lurup oder der Science City Bahrenfeld wurde Kontakt zur dort federführenden Hafen-City GmbH aufgenommen. Hier konnte noch keine Einigung erzielt werden, im Übrigen siehe Vorbemerkung.

Zu 3:

Der HSV wird bei vorhandenen Ideen unterstützt. Das Konzept für eine Bewerbung Hamburgs um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele sieht einen Stadionneubau auf dem Parkplatz „Rot“ vor, so dass hier ggf. langfristig keine zusätzlichen Parkmöglichkeiten entstehen können. Ob eine temporäre Parkpalette ökonomisch und genehmigungstechnisch an der Stelle möglich ist, wird in den nächsten Monaten geprüft werden. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.

Zu 4:

Die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie zur Errichtung von Solaranlagen auf den Parkplatzflächen des Volksparkstadions ist unter Federführung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft geplant und es werden derzeit u.a. noch vergaberechtliche Fragen geklärt. Unabhängig davon werden bereits innovative PV-Lösungen entwickelt, die eine flexible Nutzung der Parkflächen ermöglichen, den Wegfall von Stellplätzen vermeiden und Beleuchtungslösungen integrieren könnten. Vor dem Hintergrund, dass der Parkplatz auch im Rahmen einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele als Standort eines neuen Stadions geprüft wird, sind alternative Planungen derzeit auch unter diesem Gesichtspunkt abzuwägen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.

Zu 11:

chterseitig wurde für einen Teilbereich schon ein Digitalisierungs-Modell (Parkplatz „Blau“ an der Barclay Arena) umgesetzt. Es ist momentan in der Prüfung, inwieweit dieses Modell auf andere Flächen übertragbar ist. Die Stadt unterstützt das pächterseitige Vorgehen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) hat mit Schreiben vom 04.08.2025 wie folgt Stellung genommen:

Zu 5:

Das Konzept zur Anbindung der Arenen mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beruht auf langjährigen Erfahrungen und ist stetig weiterentwickelt worden. Grundsätzlich hat sich das Konzept bewährt, wobei es auch künftig weiterentwickelt und an Entwicklungen angepasst wird.

Der Einsatz von Langzügen auf den S-Bahnlinien S1, S3 und S5 wird aus fachlicher Sicht für nicht zielführend erachtet und entsprechend nicht empfohlen. Die genannten S-Bahnlinien verkehren derzeit bei Veranstaltungen in den Arenen mit Vollzügen zu den Bahnhöfen Stellingen, Eidelstedt und Othmarschen im 10-Minuten-Takt. Zusätzlich wird das Angebot in Stellingen und Eidelstedt mit Sonderzügen verstärkt, so dass der regelmäßige Takt auf drei Fahrten in zehn Minuten ergänzt wird.

Langjährige Erfahrungen haben gezeigt, dass der Einsatz von Langzügen im Stadionverkehr nicht zweckmäßig ist, da die anreisenden Besucher:innen sich nicht ausreichend auf dem Bahnsteig zu den Zugenden leiten lassen. Somit werden die Kapazitäten nur unzureichend genutzt und in der Folge ist der Einsatz von Sonderzügen im Vollzugbetrieb und die hiermit einhergehende höhere Taktung deutlich effizienter als ein Langzugeinsatz.

Hinsichtlich einer Weiterentwicklung des Shuttlebusangebotes müsste zunächst die Umsetzung von infrastrukturellen und verkehrlich begleitenden Maßnahmen erfolgen. Beispielhaft sind hier der Ausbau der Kehre im Luftbadweg und die Herstellung eines Ankunftsbereiches in der Kehre Lederstraße zu nennen sowie das generelle Freihalten der Shuttlestrecken von Personen und anderen Fahrzeugen. Allein dadurch kann die Abwicklung des Shuttleverkehrs für die Besucher:innen weiter optimiert werden. Inwiefern diese Maßnahmen umzusetzen sind, muss im weiteren Prozess zum Verkehrs- und Stellplatzkonzept Arenen erarbeitet werden. Ob darüber hinaus eine Verstärkung des Angebotes erforderlich werden würde, wäre nach Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu prüfen.

Zu 6:

r die UEFA Euro 2024 gab es Überlegungen, eine Teststrecke für ein Magnetschwebebahnsystem vom S-Bahnhof Stellingen zum Volksparkstadion zu realisieren. Ziel dieser Idee war es, einen Lückenschluss zwischen dem S-Bahnhof und den Arenen herzustellen, sodass Besucherinnen und Besucher innerhalb weniger Minuten transportiert werden können.

Die Gespräche zwischen den Behörden, der Handelskammer und der Firmengruppe Max Bögl über die grundsätzlichen Möglichkeiten eines Schwebebahnsystems werden sukzessive fortgeführt. Es liegt aber weder eine Finanzierung noch ein konkretes Realisierungskonzept vor. Vor dem dargestellten Hintergrund liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine neuen Entwicklungen oder Bearbeitungsstände vor, die dem Mobilitätsausschuss präsentiert werden könnten.

Zu 7:

Die Stadionstraße liegt als Bezirksstraße in der Zuständigkeit des Bezirksamts Altona. Im Bezirksradroutenkonzept Altona wurde eine besondere Bedeutung für den Radverkehr erkannt, so dass ein Ausbau im Radroutenstandard im Rahmen des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr gefördert werden kann.

