22-1453

Jugendclub Struenseestraße Mitteilungsdrucksache des Amtes

Mitteilungsdrucksache öffentlich

Letzte Beratung: 15.10.2025 Unterausschuss Haushaltsangelegenheiten (JHA) Ö 3.1

Sachverhalt

Im Jahr 2017 musste der Jugendclub Struenseestraße aufgrund der Neubauten der beiden Gymnasien geschlossen und abgebaut werden. Übergangsweise ist er seit 2019 in der Palmaille 9 untergebracht. In der Mitteilungsdrucksache 20-3685 hat das Amt der Bezirksversammlung im Mai 2017 über die Planung eines Neubaus innerhalb des Quartiers berichtet.

Der Bezirk Altona hat sich im letzten Jahrzehnt in Bezug auf die Bevölkerungsstruktur und die soziale Infrastruktur sehr verändert und entwickelt. Für die Planungen und Angebotsentwicklung der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit ist beispielsweise die Anzahl der Minderjährigen in den Stadtteilen relevant. Während es bei den 18- bis 30-jährigen in den innerstädtischen Lagen die größten Wanderungsgewinne gibt, ist bei Familien in diesen Stadtteilen eher eine Fortzugstendenz erkennbar. Das Altonaer Wohnungsbauprogramm zieht für Familien mit Kindern das Fazit, dass der Anteil von Kindern und Jugendlichen vor allem in den urbanen, innerstädtischen Quartieren relativ gering ist und dass es überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche in den Stadtteilen mit größerem Einfamilienhausbestand, statusniedrigen Gebieten und an Standorten von Flüchtlingsunterkünften gibt.

In der Abbildung 1 wird die Entwicklung der Stadtteile/Planungsräume anhand der Bevölkerungszahl der unter 18-jährigen exemplarisch dargestellt inklusive einer Entwicklungsprognose bis 2035:


In der Abbildung 2 werden einige andere, beispielhaft ausgewählte Werte/Bedarfsindikatoren dargestellt und dem Personaleinsatz des Jugendamtes in kommunalen Jugendhilfeeinrichtungen und bei Jugendhilfeträgern gegenübergestellt:

Die jugendamtlich geförderte Kinder-, Jugend- und Familienarbeit (Offene Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Familienförderung (OKJA, JSA)) wird bezirklich gesehen sehr ungleich finanziert

In Abbildung 3 ist auf der horizontalen Achse die Verteilung der sozialen Bedarfsindikatoren auf die Planungsräume in absoluten Zahlen zu erkennen. Dem gegenüber stehen auf der vertikalen Achse die eingesetzten Vollzeitäquivalente (Personal) der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Familienförderung.

Auf dieser Datengrundlage hat der Jugendhilfeausschuss(JHA) auf Empfehlung der Begleitgruppe Jugendhilfeplanung am 06.05.2024 beschlossen, in den Jahren 2025 ff den Westen Altonas mit weiteren Angeboten der Jugendhilfe zu stärken, vgl. Drs. 21-5024.

Das Altonaer Modell (AM) dient fiskalische Bedarfsberechnung. Am 01.10.2025 hat der JHA beschlossen, das Altonaer Modell in die Jugendhilfeplanung (JHPl) zu überführen, siehe Drs. 22-1336.1. Der Beschluss beinhaltet: Falls finanzielle Spielräume vorhanden sind oder finanzielle Veränderungen erforderlich sein sollten, wird das Amt dem JHA mögliche Alternativen zur Angleichung der Zuwendungen Richtung AM in Verbindung mit der JHPl vorschlagen.

r Altona-Altstadt wurden in 2025 860.000,00 Euro Jahreszuwendung bewilligt, das Altonaer Modell sieht 320.000 Euro weniger vor. Für Rissen und Sülldorf sind die Jahreszuwendungen um 225.000 Euro geringer als die Bedarfsrechnung lt. Altonaer Modell vorsieht.

