Erhalt der sozialen Arbeitsplätze (Arbeitsgelegenheiten) im Bezirk Altona Beschlussempfehlung des des Ausschusses für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und Gesundheit
Das Ergebnis des kürzlich abgeschlossenen Interessenbekundungsverfahrens für Arbeitsgelegenheiten (AGH-Stellen nach SGB II § 16d) durch das Jobcenter team.arbeit.hamburg bedroht die Altonaer Beschäftigungsprojekte La Cantina/Suppenküche, GrünWerk und Nutzmüll e.V. unmittelbar in ihrer Existenz.
Bei den von KoALA betriebenen Projekten La Cantina/Suppenküche und GrünWerk sollen ab Februar 2022 bei La Cantina 25 und bei GrünWerk 35 AGH-Stellen entfallen, bei den im Gewerbegebiet in Bahrenfeld betriebenen Werkstätten von Nutzmüll e.V. (Tischlerei, Polsterei, Nähwerkstatt, Fahrradwerkstatt und PC-Werkstatt) 55 Stellen.
La Cantina bietet seit über 20 Jahren im Hohenesch 68 als Stadtteilkantine mittags ein warmes Essen für bedürftige Menschen und fördernde „Normalverdiener*innen“ zu einem geringen Preis an und verpflegt nachmittags als Suppenküche Obdachlose und besonders arme Menschen für eine Aufwandspauschale von 50 Cent. Die Einrichtung ist für bedürftige und vereinsamte Menschen eine wichtige Anlaufstelle nicht nur für günstiges Essen, sondern auch für soziale Kontakte.
In Vor-Corona-Zeiten hat La Cantina täglich für ca. 250 Menschen ein Essen zubereitet. In der Pandemiezeit gab La Cantina das Essen zeitweise ausschließlich, zeitweise zum großen Teil außer Haus aus. Auch im harten Lockdown hatte La Cantina eine große Nachfrage nach warmem Essen und richtete eine Ausgabe für Menschen in Not für 0,50 Euro pro Essen ein. Außerdem belieferte La Cantina verschiedene Einrichtungen, die Obdachlose versorgen. Seit Juni dieses Jahres bietet La Cantina unter Berücksichtigung der Hygieneauflagen auch wieder Essen im Innenbereich an. Aktuell nehmen täglich ca. 150 Menschen das Angebot in Anspruch.
GrünWerk erbringt für das Altonaer Bezirksamt zusätzliche Leistungen bei der Pflege unserer Parks und Grünanlagen.
Nutzmüll e.V. ist seit Jahrzehnten ein in Altona etablierter und anerkannter Beschäftigungsträger. Die von Nutzmüll e.V. angebotenen gewerblichen Arbeitsgelegenheiten sind die letzten ihrer Art in Hamburg und von hoher Bedeutung für Langzeitarbeitslose. Nutzmüll e.V. hat seine Teilnehmenden auch während des Lockdowns begleitet durch eine umfangreiche telefonische Betreuung, ergänzt um E-Mail-Korrespondenz und Zoom-Besprechungen.
Alle drei Beschäftigungsträger leisten seit vielen Jahren eine anerkannt gute Arbeit, unterstützen arbeitslose Menschen bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt und tragen zur Verbesserung der Situation einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen und des Erscheinungsbildes unserer Parks bei. Ihre Arbeit ist auch in Zukunft von großem Wert für den Bezirk und muss fortgeführt werden.
Der Ausschuss für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und Gesundheit empfiehlt der Bezirksversammlung einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:
Die Bezirksversammlung Altona fordert das Jobcenter team.arbeit.hamburg und die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration gemäß § 27 BezVG auf, die sozialen Arbeitsplätze von La Cantina/Suppenküche, GrünWerk und Nutzmüll e.V. in Altona in vollem Umfang zu erhalten. Neben der Weiterführung als AGH-Stellen sind dazu auch alternative Finanzierungsformen des SGB II in den Blick zu nehmen. Ebenso ist die Finanzierung der Intendanzkosten der Beschäftigungsträger sicherzustellen.
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Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.
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