Die Straßen Hellgrundweg und Max-Schmeling-Straße sind wichtige Verbindungen des Hamburger Radnetzes und wurden 2021 in der Machbarkeitsstudie „Radschnellweg Elmshorn-Hamburg“ der Metropolregion Hamburg als Abschnitte der Vorzugsvariante der geplanten Radroute Plus nach Elmshorn identifiziert. Als Teil der übergeordneten Radverkehrsverbindung zwischen Innenstadt und Elmshorn haben beide Straßen damit eine besondere Bedeutung und sind gleichzeitig essenziell für die Erschließung der Arenen und den Alltagsradverkehr. Ziel der BVM ist, auf beiden Abschnitten eine sichere und komfortable Radverkehrsinfrastruktur umzusetzen.

Die geplante Radroute Plus nach Elmshorn verläuft über den Hellgrundweg und die Max-Schmeling-Straße. Für die Radroute Plus wurden in der Machbarkeitsstudie Maßnahmensteckbriefe für beide genannten Straßenabschnitte erstellt und die hohen Standards für die Radverkehrsführung im Radschnellwegstandard nach Vorgaben der ReStra und des Planungs- und Gestaltungshandbuchs Radschnellwege der Metropolregion Hamburg angesetzt. Gleichzeitig wird in dem Abschnitt Hellgrundweg und Max-Schmeling-Straße die besondere Bedeutung der Veranstaltungsverkehre berücksichtigt, die sich insbesondere in einem zeitweise sehr hohen Fußverkehrsaufkommen zeigen.

Zu 8:

Carsharing ist kein effizientes Mobilitätsangebot zur direkten An- und Abreise zu den Arenen, daher sind hvv switch Punkte für Carsharing nicht angedacht. Die An- und Abreise per Carsharing kann gut in Kombination mit dem ÖPNV erfolgen und den hvv switch Punkten an den weiter entfernten Schnellbahnhaltestellen.

Aktuell umfasst das StadtRAD-System 335 Stationen in Hamburg sowie eine weitere in Norderstedt. Seit der Inbetriebnahme der StadtRAD-Station Volksparkstadion/Sylvesterallee im Jahr 2021 sind auch die Arenen an das Bikesharing-Angebot angebunden. Der Handlungsspielraum für eine Erweiterung des öffentlichen Bikesharing-Angebots ist durch den bis Ende 2028 gültigen Betreibervertrag für das StadtRAD Hamburg definiert. Dieser sieht ein Kontingent von insgesamt maximal 365 städtisch finanzierten Stationen (zzgl. Firmenkooperationen) vor.

Angesichts dieses begrenzenden Faktors bei gleichzeitig einer Vielzahl weiterer potenzieller Standorte wurde zu Beginn dieses Jahres eine Priorisierung für ganz Hamburg vorgenommen. Dabei wurden Kriterien wie Nutzungspotenzial, Netzbedeutung unter anderem durch lokale Zentren sowie praktische Realisierbarkeit berücksichtigt. In der Gesamtbetrachtung abwägend kann eine Erweiterung des StadtRAD-Angebots an den Arenen derzeit nicht prioritär verfolgt werden. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem die Auslastung der bestehenden Station, die keinen akuten Mehrbedarf erkennen lässt, sowie die bereits in der Vergangenheit sich als sehr schwierig erwiesene Flächenverfügbarkeit.

Eine mittel- bis langfristige Ausweitung des Bikesharing-Angebots im Umfeld der Arenen ist im Zusammenhang mit dem Bau der U5 und der Science City Bahrenfeld vorgesehen; die entsprechenden Bedarfe werden bei den entsprechenden Straßenplanungen eingebracht.

Darüber hinaus besteht bei einem erwartbaren Mehrbedarf, durch Veranstaltungen oder Beeinträchtigungen anderer Verkehrsmittel etwa durch Strecken- oder Straßensperrungen die Möglichkeit, Pop-up-Stationen einzurichten. Die Einrichtung solcher temporären Stationen ist jeweils im Einzelfall mit dem StadtRAD-Betreiber, der Deutschen Bahn Connect GmbH, abzustimmen. Grundvoraussetzung hierfür ist stets die Bereitstellung einer geeigneten Fläche.

Zu 10:

Mittelfristig soll das bestehende Parkleitsystem der Arenen entsprechend den geplanten Änderungen aus dem Verkehrs- und Stellplatzkonzept für die Arenen sowie der Entwicklung der Parkraumbewirtschaftung auf den neuesten Stand der Technik angepasst werden.

Zu 12:

Die vollständige Fertigstellung der U5 ist nach derzeitigem Stand für das Jahr 2040 vorgesehen. Um den Fahrgastbetrieb jedoch möglichst frühzeitig zu gewährleisten, ist eine schrittweise Inbetriebnahme einzelner Teilabschnitte geplant. So wird im Rahmen der aktuell laufenden Entwurfsplanung geprüft, ob zunächst kürzere Streckenabschnitte realisiert werden können. Darüber hinaus wird untersucht, ob eine parallele Bauweise mehrerer Abschnitte die Eröffnung erster Teilstrecken beschleunigen könnte. Ergänzend werden weitere Möglichkeiten zur Beschleunigung des Bauvorhabens geprüft. Die Überprüfung dauert hierzu noch an. Ziel ist es, möglichst frühzeitig viele Umstiegspunkte zum bestehenden Verkehrsnetz herzustellen und frühzeitig viele Menschen durch die U5 anzubinden.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.

Lokalisation Beta
Hamburg Lurup Stellingen Lederstraße Stadionstraße Max-Schmeling Str.

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