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Fähre Cranz - Neuenfelde - Blankenese erhalten und Probleme aktiv beseitigen Beschlussempfehlung des Verkehrsausschusses

Beschlussempfehlung öffentlich

Letzte Beratung: 30.05.2024 Bezirksversammlung Ö 9.9

Sachverhalt

Am 14. März berichtete das „Hamburger Abendblatt“, dass der von der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG betriebenen Fährlinie Cranz Neuenfelde Blankenese (kurz HBEL) das Aus drohe. Am selben Tag in der Sitzung des Verkehrsausschusses der Bürgerschaft wurde deutlich, dass die Hamburger Hochbahn AG, zu der die HADAG gehört, die Fährverbindung einstellen will. Statt Fähre wurde nur eine hvv-Verbindung versprochen: mit dem Bus nach Finkenwerder und von dort aus mit der Fähre nach Teufelsbrück oder gegebenenfalls nach Blankenese.

 

Die Probleme der Fährverbindung sind hausgemacht. Durch die Elbvertiefung verschlicken die Este und das Mühlenberger Loch immer mehr, sodass die Fähre bei Niedrigwasser nicht mehr genug Tiefgang hat und nach Finkenwerder ausweichen muss. Das Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes hat die Pflicht, die Fahrrinne schiffbar zu halten, kommt aber seiner Verpflichtung nicht nach.

 

Die Fährverbindung ist nicht nur für Pendler:innen zwischen Cranz Neuenfelde und Blankenese eine wichtige und zeitsparende Verbindung, sondern auch am Wochenende für viele Ausflügler:innen bedeutsam. Seit dem Umbau der „Altona" und „Finkenwerder“nnen Räder mitgenommen werden. Statt mit dem Auto ins Alte Land zu fahren, kommen die Ausflügler:innen mit Rad und Fähre umweltfreundlich dort hin.

 

Als der Fährverkehr noch regelmäßig war, mussten an manchen Wochenenden die Räder an Bord gestapelt und eine zweite Fähre eingesetzt werden. Die „Finkenwerder“ ist inzwischen verschrottet. Es gibt nur noch ein einziges Schiff der HADAG, dass in Neuenfelde und Cranz anlegen kann, das ist die „Altona“. Fällt sie aus, was leider oft passiert, wird die Linie über Finkenwerder gefahren. Die Zuverlässigkeit auf der Fährlinie kann nur durch ein geeignetes Schiff gewährleistet werden. Die HADAG hat vor Kurzem ein Schiff mit weniger Tiefgang gekauft, die „St. Nikolaus“. Bisher ist dieses Schiff noch nicht auf der HBEL-Linie zum Einsatz gekommen. Weshalb nicht? Anscheinend sind weder Hochbahn/ HADAG noch Senat gewillt, sich aktiv für den Erhalt der Fährverbindung einzusetzen. Der vermeintlich einfachere Weg, nur noch Finkenwerder auf dieser Seite der Elbe anzusteuern, verkennt nicht nur die historisch gewachsene Bedeutung der Fährlinie von Cranz und Neuenfelde nach Blankenese, sondern auch die umweltpolitische Bedeutung.

 

Der Verkehrsausschuss empfiehlt der Bezirksversammlung Folgendes zu beschließen, Punkt 1a) einstimmig, Punkt 1b) und Punkt 1c) einstimmig bei Enthaltung der SPD-Fraktion sowie Punkt 2 und Punkt 3 einstimmig bei Enthaltung der FPD-Fraktion:

 

  1. Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende wird gemäß § 27 Abs. 1 BezVG aufgefordert, ihren Einfluss auf die als Tochtergesellschaft zur städtischen Hamburger Hochbahn AG gehörende Fährlinienbetreiberin HADAG Seetouristik und Fährdienst AG dahingehend auszuüben,

 

a)      dass die Fährverbindung Cranz Neuenfelde Blankenese erhalten bleibt,

 

b)     dass im Linienbetrieb Fährschiffe mit weniger Tiefgang eingesetzt werden

 

c)      und dass das Leistungsangebot für Pendler:innen und Ausflügler:innen attraktiver gemacht wird.

 

  1. Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende wird gemäß § 27 Abs. 1 BezVG aufgefordert, zu prüfen, ob und ggf. unter welchen Voraussetzungen eine neue Fährverbindung Blankenese-Airbus eingerichtet werden kann.

 

  1. Dem Senat wird gemäß § 27 BezVG empfohlen, den Bund und das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt in die Pflicht zu nehmen, die Fahrrinne schiffbar zu halten.

 

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.

 

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