22-1123.1

Mobilität an den Arenen Alternativantrag der Fraktionen von SPD, CDU und GRÜNE zur Drucksache 22-1123

Antrag öffentlich

Letzte Beratung: 26.06.2025 Bezirksversammlung Ö 8.7.1

Sachverhalt

Die Stadt Hamburg und der Bezirk Altona können sich glücklich schätzen, mit dem Volksparkstadion und der Barclays Arena zwei Veranstaltungsstätten zu haben, die große Sportveranstaltungen und internationale Konzerte in der Stadt ermöglichen. So erfreulich die Auslastung der Arenen im Volkspark ist, so deutlich wird insbesondere bei Parallelveranstaltungen, dass die Verkehrssituation bei An- und Abreise verbesserungswürdig ist. Das gilt für alle drei maßgeblichen Mobilitätsformen, der An- und Abreise mit dem PKW, dem ÖPNV und dem Fahrrad. Bedenklich ist, dass auf Grund derVerkehrssituation im Vorwege von Veranstaltungen immer wieder zahlreiche BesucherInnen nur verspätet im Volksparkstadion erscheinen das kann für eine Sport- und Musikstadt kein akzeptabler Zustand sein.

Die Stadt Hamburg, der Bezirk Altona und die Verantwortlichen des HSV arbeiten kontinuierlich daran, dass sich die Mobilitätssituation verbessert. Das durch die Finanzbehörde in Auftrag gegebene Verkehrs- und Stellplatzkonzept Arenen zeigt, welche Maßnahmen in der aktuellen Situation anzugehen sind, um den Verkehrsfluss zu optimieren und die An- und Abreise angenehmer zu gestalten.

Es wird darin und beim Austausch mit den Verantwortlichen der Veranstaltungsstätten deutlich, dass die derzeit, durch die A7-Deckelbaustelle und die Notunterkunft für Geflüchtete, nur zu etwas über 50% verfügbaren Parkplätze eines der Hauptprobleme darstellen. Die Suche nach Parkplätzen und der Mangel an Stellplätzen verzögert die Anreise und führt auch in umliegenden Anwohnergebieten zu Unmut durch zusätzliche Verkehrsbelastung. Außerdem ist die Anbindung durch den ÖPNV auf Grund der Lage zu den nächsten S-Bahnhöfen und der bestehenden Shuttlebus-Anbindung nicht ideal. Eine erhebliche Verbesserung wird die U5 mit der Haltestelle Arenen am Farnhornstieg, Ecke Hellgrundweg bringen bis es so weit ist, vergehen jedoch noch einige Jahre.

Es gilt daher jetzt Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die durch Zusammenarbeit aller Beteiligten zu kurz- und mittelfristigen Verbesserungen führen. Es ist davon auszugehen, dass bei Heimspielen des HSV und internationalen Konzerten weiterhin ein erheblicher Teil der ZuschauerInnen mit dem PKW anreisen wird. Das hängt zusammen mit der Lage der Arenen, den Anstoß- und Abpfiffzeiten, Wetterbedingungen und der erweiterten Anreisedistanz der Teilnehmenden. Es ist erforderlich, den ÖPNV und die reibungsfreie Anreise mit den Shuttlebusverbindungen als schon jetzt bevorzugte Mobilitätsform zu stärken. Gleichzeitig wird aber auch die Wiederherrichtung derzeit nicht verfügbarer Parkplätze notwendig sein, um den Ablauf reibungsfreier zu gestalten.

Bei der Anbindung zum ÖPNV stellt insbesondere die Abreise mit den Shuttlebussen eine Engstelle dar. Die Taktung, sowie Ein- und Austiegssituation gilt es zu optimieren. Eine erhebliche Grundlage dafür ist, wie schnell die Menschen durch die S-Bahn des HVV den S-Bahnhof Stellingen, den Vorplatz und die davor liegenden Bahnunterführungen verlassen können. Hier muss für die bessere Abreise eine dichte Taktung der S-Bahnen und verlängerte Züge eingesetzt werden nur dadurch lässt sich auch die Taktung der Shuttlebusse an den Arenen verbessern.

Es wird deutlich, die An- und Abreise von knapp 60.000 ZuschauerInnen des Volksparkstadion und mitunter parallel bis zu 15.000 ZuschauerInnen der Barclays Arena lässt sich nur in Kombination aller Mobilitätsformen bewerkstelligen. Wir begrüßen hierzu ausdrücklich ein gemeinsames Vorgehen und die offene Diskussion aller Beteiligten und schlagen vor, zeitnah Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilitätssituation unter Einbeziehung aller Verantwortlichen im Mobilitätsausschuss zu besprechen.

