21-3309

Der negativen Baumbilanz entschlossen und unterstützend entgegenwirken! Dringlicher Antrag der Fraktion DIE LINKE

Antrag öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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25.08.2022
Sachverhalt

Altonas Grünverlust ist seit Jahren trotz der Arbeit des Bezirksamtes gravierend. Angesichts eines immer notwendiger werdenden Ausbaus des natürlichen Klimaschutzes und der vielen klima- und artenschutzrelevanten Funktionen von Bäumen sollten negative Baumbilanzen in keiner Weise mehr hinnehmbar sein.

 

Gerade in den letzten Tagen und Wochen ist es immer wieder zu enormer Hitze in der Stadt gekommen. Am 20.07. wurde in Hamburg-Neuwiedenthal ein neuer Hitzerekord von 40,1 Grad Celsius gemessen. Bäume dienen nicht nur der Speicherung von CO2 und damit einer Verbesserung der Luftqualität, sie sollten gerade an den Magistralen auch der Frischluftzufuhr und der Kühlung der gesamten Innenstadt dienen. Darüber hinaus sind Bäume Lebensräume für viele Tierarten.

 

Während in Altona auf privatem Grund im Jahr 2021 1562 Bäume gefällt wurden, gab es nur für 1112 Bäume eine Baumersatzpflanzungsauflage. Bis zur Bekanntgabe der Baumbilanz 2021 gab es zudem nur Rückmeldungen hinsichtlich der Pflanzfertigstellung für ganze 107 Ersatzbäume. Es ist also völlig unklar, ob und wann die übrigen privaten Ersatzbaumpflanzungen erfolgen. Beachtet man die Tatsache, dass in der Regel ältere und größere Bäume gefällt werden und kleinere Jungbäume mit eindeutig weniger Grünvolumen nachgepflanzt werden, wird der Verlust an Grün noch deutlich größer.

 

Auch auf öffentlichem Grund im Zuständigkeitsbereich des Bezirksamtes war die Baumbilanz negativ. Während in 2021 in diesem Bereich 456 Bäume mit einem größeren Stammdurchmesser als 25cm gefällt worden sind, wurden in den Monaten Oktober-Dezember lediglich 128 Bäume nachgepflanzt. Nun beginnt die Pflanzsaison erst im Oktober, sie endet allerdings auch deutlich vor dem Sommer, so dass selbst bei einer Verdreifachung der bereits nachgepflanzten Bäume eine Differenz von 72 Bäumen entstehen würde. In den vergangenen Jahren ist die Nachpflanzung von Straßenbäumen gerade in Altona bereits vom Bezirksamt aufgegriffen worden. Dies ist bereits eine positive Entwicklung. Das Bezirksamt sollte allerdings in seinen Bemühungen unterstützt werden, den dennoch bestehenden Ausfall möglichst schnell zu schließen.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung folgendes beschließen:

 

  1. Das Bezirksamt wird nach § 19 BezVG aufgefordert, die negative Differenz der gefällten und nachgepflanzten Bäume auf öffentlichem Grunde von Jahr zu Jahr zu verringern bis im Jahr 2026 eine ausgeglichene Baumbilanz erreicht wird. Die ausgeglichen Baumbilanz wird ab 2026 regelhaft angestrebt.

 

  1. Das Bezirksamt wird nach § 19 BezVG aufgefordert, die negative Differenz der gefällten und nachgepflanzten Bäume auf privatem Grunde von Jahr zu Jahr zu verringern bis im Jahr 2026 eine ausgeglichene Baumbilanz erreicht wird. Die ausgeglichen Baumbilanz wird ab 2026 regelhaft angestrebt.

 

  1. Die zuständige Fachbehörde wird nach § 27 BezVG aufgefordert, schnellstmöglich mindestens eine weitere Vollzeitstelle im Bezirksamt zu schaffen, welche das Personal bei Nachpflanzungen auf öffentlichem Grund und in der Kontrolle der Nachpflanzungen auf privatem und öffentlichem Grund unterstützt.

 

  1. Das Bezirksamt wird nach § 19 BezVG aufgefordert, ausreichende Ausgleichsflächen für Nachpflanzungen auf öffentlichem Grund zu identifizieren. Ausgleichsflächen können sich u.a. am Straßenrand, in bestehenden Parkanlagen oder auf leicht zu entsiegelnden Flächen befinden.

 

  1. Dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport ist in der jährlichen Baumbilanz die Differenz auszuweisen.

 

  1. Dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport ist das Ergebnis zu 3. und 4. in der Dezembersitzung vorzustellen.

 

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.

 

Anhänge

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