21-0078.2

Herrichtung einer Beratungs- und Begegnungsstätte in der Stresemannstraße 150 Empfehlung des Haushalts- und Vergabeausschusses (Neufassung)

Beschlussempfehlung öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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29.08.2019
Sachverhalt

Im nördlichen Teil des Soziale Stadt Gebietes Altona-Altstadt, angrenzend an den Stadtteil Altona-Nord befindet sich bekanntermaßen ein besonders auffälliger Ort mit einer problematischen Aufenthaltssituation im Bereich rund um den S-Bahnhof Holstenstraße. Diese Situation belastet den nördlichen Teil des Gebietes stark und soll daher mit Hilfe einer Verzahnung verschiedenster Maßnahmen und Aktionen verbessert werden.

 

Die Bezirksversammlung Altona hat mit ihrem Beschluss vom 24.09.2015 „Angebote für Obdachlose und Suchtkranke schaffen“ (Drs. 20-1192E) das Bezirksamt beauftragt, ab 2020 einen Tagestreff in diesem Umfeld einzurichten, der als Anlaufstelle und Aufenthaltsort den Betroffenen Möglichkeiten zur Verweis-, Gesundheits- und Ausstiegsberatung, eine Therapievermittlung und Alltagsunterstützung sowie eine Aufenthaltsmöglichkeit bietet. Aktuell ist das Bezirksamt mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) in Umsetzungsgesprächen für einen geplanten Tagestreff sowie eine Tagesaufenthaltsstätte und Wohnungen für Obdachlose im Bezirk Altona.

 

Seit September 2017 arbeiten zwei Träger der Suchthilfe, Palette e.V. und ragazza e.V., die den Platz am Ende der Düppelstraße sowie das Umfeld insgesamt vier Mal pro Woche aufsuchen und in Form eines Kümmerers (Sozialarbeiters) versuchen mit den Betroffenen zu den Themen Sucht, Obdachlosigkeit und Drogenabhängigkeit vor Ort ins Gespräch zu kommen, um zu helfen und zu begleiten. Zweimal in der Woche ist der ragazza-Bus mit seinem mobilen Angebot des Spritzentausches und Beratung vor Ort, um den Kümmerer zu unterstützen. Zudem sollen die Belästigungen und Belastungen für Anwohner und Passanten entschärft und das Sicherheitsgefühl durch das Vereinbaren von gemeinsamen Verhaltens- bzw. Platzregeln verbessert werden. Eine Verantwortlichkeit und bessere Verträglichkeit für den öffentlichen Raum sollen gefördert werden.

 

Darüber hinaus haben die Sozialarbeiter ein bedarfsgerechtes Konzept für einen zukünftigen Tagestreff für Menschen mit Suchtgefährdung in enger Kooperation mit den Betroffenen, mit weiteren Akteuren aus dem Quartier und umliegenden Institutionen erarbeitet. Die Straßensozialarbeit sowie die Erarbeitung eines bedarfsgerechten Konzeptes wurden für zwei Jahre von der Bezirksversammlung in Höhe von 55.000 Euro und mit Mitteln der Sicherheitskonferenz Altona in Höhe von 41.000 Euro unterstützt. Für eine Fortführung der Straßensozialarbeit über den 31.08.2019 hinaus wurden bereits weitere bezirkspolitische Mittel der Bezirksversammlung in Höhe von 35.000 Euro sowie 10.000 Euro aus Mitteln der Sicherheitskonferenz beschlossen, so dass die Betreuung um ein weiteres Jahr verlängert werden kann.

 

Im Gespräch mit den bereits agierenden Vereinen hat sich herausgestellt, dass der erste wichtige Schritt zu einer Veränderung die Kontaktaufnahme zu den betroffenen Menschen mit Sucht- und Drogenproblematik ist, der nur auf Basis von Vertrauen möglich ist. Dieser schwierigen Aufgabe haben sich die beiden Vereine Palette e.V. und ragazza e.V. angenommen, um diesen Menschen zu helfen und die Situation vor Ort für alle zu verbessern. Dringend erforderlich ist eine Räumlichkeit, die auch als Schutzraum fungiert, um die Lebenslagen der Personen aus der Szene nachhaltig zu verbessern und eine effektvolle Entspannung für die Anwohner, Passanten und die Gewerbetreibenden herbeizuführen.

 

Zu diesem Zweck soll eine Beratungs- und Begegnungsstätte in der Stresemannstraße 150 eingerichtet werden. Diese Räumlichkeiten der SAGA Unternehmensgruppe sind rd. 80 qm groß und umfassen einen Eingangsbereich, einen Aufenthaltsraum, einen Büroraum, einen Raum für sanitäre Anlagen, eine Küche und eine Mitarbeitertoilette. Alle Räume müssen dringend neu gestrichen werden, einen neuen Fußboden erhalten und möbliert werden. Die Räume für die sanitären Anlagen und die Küche müssen hergerichtet und eingerichtet werden. Insgesamt werden hierfür investive Mittel in Höhe von 80.000 Euro benötigt. Aus RISE-Mitteln stehen 40.000 Euro zur Verfügung. Weitere 40.000 Euro müssen noch bereitgestellt werden. (Nachrichtlich: Voraussichtliche Abschreibungen für Anlagen konsumtiv 8.000 Euro jährlich bei einer Bindungsdauer von 5 Jahren.)

 

Finanzierung:

 

Gesamtkosten

80.000 Euro

RISE-Mittel

40.000 Euro

Bezirkspolitische Mittel (investiv)

40.000 Euro

 

In der nahen Zukunft plant der Bezirk den Holstenplatz sowie den Platz am Ende der Düppelstraße im Sinne einer erheblichen Aufwertung umzugestalten. Für die Umgestaltung des Düppelplatzes plant der Bezirk ein umfangreiches Beteiligungsverfahren, das die divergierenden Bedarfe und Interessen in der zukünftigen Platzgestaltung zusammenführt. An den Umsetzungen der Platzerneuerungen hat die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen aus RISE-Mitteln eine Beteiligung an den Kosten signalisiert.

 

Der Haushalts- und Vergabeausschuss empfiehlt der Bezirksversammlung einstimmig bei Enthaltung der CDU-Fraktion, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Für das Projekt „Herrichtung einer Beratungs- und Begegnungsstätte in der Stresemannstraße 150“ werden dem Bezirksamt Altona aus den Anreiz- und Fördersystemen investive Mittel in Höhe von 40.000 Euro zur Verfügung gestellt.

(Nachrichtlich: Abschreibungen für Anlagen konsumtiv voraussichtlich 8.000 Euro jährlich bei einer Bindungsdauer von 5 Jahren.)

 

 

Anhänge

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