Im Vergleich zur Mitteilungsdrs. 20-3685 aus 2017 hat sich die Einschätzung zum aktuellen Bedarf geändert. Daher schlägt das Amt vor, eine Einrichtung aus Altona-Altstadt nach Rissen umzusiedeln.

In Abbildung 4 sind die sechs OKJA/JSA-Einrichtungen im Gebiet Altona-Altstadt dargestellt. Das Gebiet umfasst etwa 1 km²:

In einer Sitzung mit den Geschäftsführenden der OKJA- und JSA-Träger aus Altona-Altstadt und Sternschanze wurde dieses Vorhaben zusammen mit den o.g. Beschlüssen des JHA vorgetragen.

Die Träger konnten das Anliegen, eine Einrichtung aus Altona-Altstadt nach Rissen umzusteuern, nachvollziehen. Das Amt schlug vor, dass der kommunale Jugendclub nicht als sechste OKJA-Einrichtung in Altona-Alstadt neu errichtet wird, sondern die Mittel überwiegend für eine OKJA-Einrichtung nach Sülldorf und Rissen fließen. Aus dem Protokoll (siehe Anlage): Alle 7 Trägervertreter können einer Umsteuerung der Mittel entsprechend des Vorschlages der Verwaltung einheitlich zustimmen, wenn eine angemessene Kompensation der Bedarfe des Sozialraumes und der Besucher:innen des Jugendclubs gemeinsam entwickelt wird. Dazu sollte ein Workshop stattfinden.

Am 11.11.2024 fand der vereinbarte Workshop mit dem Sozialraumteam(SRT) Altstadt-Süd statt. Zu diesem Gremium gehören 20 Personen. Die Einrichtungs- und Projektleitungen berieten, wie die durch eine Verlagerung des Jugendclubs auftretenden Bedarfe aufgefangen werden können (siehe Protokoll im Anhang). Die Ergebnisse sind in die Begleitgruppe Jugendhilfeplanung eingeflossen.

Geplante Verwendung der zur Verfügung stehenden investiven Mittel:

Die derzeit zur Verfügung stehenden investiven Mittel der Rahmenzuweisung sind für diese vier großen Bauprojekte eingeplant. Die Vorstellung erfolgte im JHA am 04.06.2025

siehe Drs 22-1053 zum Jugendzentrum Osdorfer Born
sowie Drs. 22-1047 zum Gebäudemanagement

Sobals weitere Details feststehen, wird das Amt den JHA infomieren bzw. um die Zustimmung zur Verwendung der Mittel bitten.

Stärkung von Altona-Altstadt:

Die Jugendsozialarbeit hat aufgrund der angespannten Bedarfssituation einen Standort in der Langendfelder Str. 80. Außensprechstunden an anderen Standorten (wie derzeit in der Palmaille 9) sind auch zukünftig sichergestellt.

Der Jugendtreff Zeiseweg soll einen Anbau erhalten (Planungen siehe Anlage). Der Auftrag für die Machbarkeitsstudie liegt bei der Sprinkenhof GmbH. Da der Zeiseweg in das RISE-Gebiete Altona Nord integriert werden konnte (RISE = Rahmenprogramm integrierte Stadtteilwentwicklung), wird mit einer zusätzlichen finanziellen Förderung geplant.

Wie in der Drs. 20-3685 aus 2017 vorgesehen, wird die die Personalressource für die Mädchenarbeit im Stadtteil Altona-Altstadt verbleiben. Derzeit findet die Mädchen*arbeit im B-You Aktivplatz von GWA St. Pauli statt.

Petitum/Beschluss

Der Unterausschuss Haushaltsangelegenheiten (JHA) wird um Kenntnisnahme gebeten.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
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Anhänge

Anlage 1: Drucksache 20-3685 aus dem Jahr 2027

Anlage 2: Protokoll Sitzung der Geschäftsführer OKJA in Altona-Altstadt

Anlage 3: Protokoll Workshop des SRT Altona-Altstadt

Anlage 4: Planungen für den Anbau Zeiseweg

Lokalisation Beta
Palmaille Sülldorf Altona-Altstadt Sternschanze Zeiseweg Altona-Nord

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