Fähre Cranz - Neuenfelde - Blankenese erhalten und Probleme aktiv beseitigen Mitteilungsdrucksache zum Beschluss der Bezirksversammlung vom 30.05.2024
Letzte Beratung: 26.09.2024 Bezirksversammlung Ö 12.10
Die Bezirksversammlung Altona hat in ihrer Sitzung vom 30.05.2024 anliegende Drucksache 21-4919.1B beschlossen.
Die Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) hat mit Schreiben vom 27.06.2024 wie folgt Stellung genommen:
Zu 3:
Nach Rücksprache mit der Hamburg Port Authority (HPA) kann mitgeteilt werden, dass die Unterhaltung der Fahrrinne vom Hauptstrom bis zur Este in der Zuständigkeit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) liegt. Die Empfehlung der BV Altona wurde durch die HPA an die WSV weitergeleitet, welche die Empfehlung eingehend geprüft und folgende Rückmeldung gegeben hat:
Das WSA Elbe-Nordsee orientiert sich bei der Fahrrinnenunterhaltung im Bereich Este an den Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses (PFB) "Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe für 14,5 tiefgehende Containerschiffe" vom 23. April 2012. Demnach ist die Este jährlich zu peilen und bei Unterschreitung von festgelegten Solltiefen und Sollbreiten sind Unterhaltungsmaßnahmen durchzuführen. In der Este-Zufahrt sind Solltiefen von -2,50 m NHN auf einer Sollbreite von 50 m vorgesehen. Von Este-km 12,6 (Zufahrtsbereich Äußeres Sperrwerk) bis km 11,4 (Anleger Cranz) beträgt die herzustellende Sollbreite 20 m, die Solltiefe gleichbleibend -2,50 m NHN. In der jüngsten Vergangenheit waren seitens des WSA zur Herstellung dieser Solltiefen und Sollbreiten regelmäßig jährliche Baggerarbeiten im Bereich der Este-Zufahrt bzw. "Außeneste" erforderlich. Die Baggerarbeiten unterliegen, entsprechend Hamburg-interner Vorgaben, ggf. auch Einschränkungen. Aufgrund der Sauerstoffsituation in der Tideelbe (Sommer-Sauerstoffloch unterhalb Hamburgs) sind Baggerarbeiten nur unterhalb von 10 °C Wassertemperatur erlaubt, was Baggerungen im Sommerhalbjahr nahezu ausschließt. Zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Äußeren Este-Sperrwerkes (Hochwasserschutz) gibt es Vorgaben für das Bagger-Arbeitsfeld und das Zeitfenster der Baggerarbeiten im Tideverlauf und vor prognostizierten Sturmfluten.
Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen für den Baggereinsatz können sich im Jahresverlauf zeitweise geringere Tiefen und Breiten als die vorgenannten Solltiefen und -breiten einstellen.
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) hat mit Schreiben vom 18.07.2024 wie folgt Stellung genommen:
Zu 1:
Grundsätzlich werden Entscheidungen zur Art und Weise des ÖPNV-Fährbetriebes durch den Aufgabenträger getroffen. Der Aufgabenträger (BVM) und die HADAG Seetouristik und Fährdienst AG (HADAG) prüfen derzeit intensiv die Fährverbindung HBEL mit Blick auf Bedarf und Betriebsaufwand und erstellen Konzepte zu alternativen Handlungsoptionen, um eine verlässliche Anbindung von Cranz und Neuenfelde sicherzustellen
Die HBEL hatte in der Vergangenheit eine untergeordnete verkehrliche Bedeutung für Werft-Pendler:innen (J.J. Sietas bis 2011). Seit dem Ende der serienmäßigen Produktion von großen Schiffen vor Ort ist das niedrige Fahrgastaufkommen auf der Linie weiter eingebrochen. Grundsätzlich gestaltet sich der Fährbetrieb auf der HBEL u.a. aufgrund der Tidebedingungen und der weiter anhaltenden Verschlickung des Flussbettes als sehr problematisch. So konnten zuletzt aufgrund der genannten Rahmenbedingungen nur ca. 35 Prozent der Fahrten überhaupt auf dem ursprünglichen Linienweg umgesetzt werden. Dies ermöglicht kaum einen verlässlichen Fährbetrieb. Gleichzeitig kann die HADAG aufgrund der baulichen Beschaffenheit der Anleger Neuenfelde und Cranz hier aktuell nur ein Schiff ihrer Flotte einsetzen – und dieses muss dann mit zwei Mitarbeiter:innen besetzt werden, was den Wirtschaftlichkeitsgrad des Linienbetriebs ergänzend negativ beeinflusst. Hintergrund sind die sogenannten Anlegedalben vor Ort, die über Wassertreppen anstelle von Schwimmpontons verfügen. Es werden von der HADAG kontinuierlich weitere Schiffe geprüft, ob sie die sehr speziellen Anforderungen in diesem Revier erfüllen.
Aktuell sind je Fahrt im Schnitt weniger als fünf Fahrgäste pro Fahrt an Bord der HBEL, selbst in den Spitzen wird nur knapp der zweistellige Bereich an Fahrgästen pro Fahrt erreicht. Gleichzeitig besteht bereits heute eine attraktive und verlässliche alternative ÖPNV-Verbindung über die Buslinien 150, 350 und 550 sowie die Fährlinie 64, die zusätzlich barrierearm und in einer höheren Taktdichte verkehrt.
Zu 2.:
Die HADAG verfügt derzeit über keine freien Schiffs- und/ oder Personalkapazitäten, um zusätzliche Linien einzuführen. Eine Ausweitung des Liniennetzes kann nur erfolgen, wenn vorhandene Kapazitäten umgeschichtet oder neue Kapazitäten geschaffen werden.
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Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.
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