Vor diesem Hintergrund werden die Finanzbehörde mit dem Landesbetrieb für Immobilienmanagement und Grundvermögen und die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) gemäß § 27 (2) BezVG und das Bezirksamt gemäß § 19 BezVG gebeten,

  1. die dem Volksparkstadion in der Baugenehmigung zugewiesenen Parkplätze im Umfeld der Arenen sobald möglich wieder herzustellen; eine Ausweitung über die in der Baugenehmigung ausgewiesene Anzahl an Stellplätzen ist nicht anzustreben. Etwaige Ausweichflächen sollen dem Mobilitätsausschuss zur Beratung und Entscheidung vorgelegt werden;
  1. in der Zeit der Nichtverfügbarkeit von Parkplatz Braun weiter an Alternativstandorten für Parkplätze im Umfeld der Arenen zu arbeiten, z. B. durch die Mitnutzung von Unternehmensparkplätzen oder die sukzessive Einbindung von neu geschaffenen Parkplätzen im Innovationshub Lurup oder der Science City Bahrenfeld;
  1. den HSV bei der Errichtung einer Parkpalette zu unterstützen und zu prüfen, auf welchen Bestandsparkplätzen sich Parkpaletten errichten lassen;
  1. die bereits begonnen Gespräche zur Errichtung von Solaranlagen auf Parkplatz Rot fortzuführen und zur Umsetzung zu begleiten.

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) wird außerdem gemäß § 27 (2) BezVG gebeten,

  1. mit dem HVV und der S-Bahn Hamburg in Kontakt zu treten, um die An- und Abreise mit dem ÖPNV zu verbessern. Hierbei soll insbesondere die Taktung der Shuttlebusse bei der Abreise zum S-Bahnhof Stellingen und Othmarschen und die damit zusammenhängenden Kapazitäten der S-Bahnen zu den Stoßzeiten verbessert werden. Es gilt zu prüfen, inwieweit ab S-Bahnhof Stellingen zu den Stoßzeiten Langzüge eingesetzt werden können, um eine flüssigere Abreise zu gewährleisten;
  1. im Mobilitätsausschuss Altona über den aktuellen Stand der Entwicklungen und Prüfungen zum Bau einer Magnetschwebebahn ab S-Bahnhof Stellingen zu berichten;
  1. eine sichere Radinfrastruktur auf der Stadionstraße, der Max-Schmeling-Straße, und dem Hellgrundweg herzurichten, ohne die vorhandenen Fahrspuren zu reduzieren;
  1. die Einrichtung von switch-Parkplätzen und zusätzlichen Bikesharing-Angeboten zu prüfen und mögliche Flächen dem Mobilitätsausschuss vorzustellen;
  1. ein Leitsystem zu konzipieren, welches für den Fuß- und Radverkehr eine getrennte Abreise vom Kfz-Verkehr ermöglicht;
  1. eine Erneuerung des Kfz-Parkleitsystems zu konzipieren und dabei die neusten Erfahrungen von digitalen Parkleitsystemen einfließen zu lassen;
  1. die Einführung eines digitalen Parkplatzticketing über Kennzeichen zu prüfen, mit der Möglichkeit, einen Stellplatz vorher bereits online zu buchen bzw. im Nachhinein an Bezahlterminals oder per App zu bezahlen, um das Einfahren zu den Parkplätzen zu beschleunigen;
  1. den Ausbau der U5 bis zu den Arenen am Volkspark bei gleichzeitigem Baubeginn von Westen her zügig voranzutreiben.

Darüber hinaus wird das Bezirksamt gemäß § 19 BezVG gebeten,

  1. in Zusammenarbeit mit dem HSV neue Fahrradabstellbereiche zu identifizieren und neue Fahrradabstellanlagen einzurichten. Dem Mobilitätsausschuss sind die Orte der zusätzlichen Fahrradabstellanlagen vorzustellen;
  1. in Abstimmung mit dem Unternehmen OTTO DÖRNER, dem Bezirksamt und der Bezirksversammlung Eimsbüttel eine Befreiung für das Mitarbeiter-Parkhaus in der Ottenser Straße zu erreichen, damit dieses zumindest an Wochenenden bei Spiel- und Veranstaltungstagen für Besucherinnen und Besucher geöffnet werden kann.

Um die anzustoßenden Maßnahmen sowie weitere mögliche Verbesserungsschritte zu diskutieren, sind Verantwortliche des HSV, der Barclays Arena, des HVV und der BVM zu einer der nächsten Sitzungen des Mobilitätsausschusses einzuladen.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
26.06.2025
Ö 8.7.1
Anhänge

ohne

Lokalisation Beta
Farnhornstieg Stadionstraße Max-Schmeling Str. Ottenser Hauptstraße

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